DIE WELT KUNST
5
(Fortsetzung von Seite 3)
JjöOO ffr. für Claude Monets Blumenstilleben
-V 200).
. Ein v o 11 s tändiges Verzeichnis
er Preise über 1000 ffr. veröffentlichen wir
Seite 4.
schäft, der Secession und der Neuen Secession.
Mangels eines Ausstellungsgebäudes wird wie-
der der Bibliotheksbau des Deutschen Museums
benützt. Die Ausstellung dauert vom 1. Juni
bis Anfang Oktober. F.
New Yorker
V ersteigerungen
New York, Nachb. 29. Jan., 5. Febr.
Am 29. Januar fand in den American
Trt Association Anderson Galleries
*ble interessante Versteigerung französischer
‘^ulpturen des 18. Jahrhunderts statt. Eine
Goethe-Büste
von Mestrovic
Der große jugoslavische Bildhauer Ivan
Mestrovic, der als Direktor der Kunst-
akademie in Zagreb wirkt, hat aus Anlaß des
Goethe-Jahres mehrere Büsten von Goethe ge-
schaffen (s. nebenst. Abbildung), die be-
deutendes Aufsehen er¬
regen. In Deutschland
ist Mestrovic noch aus
der Zeit wohlbekannt,
als er als führender
Bildhauer der Donau-
monarchie kolossalische
Statuen in Marmor und
Stein in der Wiener
Sezession ausstellte.
Die serbischen Volks-
epen haben ganz beson-
ders seine Phantasie
befruchtet. Was man
leider bei uns nicht
kennt, sind seine aus-
gezeichneten Holzskulp-
turen und seine Holz-
reliefs, in denen er sich
ebenbürtig an die Seite
der großen Holz-
schnitzer des Mittel-
alters und der Renais-
sance stellt. K.
Garten-
kunst
In der Staatlichen
Kunstbibliothek zeigt
Eryk Pepinski
eine kleine Schau von
Photos und Grund-
rissen architektonisch
entworfener Gärten.
Die Schau vermittelt
reizvoll Pepinskis gutes
Anpassungsvermögen
an die Landschaften, in
denen er seine Schöp-
fungen gestaltet. Daeh-
und Luxusgärten, Park-
Ivan Mestrovic, Goethe-Büste
anlagen wie Berg-
gärten, alles bringt
Ausstellungen
das Original angesprochene Washington-
^achsbüste, von H o u d o n signiert und 1786
feiert (Nr. 22), erwarben die Ferargil Gal-
fties für $4500; dieselbe Firma bezahlte für
?°Udons Franklin-Wachsbüste von 1778 (Nr. 20)
;'*()00 und eineMirabeau-Büste in Wachs von der-
selben Hand (Nr. 9) $ 1200, während die früher
russischem Zarenbesitz befindliche C 1 o -
Don- Statuette der „Jugend“ (Nr. 17,
>45 cm) W. W. Seaman bei $8600, eine Stein-
Dste der Mme Dubarry von Pajou (Nr. 13)
> Carson bei $ 2400 zugeschlagen wurde.
Amtliche Werke entstammten der Sammlung
“ihe Piazza-Chaigneau, Paris und Barbizon.
& Auf der Versteigerung von sieben kostbaren
preichinstrumenten der Sammlung
phn Hudson Bennett am 5. Februar mußte
Hauptstück, eine Stradivarius-Violine von
>‘14 (Nr. 7) mit erlauchter Tradition, wegen
>tergebot zurückgezogen werden. Dafür er-
'Dten die „Wieniawski-Violine“ des Guar-
DHus von 1742 (Nr. 6) $16 000, die „Pixis-
,'Dline desselben Geigenbauers von 1729
>r. 5) $ 15 500 und eine Stradivari von 1733
4) $ 14 000 (sämtliche C. N. Mc. Creery).
die Ausstellung in
bunter Reihenfolge dem Beschauer nahe,
gleichzeitig in dem Städter die Sehnsucht
nach solchen schönen Anlagen selbst wach-
rufend.
Haydn-
Gedächtnisschau
Im Wiener Rathausmuseum hat man zur
Erinnerung an den zweihundertsten Geburtstag
von Josef Haydn unter Mitwirkung der
städtischen Sammlungen, der Nationalbiblio-
thek und der Gesellschaft der Musikfreunde
eine Haydn-Gedächtnisausstellung geschaffen.
Sie gibt unter Beschränkung auf Wiener Ma-
terial ein Bild der Musik knapp vor Haydn,
zur Zeit seines Schaffens und bei seinen Nach-
fahren. Haydn’s Persönlichkeit, die uns mehr-
fach im Bild und auch in der Plastik vor
Augen tritt, lernen wir aus einer Fülle von
Dokumenten näher kennen, unter denen sich
Briefe, Noten, sein Heiratskontrakt, der mit
handschriftlichen Vermerken versehene Plan
seines Hauses, zwei Testamente und der
Nachlaßakt befinden. Aus dem Besitz Haydns
rührt ein Klaviercembalo und ein Tafelklavier
her. Die Musikbibliothek wurde nach Haydns
Originalverzeichnissen rekonstruiert. P.
k Münchener
^nstausstellung 1932
Si der entgegenstehenden Schwierigkei-
auch in diesem Jahre eine große
%itDa.Usstellung veranstaltet. Und zwar ge-
'atl1 von der Münchner Künstlergenossen-
^aatliche Graphische
Sammlung in München
I, Zur Feier des 100. Geburtstags von W i 1 -
se 1 m Busch veranstaltet die Staatl. Graph,
jphinlung zur Zeit eine Ausstellung, in der
/' Besitz an Handzeichnungen des Meisters
Soweit sie nicht an die Gedächtnisschau in
Alr|fi<>ver ausgeliehen wurden — neben Erst-
Jkaben und Erstdrucken zu sehen sind. Da-
kpH haben sich die Münchener Verleger
^c^s> Friedrich Bassermann und Braun &
b; beider, mit vielen Originalen beteiligt.
Schau ist insofern besonders lehrreich
sie die Entwickelung der Zeichenkunst des
n Humoristen durch alle Stadien vom
n’ meilr karikaturhaften Strich bis zur
Wph verfeinertsten Ausdruckweise verfolgen
Und weil sie uns zeigt, daß auch der
H°lzschnitt dieses Letzte niemals wieder-
kann. Nicht anders ist es mit der
i^Aj-ierung, die in den Originalen von einer
• t ohne Gleichen ist. Auch wundervoll
sitPlchnete Figuren, Köpfe und Landschaften
ZU sehen. F.
Afrikanische Kunst
In den Räumen der Standard Möbel
L e n g y e 1 & Co., Berlin, stellt Ladislas
S z e c s i aus Paris seine in Afrika zusammen-
gebrachte Sammlung von Negerplastiken aus.
Das vielseitige Material, unter denen wir einige
besonders gute alte Masken aus Kamerun und
Belgisch-Kongo hervorheben möchten, zeigt
ganz besonders die Möglichkeiten, diese Kunst
im dekorativen Sinne vor der strengen Form-
folie der modernen Möbel zu verwenden. Die
Wirkungen, die diese naturgebundene Kunst
innerhalb der neuen Sachlichkeit der Wohnung
hervorrufen, sind ganz erstaunlich und dürften
die Sammlertätigkeit der neuen Sachlichen
auf das Günstigste anregen. Es ist Monsieur
Szecsi zu danken, daß er seine Sammlung hier
in Berlin ausstellt, um der afrikanischen Kunst
neue Freunde zu gewinnen, da gerade diese
Kunst gegenüber Paris hier nur bei wenig
Auserwählten geschätzt wird, so daß ein regel-
mäßiger Handel dieses großen Kunstgebietes
bisher in Berlin nicht möglich war.
Deutsche Kunst
im Ausland
Im Osloer Künstlerhaus findet im
April eine Ausstellung von Aquarellen und
graphischen Blättern dreier deutscher Künst-
ler, nämlich Kollwitz, Grosz und Zille,
statt, der auch die Nationalgalerie einige Leih-
gaben zur Verfügung stellt.
Die deutsche Kunstgesellschaft „Pro Arte“
eröffnete soeben in Rio de Janeiro eine
Ausstellung graphischer Arbeiten von Käthe
Kollwitz, die auch in anderen südamerika-
nischen Städten gezeigt werden soll.
Corinths graphisches
Gesamtwerk
Der Königsberger Kunstverein
bereitet in Gemeinschaft mit den Kunstsamm-
lungen der Stadt Königsberg eine Ausstellung
der graphischen Werke von Lovis Corinth in
umfassendem Überblick vor, deren erster Teil
die Arbeiten aus der Zeit von 1891 bis 1914 um-
fassen und an Pfingsten eröffnet werden soll.
vorbildliche
Sammlung
Ausstellung im
Bibiographikon Wertheim, Berlin
Über Wilhelm Busch und seine
Bedeutung ist nicht nur zur Zeit seines
100. Geburtstages mancher Aufsatz
geschrieben worden. Es gab schon
viel früher ein ganzes Buch dieses
Titels und manches andere, das in
hochkritischer Analyse mehr oder
weniger gelungene Werturteile von
des Meisters Schöpfungen ver-
breitete. Solchem Reigen sollen sich
diese Zeilen nicht anschließen, viel-
mehr sei hier einmal auf Grund einer
Busch-Ausstellung aus Privatbesitz,
im Bibiographikon Wertheim, ge-
zeigt, was gründliche Forschungs-
tätigkeit auf einem Sondergebiet
erreichen kann, wenn sie mit der
nötigen Hingabe betrieben wird.
Es ist schwer, in gebotener
Kürze der ganzen Liebe gerecht zu
werden, mit der diese Fülle von
Seltenheiten zusammengebracht
wurde. Die Buchausgaben für Er-
wachsene werden mit wenigen Aus-
nahmen verhältnismäßig oft ange-
boten. Sie ließen sich jetzt noch
zur Vollständigkeit bringen, eher
als die Nachahmungen und
„Buschiaden“. Schwierig liegt der
Fall auch mit den Kinderbüchern
und ganz hoffnungslos ist er bei
gewissen Einzelbeiträgen in Zeit-
schriften. Die interessante Ab-
wandlung des Hl. Antonius, aus
prozessualen Gründen „Fritzonius“
genannt, dürfte kaum noch ein
zweitesmal auf unsere Tage ge-
kommen sein. Der Abdruck er-
folgte in der Dorfzeitung des
Lahrer hinkenden Boten von 1870
und ist auch der sehr gründlichen
Bibliographie unbekannt geblieben.
Es mag ferner heute nicht mehr einfach
sein, die Broschüren und Aufsätze über Wilh.
Busch vollzählig zu finden. Das Suchen da-
nach mußte zur Zeit ihres Erscheinens ge-
schehen, und erforderte große Umsicht.
Wilhelm Busch, „Kellermeister und Teufel“
Nachformung der Staatlichen Porzellanmanu-
faktur Berlin
in Weißporzellan nach der einzigen, in Privatbesitz
befindlichen Original-Tonplastik von Wilhelm Busch
Charakteristisch für solche Sammlerauf-
merksamkeit ist die Berücksichtigung des
36. Tausend von „Zu guter Letzt“, in dem die
Gedichte zum ersten Male mit Überschriften
erschienen. Mit gleicher Sorgfalt wurde der
Übersetzungen gedacht: Herr und Frau Knopp
necken sich auch gern auf Russisch, und Kan-
didat Jobs erregt sogar mit seinen Antworten
in holländischer Sprache Kopfschütteln. Max
und Moritz, unser klassisches Kinderbuch, fand
in 11 verschiedenen Ländern die entprechende
textliche Umformung. Daß Antonius den Fran-
zosen besonders gefiel, nimmt nicht wunder,
und von hohem Reiz ist es, die verschiedene
Ausstattung dieser erlaubten und unerlaubten
Wiedergaben mit der Originalvorlage zu ver-
gleichen.
Das alles unter eine Obhut zu bringen, ist
nicht nur das Werk langjähriger Geduld und
geschickter Findigkeit. Es gehören vor allem
Kenntnisse dazu, derartiges aufzuspüren, und
dann erlangt ein Stück, das an sich nicht so
bedeutend sein mag, in Verbindung mit dem
Ganzen seinen Wert. Er offenbart sich oft
nur dem Forscherauge, besonders aber einem
fürs Außergewöhnliche geschärften Blick,
dieser Perlenglanz des in glücklicher Gründ-
lichkeit Entdeckten!
Was freilich das Originalmanuskript des un-
gedruckten „Geigenseppel“ bedeutet, leuchtet
auch dem Nichtsammler ein. Warum ist das
Werk von 1860 nicht auch einmal in kleiner,
leicht zugänglicher Ausgabe, nebst ähnlichen
Dingen veröffentlicht worden? Hat die Mit-
und Nachwelt nicht ein Anrecht darauf, noch
mehr vom allerbesten Humor kennen zu
lernen ? Sollen wir immer nur feiern und dazu
Alltägliches auftischen ?
Auch eine Faksimilenachbildung der Blei-
stiftzeichnungen zu den Münchener Bilder-
bogen und von manchem anderen — das wären
Leckerbissen für Feinschmecker, und die
Theaterzettel zu Liebhaberaufführungen, die
Tanzkarte, die sich seltsamerweise nur einmal
erhalten hat, ließen sie sich nicht zu Um-
schlägen für die Wiedergaben solcher Köstlich-
keiten benutzen? Was bleibt unseren Ver-
legern da noch zu schaffen — nicht in Luxus-
drucken, nein, gerade an billigen Ausgaben,
durchmustert mit reizvollen schriftlichen
Äußerungen unseres volkstümlichsten Klas-
sikers!
Das ist er nämlich, trotz Goethe, der Wil-
helm Busch, und wer ihn liebt, der eile zum
Leipziger Platz ehe diese Schätze wieder in
ihre Schränke zurückwandern, wo sie aller-
dings bester Pflege teilhaftig geworden sind.
Dem Sammler Dank, der sie in musealem Werk
vereinte und unserer Bewunderung zugänglich
machte!
Karl Hobrecker
Heinrich Chr. Kolbe
Im Städt. Museum Wuppertal-Elberfeld
wurde eine Ausstellung von Familienporträts
von Heinr. Christoph Kolbe (1771—1836), der
als Goethe-Kolbe jetzt einem besonderen In-
teresse begegnet, eröffnet. Die Ausstellung
umfaßt rd. 35 z. T. noch nicht öffentlich ge-
zeigte Bildnisse von Mitgliedern Wuppertaler
Familien und rechtfertigt die hervorragende
Stellung Kolbes innerhalb der westdeutschen
Bildniskunst vom Anfang des 19. Jahrhunderts,
die ihm seit der Jahrhundert-Ausstellung in
Berlin und der Düsseldorfer Jubiläums-Aus-
stellung von 1925 ein geräumt worden ist.
Smlg. Oskar Reinhart
Ausstellung der Kunsthalle
Basel
Der bekannte Sammler Oskar Reinhart in
Winterthur hat der Kunsthalle in Basel für
einige Wochen einen Teil seiner herrlichen
Sammlung, gerade denjenigen, den der
flüchtige Besucher meist kaum beachtet, zur
Ausstellung überlassen: rund 150 Gemälde und
Zeichnungen deutscher und schweizer Maler
des 19. Jahrhunderts, die den Sammler als
einen der kultiviertesten Kenner auch dieser
Epoche der Malerei erkennen lassen. Es kann
hier nur auf wenige Hauptstücke verwiesen
werden wie das köstliche Selbstbildnis J. G.
Edlingers mit seiner Tochter, C. D. Friedrich
„Kreidefelsen auf Rügen“ und „Stadt am
Wasser“, Waldmüllers Ansicht von Arco, Was-
manns „Alte Weinwirtin“, Bildnisse von
Menzel, Leibi, Thoma, Bucher oder Trübners
„Kloster Seon“ von 1892. Mit größeren Reihen
von Zeichnungen und Aquarellen sind vor allem
Hans von Marees, Richter, Schwind, Thoma
und Wasmann vertreten.
A. Ch. H. Vernet, Napoleon
Sign. dat. 1807
Aus Sammlungen mittelrheinischer Standesherren
Versteigerung — Vente — Sale:
Hugo Helbing, Frankfurt a. M., 3.—4. Mai 1932
5
(Fortsetzung von Seite 3)
JjöOO ffr. für Claude Monets Blumenstilleben
-V 200).
. Ein v o 11 s tändiges Verzeichnis
er Preise über 1000 ffr. veröffentlichen wir
Seite 4.
schäft, der Secession und der Neuen Secession.
Mangels eines Ausstellungsgebäudes wird wie-
der der Bibliotheksbau des Deutschen Museums
benützt. Die Ausstellung dauert vom 1. Juni
bis Anfang Oktober. F.
New Yorker
V ersteigerungen
New York, Nachb. 29. Jan., 5. Febr.
Am 29. Januar fand in den American
Trt Association Anderson Galleries
*ble interessante Versteigerung französischer
‘^ulpturen des 18. Jahrhunderts statt. Eine
Goethe-Büste
von Mestrovic
Der große jugoslavische Bildhauer Ivan
Mestrovic, der als Direktor der Kunst-
akademie in Zagreb wirkt, hat aus Anlaß des
Goethe-Jahres mehrere Büsten von Goethe ge-
schaffen (s. nebenst. Abbildung), die be-
deutendes Aufsehen er¬
regen. In Deutschland
ist Mestrovic noch aus
der Zeit wohlbekannt,
als er als führender
Bildhauer der Donau-
monarchie kolossalische
Statuen in Marmor und
Stein in der Wiener
Sezession ausstellte.
Die serbischen Volks-
epen haben ganz beson-
ders seine Phantasie
befruchtet. Was man
leider bei uns nicht
kennt, sind seine aus-
gezeichneten Holzskulp-
turen und seine Holz-
reliefs, in denen er sich
ebenbürtig an die Seite
der großen Holz-
schnitzer des Mittel-
alters und der Renais-
sance stellt. K.
Garten-
kunst
In der Staatlichen
Kunstbibliothek zeigt
Eryk Pepinski
eine kleine Schau von
Photos und Grund-
rissen architektonisch
entworfener Gärten.
Die Schau vermittelt
reizvoll Pepinskis gutes
Anpassungsvermögen
an die Landschaften, in
denen er seine Schöp-
fungen gestaltet. Daeh-
und Luxusgärten, Park-
Ivan Mestrovic, Goethe-Büste
anlagen wie Berg-
gärten, alles bringt
Ausstellungen
das Original angesprochene Washington-
^achsbüste, von H o u d o n signiert und 1786
feiert (Nr. 22), erwarben die Ferargil Gal-
fties für $4500; dieselbe Firma bezahlte für
?°Udons Franklin-Wachsbüste von 1778 (Nr. 20)
;'*()00 und eineMirabeau-Büste in Wachs von der-
selben Hand (Nr. 9) $ 1200, während die früher
russischem Zarenbesitz befindliche C 1 o -
Don- Statuette der „Jugend“ (Nr. 17,
>45 cm) W. W. Seaman bei $8600, eine Stein-
Dste der Mme Dubarry von Pajou (Nr. 13)
> Carson bei $ 2400 zugeschlagen wurde.
Amtliche Werke entstammten der Sammlung
“ihe Piazza-Chaigneau, Paris und Barbizon.
& Auf der Versteigerung von sieben kostbaren
preichinstrumenten der Sammlung
phn Hudson Bennett am 5. Februar mußte
Hauptstück, eine Stradivarius-Violine von
>‘14 (Nr. 7) mit erlauchter Tradition, wegen
>tergebot zurückgezogen werden. Dafür er-
'Dten die „Wieniawski-Violine“ des Guar-
DHus von 1742 (Nr. 6) $16 000, die „Pixis-
,'Dline desselben Geigenbauers von 1729
>r. 5) $ 15 500 und eine Stradivari von 1733
4) $ 14 000 (sämtliche C. N. Mc. Creery).
die Ausstellung in
bunter Reihenfolge dem Beschauer nahe,
gleichzeitig in dem Städter die Sehnsucht
nach solchen schönen Anlagen selbst wach-
rufend.
Haydn-
Gedächtnisschau
Im Wiener Rathausmuseum hat man zur
Erinnerung an den zweihundertsten Geburtstag
von Josef Haydn unter Mitwirkung der
städtischen Sammlungen, der Nationalbiblio-
thek und der Gesellschaft der Musikfreunde
eine Haydn-Gedächtnisausstellung geschaffen.
Sie gibt unter Beschränkung auf Wiener Ma-
terial ein Bild der Musik knapp vor Haydn,
zur Zeit seines Schaffens und bei seinen Nach-
fahren. Haydn’s Persönlichkeit, die uns mehr-
fach im Bild und auch in der Plastik vor
Augen tritt, lernen wir aus einer Fülle von
Dokumenten näher kennen, unter denen sich
Briefe, Noten, sein Heiratskontrakt, der mit
handschriftlichen Vermerken versehene Plan
seines Hauses, zwei Testamente und der
Nachlaßakt befinden. Aus dem Besitz Haydns
rührt ein Klaviercembalo und ein Tafelklavier
her. Die Musikbibliothek wurde nach Haydns
Originalverzeichnissen rekonstruiert. P.
k Münchener
^nstausstellung 1932
Si der entgegenstehenden Schwierigkei-
auch in diesem Jahre eine große
%itDa.Usstellung veranstaltet. Und zwar ge-
'atl1 von der Münchner Künstlergenossen-
^aatliche Graphische
Sammlung in München
I, Zur Feier des 100. Geburtstags von W i 1 -
se 1 m Busch veranstaltet die Staatl. Graph,
jphinlung zur Zeit eine Ausstellung, in der
/' Besitz an Handzeichnungen des Meisters
Soweit sie nicht an die Gedächtnisschau in
Alr|fi<>ver ausgeliehen wurden — neben Erst-
Jkaben und Erstdrucken zu sehen sind. Da-
kpH haben sich die Münchener Verleger
^c^s> Friedrich Bassermann und Braun &
b; beider, mit vielen Originalen beteiligt.
Schau ist insofern besonders lehrreich
sie die Entwickelung der Zeichenkunst des
n Humoristen durch alle Stadien vom
n’ meilr karikaturhaften Strich bis zur
Wph verfeinertsten Ausdruckweise verfolgen
Und weil sie uns zeigt, daß auch der
H°lzschnitt dieses Letzte niemals wieder-
kann. Nicht anders ist es mit der
i^Aj-ierung, die in den Originalen von einer
• t ohne Gleichen ist. Auch wundervoll
sitPlchnete Figuren, Köpfe und Landschaften
ZU sehen. F.
Afrikanische Kunst
In den Räumen der Standard Möbel
L e n g y e 1 & Co., Berlin, stellt Ladislas
S z e c s i aus Paris seine in Afrika zusammen-
gebrachte Sammlung von Negerplastiken aus.
Das vielseitige Material, unter denen wir einige
besonders gute alte Masken aus Kamerun und
Belgisch-Kongo hervorheben möchten, zeigt
ganz besonders die Möglichkeiten, diese Kunst
im dekorativen Sinne vor der strengen Form-
folie der modernen Möbel zu verwenden. Die
Wirkungen, die diese naturgebundene Kunst
innerhalb der neuen Sachlichkeit der Wohnung
hervorrufen, sind ganz erstaunlich und dürften
die Sammlertätigkeit der neuen Sachlichen
auf das Günstigste anregen. Es ist Monsieur
Szecsi zu danken, daß er seine Sammlung hier
in Berlin ausstellt, um der afrikanischen Kunst
neue Freunde zu gewinnen, da gerade diese
Kunst gegenüber Paris hier nur bei wenig
Auserwählten geschätzt wird, so daß ein regel-
mäßiger Handel dieses großen Kunstgebietes
bisher in Berlin nicht möglich war.
Deutsche Kunst
im Ausland
Im Osloer Künstlerhaus findet im
April eine Ausstellung von Aquarellen und
graphischen Blättern dreier deutscher Künst-
ler, nämlich Kollwitz, Grosz und Zille,
statt, der auch die Nationalgalerie einige Leih-
gaben zur Verfügung stellt.
Die deutsche Kunstgesellschaft „Pro Arte“
eröffnete soeben in Rio de Janeiro eine
Ausstellung graphischer Arbeiten von Käthe
Kollwitz, die auch in anderen südamerika-
nischen Städten gezeigt werden soll.
Corinths graphisches
Gesamtwerk
Der Königsberger Kunstverein
bereitet in Gemeinschaft mit den Kunstsamm-
lungen der Stadt Königsberg eine Ausstellung
der graphischen Werke von Lovis Corinth in
umfassendem Überblick vor, deren erster Teil
die Arbeiten aus der Zeit von 1891 bis 1914 um-
fassen und an Pfingsten eröffnet werden soll.
vorbildliche
Sammlung
Ausstellung im
Bibiographikon Wertheim, Berlin
Über Wilhelm Busch und seine
Bedeutung ist nicht nur zur Zeit seines
100. Geburtstages mancher Aufsatz
geschrieben worden. Es gab schon
viel früher ein ganzes Buch dieses
Titels und manches andere, das in
hochkritischer Analyse mehr oder
weniger gelungene Werturteile von
des Meisters Schöpfungen ver-
breitete. Solchem Reigen sollen sich
diese Zeilen nicht anschließen, viel-
mehr sei hier einmal auf Grund einer
Busch-Ausstellung aus Privatbesitz,
im Bibiographikon Wertheim, ge-
zeigt, was gründliche Forschungs-
tätigkeit auf einem Sondergebiet
erreichen kann, wenn sie mit der
nötigen Hingabe betrieben wird.
Es ist schwer, in gebotener
Kürze der ganzen Liebe gerecht zu
werden, mit der diese Fülle von
Seltenheiten zusammengebracht
wurde. Die Buchausgaben für Er-
wachsene werden mit wenigen Aus-
nahmen verhältnismäßig oft ange-
boten. Sie ließen sich jetzt noch
zur Vollständigkeit bringen, eher
als die Nachahmungen und
„Buschiaden“. Schwierig liegt der
Fall auch mit den Kinderbüchern
und ganz hoffnungslos ist er bei
gewissen Einzelbeiträgen in Zeit-
schriften. Die interessante Ab-
wandlung des Hl. Antonius, aus
prozessualen Gründen „Fritzonius“
genannt, dürfte kaum noch ein
zweitesmal auf unsere Tage ge-
kommen sein. Der Abdruck er-
folgte in der Dorfzeitung des
Lahrer hinkenden Boten von 1870
und ist auch der sehr gründlichen
Bibliographie unbekannt geblieben.
Es mag ferner heute nicht mehr einfach
sein, die Broschüren und Aufsätze über Wilh.
Busch vollzählig zu finden. Das Suchen da-
nach mußte zur Zeit ihres Erscheinens ge-
schehen, und erforderte große Umsicht.
Wilhelm Busch, „Kellermeister und Teufel“
Nachformung der Staatlichen Porzellanmanu-
faktur Berlin
in Weißporzellan nach der einzigen, in Privatbesitz
befindlichen Original-Tonplastik von Wilhelm Busch
Charakteristisch für solche Sammlerauf-
merksamkeit ist die Berücksichtigung des
36. Tausend von „Zu guter Letzt“, in dem die
Gedichte zum ersten Male mit Überschriften
erschienen. Mit gleicher Sorgfalt wurde der
Übersetzungen gedacht: Herr und Frau Knopp
necken sich auch gern auf Russisch, und Kan-
didat Jobs erregt sogar mit seinen Antworten
in holländischer Sprache Kopfschütteln. Max
und Moritz, unser klassisches Kinderbuch, fand
in 11 verschiedenen Ländern die entprechende
textliche Umformung. Daß Antonius den Fran-
zosen besonders gefiel, nimmt nicht wunder,
und von hohem Reiz ist es, die verschiedene
Ausstattung dieser erlaubten und unerlaubten
Wiedergaben mit der Originalvorlage zu ver-
gleichen.
Das alles unter eine Obhut zu bringen, ist
nicht nur das Werk langjähriger Geduld und
geschickter Findigkeit. Es gehören vor allem
Kenntnisse dazu, derartiges aufzuspüren, und
dann erlangt ein Stück, das an sich nicht so
bedeutend sein mag, in Verbindung mit dem
Ganzen seinen Wert. Er offenbart sich oft
nur dem Forscherauge, besonders aber einem
fürs Außergewöhnliche geschärften Blick,
dieser Perlenglanz des in glücklicher Gründ-
lichkeit Entdeckten!
Was freilich das Originalmanuskript des un-
gedruckten „Geigenseppel“ bedeutet, leuchtet
auch dem Nichtsammler ein. Warum ist das
Werk von 1860 nicht auch einmal in kleiner,
leicht zugänglicher Ausgabe, nebst ähnlichen
Dingen veröffentlicht worden? Hat die Mit-
und Nachwelt nicht ein Anrecht darauf, noch
mehr vom allerbesten Humor kennen zu
lernen ? Sollen wir immer nur feiern und dazu
Alltägliches auftischen ?
Auch eine Faksimilenachbildung der Blei-
stiftzeichnungen zu den Münchener Bilder-
bogen und von manchem anderen — das wären
Leckerbissen für Feinschmecker, und die
Theaterzettel zu Liebhaberaufführungen, die
Tanzkarte, die sich seltsamerweise nur einmal
erhalten hat, ließen sie sich nicht zu Um-
schlägen für die Wiedergaben solcher Köstlich-
keiten benutzen? Was bleibt unseren Ver-
legern da noch zu schaffen — nicht in Luxus-
drucken, nein, gerade an billigen Ausgaben,
durchmustert mit reizvollen schriftlichen
Äußerungen unseres volkstümlichsten Klas-
sikers!
Das ist er nämlich, trotz Goethe, der Wil-
helm Busch, und wer ihn liebt, der eile zum
Leipziger Platz ehe diese Schätze wieder in
ihre Schränke zurückwandern, wo sie aller-
dings bester Pflege teilhaftig geworden sind.
Dem Sammler Dank, der sie in musealem Werk
vereinte und unserer Bewunderung zugänglich
machte!
Karl Hobrecker
Heinrich Chr. Kolbe
Im Städt. Museum Wuppertal-Elberfeld
wurde eine Ausstellung von Familienporträts
von Heinr. Christoph Kolbe (1771—1836), der
als Goethe-Kolbe jetzt einem besonderen In-
teresse begegnet, eröffnet. Die Ausstellung
umfaßt rd. 35 z. T. noch nicht öffentlich ge-
zeigte Bildnisse von Mitgliedern Wuppertaler
Familien und rechtfertigt die hervorragende
Stellung Kolbes innerhalb der westdeutschen
Bildniskunst vom Anfang des 19. Jahrhunderts,
die ihm seit der Jahrhundert-Ausstellung in
Berlin und der Düsseldorfer Jubiläums-Aus-
stellung von 1925 ein geräumt worden ist.
Smlg. Oskar Reinhart
Ausstellung der Kunsthalle
Basel
Der bekannte Sammler Oskar Reinhart in
Winterthur hat der Kunsthalle in Basel für
einige Wochen einen Teil seiner herrlichen
Sammlung, gerade denjenigen, den der
flüchtige Besucher meist kaum beachtet, zur
Ausstellung überlassen: rund 150 Gemälde und
Zeichnungen deutscher und schweizer Maler
des 19. Jahrhunderts, die den Sammler als
einen der kultiviertesten Kenner auch dieser
Epoche der Malerei erkennen lassen. Es kann
hier nur auf wenige Hauptstücke verwiesen
werden wie das köstliche Selbstbildnis J. G.
Edlingers mit seiner Tochter, C. D. Friedrich
„Kreidefelsen auf Rügen“ und „Stadt am
Wasser“, Waldmüllers Ansicht von Arco, Was-
manns „Alte Weinwirtin“, Bildnisse von
Menzel, Leibi, Thoma, Bucher oder Trübners
„Kloster Seon“ von 1892. Mit größeren Reihen
von Zeichnungen und Aquarellen sind vor allem
Hans von Marees, Richter, Schwind, Thoma
und Wasmann vertreten.
A. Ch. H. Vernet, Napoleon
Sign. dat. 1807
Aus Sammlungen mittelrheinischer Standesherren
Versteigerung — Vente — Sale:
Hugo Helbing, Frankfurt a. M., 3.—4. Mai 1932