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Deutsche Kunst- und Antiquitätenmesse [Hrsg.]
Die Weltkunst — 6.1932

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Nr. 46 (13. November)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44980#0265
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DIE WELTKUNST

3

VI, Nr. 46 vom 13. November 1932

Anhalt
■m 30 jährigen Kriege
Nach der Goetheausstellung im Frühjahr,
?ie von 5000 Personen besucht wurde, folgt
hi der Gemäldegalerie zu Dessau nun
'hi Gustav-Adolf-Jahr eine Gedächtnisschau
Großen Kriege. Die Ausstellung bringt
ein Kapitel Weltgeschichte in Bildern, in der
tarnen und Begriffe Gestalt und Farbe ge-
winnen. Die Repräsentanten der beiden Par-
teien — Kaiserliche, Liga, Union — sind in
40 Porträts von Potentaten und Feldherrn ver-
treten1, in denen sich so widerspruchsvoll das
rauhe Kriegshandwerk mit der fast weiblichen
Koketterie in der Tracht vereint. An der Spitze
sind das Bildnis Kaiser Matthias von W. de
Roorter und Ludwigs XIII. von Rubens zu
Hennen, sodann die I. S. signierten lebens-
großen Darstellungen Gustav Adolfs und Marie
Eleonorens um 1630, oder die Reiterstatuette
des Königs — diese drei Werke wurden bereits
auf der Schwedenausstellung in Nürnberg ge-
zeigt. Hinzutreten der Wörlitzer Porträt-
schrank (repr. Ztschft. f. Kstgesch. 1932, I),
Und Stiche nach van Dyck u. a. Ergänzt wird
das Porträtfach noch durch die Kleinkunst der
Münzen- und Medaillenreliefs.
Dieses vielseitige Bildnismaterial stammt
aus den Sammlungen des Fürsten Franz, des
großen Mäzens des Landes, der sie unter Be-
ratung des Physiognomikers Lavater im Gothi-
Schen Haus in Wörlitz vereinte. In diese
»Schatzkammer Askaniens“ braucht man nur
hineinzugreifen, um für ein bestimmtes Aus-
stellungsthema ein rundes, geschlossenes
Material ans Licht zu heben. In der Zu-
sammenfügung unter neue Gesichtspunkte er-
schließen sich dann immer neue Seiten, ob-
wohl es sich ja um dasselbe Kunstgut handelt,
das Forschung und Publikum längst vertraut
Schien. So steht es mit den Soldaten- und
Sittenbildern, die größtenteils durch die
oranische Erbschaft nach Anhalt kamen. Als
Illustration des Lebens im Krieg und im Frie-
den zur Ausstellung herangezogen, gewinnen
sie hier ein erhöhtes Interesse am Stofflichen.
In der Kunstgeschichte gewöhnlich unter dem
Sammelbegriff der Bataillenmalerei schwim-
mend, bekommen die Stücke hier ihren Platz
zugewiesen als Sonderfälle der Historien-
malerei durch den Versuch, die Darstellungen
mit einem historisch verbürgten Geschehnis
zu identifizieren. Und zwei große Gesell-
Schaftsstücke entpuppten sich als oranische
Familienbilder: Die „Wochenstube“ als die
Geburt der Prinzessin Henriette Katharina von
Oranien, der späteren Fürstin von Anhalt; der
„Hofball“ als illustre Begegnung im Haager
Statthalterpalais zwischen den vier oranischen
Prinzessinnen und ihren fürstlichen Gatten,
Unter anderem der Große Kurfürst und Johann
Georg II. von Anhalt.
Eine kleine Wahl anhaitischer Waffen und
Rüstungen aus dem Zerbster Schloßmuseum
Werden verlebendigt durch radierte Darstellun-


Gustav Adolf v. Schweden
Statuette, polychromiert
Ausstellung — Exposition — Exhibition:
Dessau, Gemäldegalerie

Sen verschiedener Soldatentypen (Goltzius
Und andere). Den prachtvoll illustrierten Ge-
schichtswerken des Barock aus der gediegenen
Bibliothek Christians I., Fürst von Bernburg,
Wurden Darstellungen entscheidender Schlach-
ten entnommen und Proben für den Festungs-
bau, das Pionierwesen, das Lager- und
w^erzierwesen usw. Die sonst nur den Histori-
kern auffindbaren Kupfer, oft von beträcht-
lichen Ausmaßen, mit charakteristisch bizarrer
Barocklinie der Staffagen, gewinnen hier neue
Bedeutung.
In Symbiose mit diesem Kunstgut ge-
winnen auch Archivalien mit berühmten Auto-
Kraphen Anschaulichkeit (Schutzbriefe und
Rässe, Erlässe, Requirierungsscheine, Orders
Über Arbeitskommandos an Zivilisten, Kriegs-
Schädenlisten u. a. m.).
Trotz der trüben Zeiten erwuchs dem deut-
schen Geistesleben in Anhalt eine blühende
Glätte. „Die Fruchtbringende Gesellschaft“
jÜt ihrem Sitz im Residenzschloß des Fürsten
^dwig von Köthen wird repräsentiert durch
„Erzschrein“ mit 500 minutiösen Wappen-
''Stellungen der meist adeligen Mitglieder
Hd ihren Autogrammen.

Durch die bedeutungsvolle Lage des Landes
im Herzen Deutschlands waren die fünf
Fürstentümer dem großen Kriege am stärk-
sten ausgesetzt, im gleichen Verhältnis wie es
das großdeutsche Schicksal inmitten Europas
war. Über 20 Jahre war Anhalt Operations-
oder Etappengebiet. Die pädagogische Ab-
sicht der Ausstellung liegt darin, daß sie dank
ihrer natürlichen Vielseitigkeit fast ausschließ-
lich aus anhaitischem Besitz bestritten wird.
H. A. F.
Werner Scholz
Galerie Victor Hartberg, Berlin
Mit dieser Ausstellung hat Werner Scholz,
dessen Anfang und Weg man aus den Aus-
stellungen der Galerie Neumann-Nierendorf
kennt, die Geltung errungen, auf die er kraft
seines künstlerischen Temperamentes und
seines unbeirrbaren, durchgreifenden Schaffens
Anspruch hat. Es gibt viele tüchtige Maler,
aber nur wenig wesent¬
liche. Scholz ist wesent¬
lich, weil er durch-
blutete Inhalte, Inhalte
unserer Zeit, die uns
alle angehen, hinstellt
und weil er formal
wirklich etwas riskiert.
Endlich Bilder, auf
denen Vorgänge zur Teil-
nahme zwingen; endlich
Bilder, die mit einer
solchen Glut hinge-
schrieben sind, daß sie
in sich bewegt, wieder-
streitend und leben¬
dig erscheinen. Freilich
kein Zimmerschmuck,
sondern aufwühlendes,
menschliches Bekennt¬
nis. Aber auch kein ver-
blasener Expressionis¬
mus, sondern ein Stück
echte Malerei. Denn in
den Bildern dieses
Jahres, die sich sehr
fühlbar gegen die des
Vorjahres absetzen, hat
die Entwicklung einen
entscheidenden Schritt
vorwärts getan. Aus
der Illumination ist
Farbe geworden. Scholz
entdeckt dasi Rot, das
Weiß als Farbe und
verdichtet die seelische
Emotion zur farbigen
Vision. Die Empfin¬
dung bekommt Umrisse,
der Ausdruck Artikula¬
tion, die Kraft gewinnt
jetzt Gestalt und dringt
durch. Die Form ist
zackiger, bewußter ge-
worden und wächst zum
bildhaften Zeichen, das
die Fläche durchpflügt
und beherrscht. Der
von Bild zu Bild sich
fruchtbar erneuernde,
elementare Aufbau wird
zum unmittelbaren Trä-
ger des Ausdrucks. Scholz ist innerhalb der
deutschen Malerei an die Stelle gerückt, die
Rouault in der französischen einnimmt.
Kusenberg

neben dem zwei bemerkenswert schöne Leuch-
ter der preußischen Bernsteinmanufaktur
stehen. Mit wirklichem Verständnis für die
Bedürfnisse und die Interessen des Publikums
sind die einzelnen Fachgebiete Philosophie,
Psychologie, Psychoanalyse und Kultur-
geschichte anschaulich aufgebaut. Über-
raschend ist der Umfang der Jugend-
bewegungs-Literatur, über die auch graphische
Tafeln vorzüglich unterrichten. Die Kojen, in
denen man die junge Generation studieren
kann, und wo auch die Arbeitslagerbewegung
deutlich gemacht wird, verdienen, gründlich be-
achtet zu werden. Das Interesse des großen
Publikums konzentriert sich besonders auf die
vielen psychotechnischen Apparate, die jeder
Besucher nach Belieben ausprobieren kann und
die eine gute Vorstellung von den Methoden
und Leistungen der Eignungsprüfungen geben.
Geradezu bestürmt wird aber die dort prak-
tisch amtierende Astrologin, bei der jeder sich
sein Horoskop stellen kann. Überhaupt ist es
etwas erschreckend, wie sehr sich das
Publikum für die astrologischen, spiritistischen

und okkultistischen Veröffentlichungen inter-
essiert. Aber schließlich gehört auch dies zum
Bild der Weltanschauung unserer Zeit. By.

Werner Scholz, Die Novize. 1932
Ausstellung ■—Exposition — Exhibition:
Galerie Hartberg, Berlin


Auktionsvorberichte
Moderne Kunst

Die Galerie Hugo Helbing zeigt von
Professor Rudolf H e 11 w a g eine geschlossene
Gruppe von Bildern mit Motiven aus Monte
Carlo und von dem jungen Maler Fritz von
Dessauer eine Reihe beachtlicher Ölge-
mälde und Aquarelle, die auf ausgedehnten
Reisen entstanden sind und den Reiz fremder
Landschaften und Menschen mit empfindsamem
Pinsel einzufangen suchen. Bei Ferdinand
Möller finden wir ausgezeichnete Farben-
holzschnitte des Hallensers C r o d e 1, den
man gern einmal kollektiv ausgestellt sehen
möchte, und wichtige Bilder von Nolde,
Schmidt-Rottluff und Pechstein.
Die Galerie G u r 1 i 11 führt vier junge Künst-
ler vor, die alle begabt sind und ihr Metier
ernst nehmen. Von Hilde B r o e r , einer
Schülerin des Plastikers Gies, dekorative Ar-
beiten, die der Künstlerin Bauplastik und Re-
lief als eigentliches Betätigungsfeld zuweisen.
Der Koreaner Unsoung P a i mengt geschmei-
dig Östliches mit Westlichem und brilliert in
allen Techniken. Elisabeth Voigt, eine
Kollwitz-Schülerin, leistet besonders im Holz-
schnitt, den sie an altdeutschen Meistern stu-
diert hat, und im Bühnenbild Tüchtiges. Egbert
Lammers stellt farbig gepflegte Land-
schaften und Bildnisse aus.
„Weltanschauung
und Glaube"
Das Kaufhaus des Westens in
Berlin hat in seiner Buchabteilung wieder
eine besonders beachtliche Ausstellung veran-
staltet. Nach Fachgebieten geordnet, zeigen
die einzelnen Kojen die Standardwerke und
die neuesten Erscheinungen der deutschen Ver-
lage. Den Mittelpunkt bildet ein Raum „Welt-
religionen“, dem bunte schöne Glasfenster von
Seewald und Pechstein ein kirchenartig feier-
liches Gepräge geben. Katholische, evan-
gelische und jüdische Literatur ist hier über-
sichtlich aufgebaut. Den Glanzpunkt bildet
ein Meisterwerk der neuesten deutschen
Druckkunst: Das Missalp der Bremer Presse,

Gemälde alter Meister
Berlin, Vorb. 22. Nov.
Am 22. November findet in Rud. Lepkes
Kunst- Auktions-Haus eine Versteige-
rung von Gemälden alter Meister statt. Die
Bilder entstammen mehreren Sammlungen,
deren Typus in ihren Beständen noch deutlich
erkennbar ist.
Die eine enthält holländische und
niederländische Gemälde, darunter
hervorragend schöne Porträts von Moreelse,
Ravesteyn, dem seltenen Jacques de Rousseaux
u. a., ferner eine schöne Marine von W. van de
Velde, ein interessantes Bild von Härmen Hals,
weiter Werke von Jan Steen, Adr. v. Ostade,
Berghem, Weenix, und vortreffliche Stilleben.
Auch an seltenen Bildern fehlt es nicht. Es sei
auf ein ausgezeichnetes Gemälde von dem
Schweizer Jean Preudhomme, „Baumfäller“,
ein elegantes Rokokobild aus dem Jahre 1781,
und das dem Hogarth nahestehende Gemälde
mit dem in die damalige Gegenwart übersetz-
ten „Verrat des Simson“, das überreich an
satyrischen Anspielungen auf die englische Ge-
sellschaft ist, besonders aufmerksam gemacht.
Auch ein gutes Bildnis des Großen Kurfürsten
von Terwesten ist eigens zu erwähnen.
Italienische Bilder, insbesondere
der interessanten späten Perioden, enthält die
andere Sammlung: Arbeiten von Strozzi (Ab-
bildung S. 2), Ricci, Monti, Cambiaso, Car-
boni u .a. Eine ganze Anzahl der Bilder sind
von hohem künstlerischem Wert, obwohl die
Namen dieser Meister in Deutschland noch
lange nicht genügend bekannt sind. Zum
Schluß der Versteigerung kommen die nun-
mehr freigegebenen Gemälde aus den Bestän-
den der Bank für Deutsche Beamte nochmals
zum Ausgebot.
Gemälde, Aquarelle
München, Vorb. 23. Nov.
Die Galerie Hugo Helbing bringt
in ihrer nächsten Versteigerung Gemälde,
Aquarelle und Handzeichnungen- des 19. und
20. Jahrh. aus ausländischem und vorwiegend

norddeutschem Besitz. Es seien da genannt
J. C. Aiwasowski „Meeresbucht“, Andreas
Achenbach mit vier Werken verschiedener
Epochen, Jozef von Brandt „Vor dem Aus-
marsch“, H. Bürkel „Winter im Dorfe“,
W. v. Diez „Aus der französischen Revolution“,
E. Grützner „Weinprobe“ und „Vesperzeit“,
aus bester Zeit, Hugo Kauffmann „Der
Pseudokavalier“, der russische Künstler W.
Makowski mit sechs Gemälden „aus dem
russischen Volksleben“, G. Schönleber „Italieni-
scher Fischerhafen“ von 1877 und sein Kom-
patriot Ludwig Dill mit dem gleichen Motiv
aus der gleichen Zeit, C. Spitzweg mit vier
Arbeiten kleineren Formates aus bester Zeit,
W. Trübner mit „Rosenhecke“, F. v. Uhde
„Vertreibung der Hagar“, eine interessante
Arbeit in Gouache, der selten vorkommende
C. Vogel von Vogelstein mit „Nymphen“, H. v.
Zügel „Ochsentrieb“ aus 1910, L. v. Zumbusch
„Knabenköpfe“.
Von Handzeichnungen sind noch zu er-
wähnen die Namen Feuerbach, M. Klinger,
H. v. Marees, M. Schwind, Fr. Stuck usw.
Graphik
und Zeichnungen
Den Haag, Vorb. 22./24. Nov.
Der Name des Sammlers J h r. J. W. Six
vanVromade, dessen Kollektion den ersten
Teil des Kataloges der Versteigerung im A n -
tiquariat van Stockum bildet, ist be-
zeichnend für die Qualität des hier angebotenen
Materials an alter Graphik und Handzeichnun-
gen. Wichtig sind insbesondere die Abteilungen
der Porträtstiche, insbesondere zur niederlän-
dischen Geschichte und zur Geschichte des
Hauses Oranien-Nassau, die historischen
Blätter, Ornamentstiche und Stadtansichten.
Unter den Handzeichnungen findet man Arbei-
ten von Bakhuizen, J. Cats, Schouman u. a.; bei
den Stichen notiert man Namen wie Amman,
Blooteling, Bonnet, Cochin, van Dalen, van
Dyck, Edelinck, Fragonard, Goltzius, L. de
Jongh, Lievens, Marin, Nanteuil, Rembrandt,
Earlom, Slingeland, Vaillant, W. J. Delff, J. und
J. R. Smith u. a.
Villeneinrichtung
Locarno, Vorb. 17./19. Nov.
Me Fausto de Pedrotta und der Ex-
perte M. R. M o r o t versteigern vom 17. bis
19. November die gesamte künstlerische Villen-
einrichtung der Villa Pioda in Locarno.
Das Mobiliar stammt aus der Erbschaft der
Enkelin einer Hofdame der Königin Hortense
und setzt sich demnach aus teilweise auch
historisch wertvollen Möbeln des Empire zu-
sammen. Dazu kommen Kunstgewerbe und vor
allem dekorative Gemälde derselben Epoche.
Moderne Gemälde
Paris, Vorb. 17. Nov.
Die bekannte Pariser Sammlung moderner
Gemälde aus dem Besitz von M. G. L. . . wird
am 17. November im Hotel Drouot durch
Me A. Bellier und M. J. Hessel verstei-
gert. Der erste Teil des Katalogs verzeichnet
Pastelle von Angrand, Aquarelle von Boudin,
Pastelle von Mary Cassatt, Gouachen von Cha-
gall und Max Jacob, Zeichnungen von Jong-
kind und Dunoyer de Segonzac und Arbeiten
von Pissarro, Vlaminck und Vuillard. Es fol-
gen die Gemälde, eine erlauchte Reihe, von der
wir nur einige Hauptstücke aufführen können:
sieben Bilder aus allen Epochen von Bonnard,
Arbeiten von Cross, Dufresnoy, Dufresne,
Dufy, Friesz, Jongkind („Boulevard de Port
Royal“, 1879), Laprade, Monet, Pascin,
Seurat, Signac u. a. Von Pissarro findet man
vier interessante Werke, von denen drei auf
der Gedächtnisausstellung figurierten; die
Landschaft „Plein midi“ haben wir bereits in
der vorhergehenden Nummer der „Weltkunst“
abgebildet.
Englisches Porzellan
London, Vorb. 17. Nov.
Sotheby & Co. bringen in ihrer Auktion
vom 17. November eine Sammlung seltener
englischer Porzellane des 18. Jahrhunderts aus
beinahe sämtlichen Manufakturen wie Wor-
cester, Longton Hall, Liverpool, Plymouth,
Bristol u. a. sowie eine Kollektion der gesuchten
Staffordshire-Figuren zum Ausgebot.
Auktionsnachberichte
Kupferstiche
bei Boerner
Leipzig, Nachb. 8. und 9. Nov.
(Vorb. in Nr. 41, S. 1)
Erfreulicherweise hat die Nachfrage nach
guter alter Graphik einwandfreier Provenienz
angehalten-: die Preise scheinen da-
bei gegenüber dem Frühjahr sta-
b i 1 und höchstens für gewisse Kleinmeister
etwas gesenkt. Auf alle Fälle haben wir
wieder eine feste Preisbasis, die
sich hier und da noch über dem Friedensniveau
hält und wohl nur bei spezifischen Wand-
lungen des Sammlergeschmackes unter den
Vorkriegspreisen liegt: So ist ein guter
Dürerstich durchschnittlich
immer noch teurer als vor zwan-
zig Jahren, während etwa die Raritäten
von den beiden B e h a m heute infolge einer
 
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