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Südwestdeutsche Rundschau: Halbmonatsschrift für deutsche Art und Kunst — 2.1902

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Zeitfcbriftenfcbau.

ttebex SJtaj: ©rab, bringt bte „9ieue Söabifdje Sanbe§jettung"
treffenbes:

SJJaj ©rab fyat fid) nad) unb nad) einen Spanien gemacht. ®a§
weitere ^ubltfum fennt tfjn aus oielen Arbeiten erjärjlenber 9Irt, • bie
man in anbexen, tonangebenbetx 3eitullSen ull° »oxnefjmen sjeiifdjtiften
traf. ©s* finb niele barunter, bie etwaS »on Sebensexetgntffen an fid)
t)aben, etwas, bas man nie oergifjt. Oft ift ei nur eine Stetntgteit, ein
unbebeutenber Quq, bod) fo gefdjitbert, baf er bebeutenb wirb. ®tcfe
(Sxjäfjhtngen unb itjr oft ju tiefft aud) nod) unfünftlertfd) umfülltet Sßcrt
lagen nie an ber ©eerftrafse; man las fte, wie es" fo oft gefd)iet)t, of)ne
bes ©räät)ter§ fid) bewujst fein. Sag ift für ben ©rjätjler teine ©djanbe.
SStfitteidjt erinnern fid) mand)e nod) einer fnappen ©lijäe, bie in einem ber
erften Süanbe ber „Jyugenb" enthalten fein mufj.

©ine gute SJhttter fäfjrt oon tfjrem Heilten 9ieft in ba§ Uniuex»
fitätsftäbtdjen. ©ie befud)t jum erften Mal ben jungen §errn ©tttbtofus;
ben §errn ©ob,n. g-ür fte jmar ift er immer nod) ifjr Heiner „SBub".
®axan bentt fte im g-afjxen, an bem falten, trüben SBintertage, unb fte
merft nid)t, bafs fte gottsjämmetitd) in tfjxer britten SHaffe gerüttelt unb
gefd)üttelt wirb, bafs ©cfjnmt; ringsum, Sabafsqttalm in ber Suft unb
bas" (Soupee fo frofttg ift. Sie fommt £)tn, nad) langem @ud)en ju feiner
2BoI)nung: trifft ifm ntdjt ©r arbeitet nod) auf ber Untoexfttät. ©te
rotxb tf)n exmaxten unb fjat ungefiöxt ba§ Vergnügen, ba§ ^iinmex tf)t'e§
jungen ju buxd)ftbbern. ©s ift eine ©tubenteitbube, roie fte eben finb:
®as Söett, ber äSafd)ttfd), ber Sletbexfdjxanf, ein SEtfd) unb ©djxeibtifd),
äantpe, Sinte unb g-ebex baxauf, unb Sücfjex, otele 93üd)ex. ©in wenig
tnefjr Crbnung tonnte fd)on fein, aber er ift wob,! in Site fort. Stet) ja,
ber $unge ift fo fteifsig. 50Jan mujs faft 3-lngft tjaben, bafs er fid) über^
arbeitet. SBenn er fid) nur immer redjt ausrufen rann, ber gute 3unge,
— unb bie SRutter f)ebt bte 3)ede, ob aud) bas 93ett meid) unb gut ift.
Sie fäfjrt gurüd, ein ©cfjmexj, fte tjat fid) au etnex §aaxnabel geftod)en.

3ln einex §aaxnabet.--3(uf einmal fpütt fie aud) in bem 3tmmerd)en

einen fo fonberbaxen ©exud), fdjmüfen ®uft, mie ^axfüm . . Qfjr ift, als
Petiten btefe Slabeln fie ins öerg gefiodjen. ©ie (äf3t bem Qungen fagen,
tt)r fei fo übel geworben, unb gefjt gur 33al)it. Unb auf ber %al)xt fpürt
fie bas [Rütteln unb Sd)üttc(n ber Siäber, ben 2abafsquatm unb 3-roft
im SSagen, fiefjt, bajj ringsum Sdjmu^ ift unb talte, trübe SBtnternadjt.

®iefe tieine ©efd)id)te ift oon SJiaj; ©rab. ©ie erinnert in 2tugen-
bliden an ein S3ud) oon "^eter hänfen, bem ®änen. 3)a roerben uns aud)
„aus bem erften Unioerfitätsjaf)re" foldje ©ädjeldjen erjä[)It, tote bie jungen
Seute im erften 3ufammc"ie'n m^ bem Seben ben 93tütenftaub tljrer
©eelen abftreifen. Stber e§ roirb »om ©tanbpuut'te etwa ber jungen fieute
er3äl)tt ober aud) eines tiebengroürbigen unb flugen, fef)r Ieben§erfat)renen
Öerrn, ber mit fetner, pifanter Ueberlegenfieit baoon p ptaubern oexftef)t,
weil ex bexgleid)en fdjon oftmals mit angefeljen f)at. £>tex in bex beutfd)en
 
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