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Südwestdeutsche Rundschau: Halbmonatsschrift für deutsche Art und Kunst — 2.1902

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Mangold, E.: Bernhard Wenig: ein süddeutscher Künstler
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https://doi.org/10.11588/diglit.12736#0183

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richten, bei bem bte gveube be§ <Sd)affen§ aud) beit Urgrunb fünft;
lerifcfjet 23etf)ättgung bübet.

Sternfjarb SGBemg, fcfjon längft bßfctmtt in bei- möbetnen
Mnftlerfdjaft ®eutfd)tanb§, mürbe am t Mai 1872 al§ ©bjjn
eine§ gefdjisätert £>o%bilbt)auers in bem berrlid) gelegenen Q3erd)tes-
gaben geboren. ®ie ererbte Slntage unb bte mol)lrl)uenben ©in;
flüffe ber reipoEen Umgebung feines §etmat§orte§ roedten früri-
jeitig in bem mitlensftarf'en Knaben jenes" fünftterifdje ^Temperament,
meldjes er batb nad) prücfgelegter (Sdjutjeit burd) fein 3tf)Mt b«;
t'unbete. ^"leijätg arbeitete er in ber Sßertftatt be§ Skterg, unb
at§ ein ntuftetijafter, ternbeftif)ener Sdjüter bettjätigte er ftd) in
ber .Qeidjem unb Sd)mkfd)ute feiner SSaterftabt. Qn beiben Sern-
ftätten gelangte er frühzeitig 511 ber (SrfenntnisV baf? ber Sßibev-
ftanb be§ SBert'ftoffeä bem fünftlerifd)en ffiortjaben .fjalt 51t bieten
uermag.

(Seine freien Stunben benutzte er in jenen ^atjren, um att
bas 2td)t unb bie nieten garben §u feljen, meldje ber äöedjfel ber
Sagesjeiten tjercorbringt, um alt bie formen unb ©efiatten p be-
rounbem, roeld)e bie „-Mutter (Erbe" erjeugt. @r fclmute §u ben
Wolfen empor, »an ben -£)öi)en ins St)al hinunter unb mieber
l)inauf p ben l)immetanftrebenben bergen, roorjüt bie Sdjatten ntit-
pgen; unb ba§ alte§ fat) er fo beutlid), tauge oort)er, efje er baran
bad)te, bas ©efdmute mit bem (Mernten p Bereinigen. So »or-
bereitet, bepg er im öevbft 1888 bie föunftgemerbefcfjule p
9JKhtd)en, um ftd) in bei- 3trd)iteftur unb im 9)cobetIieren, in ben
feinem Berufe am näctjffen ftefjenben Stunftäroeigeu, nod) meit-
get)enbere ^enntniffc unb Jyertigfeiten aupeignen. Sie mattnig-
fadjett SXuregungeu, bie er in biefent neuen ®unftt)etm empfing,
liefen ib,n batb bie engen fad)lid)en ©renken feines Berufes über;
fd)reiten, unb feinen uatürlidien Neigungen gef)ord)enb, manbte er
ftd) jet$t meljr bem 3etd)iten unb Saaten ju. 2)urd) bie ^Beteiligung
an jafjtreidien SÖettberoerben mürbe er gepmngen, audj auberen
©ebieten be3 ftunftgemerbes feine 3tufmerffamt'eit pproenben unb
feine geftaltenbe Äraft nad) atlen Seiten pt (Entfaltung p bringen.
Seine beseitigen ©ntmürfe für beforatioe Malereien, I)ötäerne unb
fd)miebeeifeme ©eräte unb Sd)mutfgegenftänbe, bie feine fctjon im
@lternl)aufe gemonnene ©tnftd)i — bnfs ber Qmzä, ber Sßcrfftoff
unb bte 33earbeitungsineife ftets bie Formgebung bebingeu muffen
— ftar erf'ennen ließen, mürben oietfad) burd) Prämien aus-
 
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