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Presber, Rudolf: Auf Dichtersuche
DOI article:Schickele, René: Neujahrsbrief eines Elsässers
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.12736#0018
w
3n öet HcIIertEjitr ftauö müö unö bleid)
<£in junges Weib unö faf? mit Staunen
3£?rcs Buben fanöiges Königteid)
Unö eines ^remöen äärltlidje Saunen.
2tengftlicb„ als ob fie mir lpetjren müff
Stanö fie im Schatten öer blüfyenöen Bäume .,.
„Saft nurl 3^ ^a^' cnien 2)id?ter gefügt,
©ott fegne ifyn unö feine Cräume!"
ßeujahrsbrkf eines Glfätters.
Strasburg, ben 21. Sejember 1901.
SJtein lieber §err unb $teunb!
Sßir paar föüttftter, SDidjter unb ©tubenten — mir finb
©infame, ©eftern Imben mir un§ auf bem ©b^iftfinbetmarft be§
93roglieplat"e§ für eine Sftart unb einige Pfennige einen prächtigen
Tannenbaum erftanben, unb näd)ften Stenftag Stbenb pnben mir
ibn an, broben auf bem 2Iteüer be§ 9)ie^gergie]ßen, unb feiern
9BeiI)nad)t. 3uetft mevben mir bie alten me|mütigen Siebet*
fingen, bie in tfjter äöelmtut ettua§ unau§fpred)lid) ©iegfiafte§
bergen, ja mir roerben fie alte fingen — mie ÄHnber, fo gläubig
unb füll, oielteicfjt ladjt bann einer t>ell auf, ein anbtet fpringt
jum Maoier:
„@d)enft ©fyampagner ein, fdjenf't ©[jampagner ein . . ."
®ann tft e§ Ijatt uotüber. Stuf bem ©runb ber ©täfer liegt e§
nod), unb' mandjer fietjt einige ©efunben ftarr gittern unb tädjelt
trübe . . .
©et)en ©ie, Sieber, id) glaube, mir reben beim @ml*raein
uon $lmen. StBir fangen nod) einmal oom erften ©djrttt an, ber
au§ bem ©d)Iaf in ein Seben ber Äunft getfmn raurbe, mir taffen
ben Sßerfaffer be§ „ÜDlaire" t)od)teben — tädjeln ©ie nid)t: jeber
Don un§ roeifs unb bef'eunt, b afj biefer „SJlaire" ein 9)lert'ftein
bleiben mirb, baf? auf ifju bie fdjöne Qtit ber ©Ifäfftfdjen $Silbet-
bogen folgte: ©piubler, ©attler . . . 3)er tft ein 9lid)t=@lfäffer,
aber mir gätjten itm bod) ju ben unfern. ©3 ift fogar etma§ ©tolj
babei. uebtigeu§ mirb er nädjften SJlonat feine testen Söerfe bei
93aber=91otttn ausstellen, mir freuen un§ alte uon §erjen barauf . .
Samit finb mir rceiter gef'ommeu: Q3aber=sJMtin, ber ©aton ber
„©Iföffifdjen 9?unbfd)au" . . $a, ma§ werben bie Seute ein ©efid)t
3n öet HcIIertEjitr ftauö müö unö bleid)
<£in junges Weib unö faf? mit Staunen
3£?rcs Buben fanöiges Königteid)
Unö eines ^remöen äärltlidje Saunen.
2tengftlicb„ als ob fie mir lpetjren müff
Stanö fie im Schatten öer blüfyenöen Bäume .,.
„Saft nurl 3^ ^a^' cnien 2)id?ter gefügt,
©ott fegne ifyn unö feine Cräume!"
ßeujahrsbrkf eines Glfätters.
Strasburg, ben 21. Sejember 1901.
SJtein lieber §err unb $teunb!
Sßir paar föüttftter, SDidjter unb ©tubenten — mir finb
©infame, ©eftern Imben mir un§ auf bem ©b^iftfinbetmarft be§
93roglieplat"e§ für eine Sftart unb einige Pfennige einen prächtigen
Tannenbaum erftanben, unb näd)ften Stenftag Stbenb pnben mir
ibn an, broben auf bem 2Iteüer be§ 9)ie^gergie]ßen, unb feiern
9BeiI)nad)t. 3uetft mevben mir bie alten me|mütigen Siebet*
fingen, bie in tfjter äöelmtut ettua§ unau§fpred)lid) ©iegfiafte§
bergen, ja mir roerben fie alte fingen — mie ÄHnber, fo gläubig
unb füll, oielteicfjt ladjt bann einer t>ell auf, ein anbtet fpringt
jum Maoier:
„@d)enft ©fyampagner ein, fdjenf't ©[jampagner ein . . ."
®ann tft e§ Ijatt uotüber. Stuf bem ©runb ber ©täfer liegt e§
nod), unb' mandjer fietjt einige ©efunben ftarr gittern unb tädjelt
trübe . . .
©et)en ©ie, Sieber, id) glaube, mir reben beim @ml*raein
uon $lmen. StBir fangen nod) einmal oom erften ©djrttt an, ber
au§ bem ©d)Iaf in ein Seben ber Äunft getfmn raurbe, mir taffen
ben Sßerfaffer be§ „ÜDlaire" t)od)teben — tädjeln ©ie nid)t: jeber
Don un§ roeifs unb bef'eunt, b afj biefer „SJlaire" ein 9)lert'ftein
bleiben mirb, baf? auf ifju bie fdjöne Qtit ber ©Ifäfftfdjen $Silbet-
bogen folgte: ©piubler, ©attler . . . 3)er tft ein 9lid)t=@lfäffer,
aber mir gätjten itm bod) ju ben unfern. ©3 ift fogar etma§ ©tolj
babei. uebtigeu§ mirb er nädjften SJlonat feine testen Söerfe bei
93aber=91otttn ausstellen, mir freuen un§ alte uon §erjen barauf . .
Samit finb mir rceiter gef'ommeu: Q3aber=sJMtin, ber ©aton ber
„©Iföffifdjen 9?unbfd)au" . . $a, ma§ werben bie Seute ein ©efid)t