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Baumeister: das Architektur-Magazin — 9.1911

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Heft 8
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Das städtische Krankenhaus in München-Schwabing
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https://doi.org/10.11588/diglit.54602#0094

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DER BAUMEISTER » 1911 MAI.


Hauptgebäude und katholische Kirche vom Cölner-Platz aus


gängen Verzicht geleistet; bei einigen neueren Krankenbauten
(z. B. Charlottenburg-Westend, Rixdorf, Köln-Lindenburg) sind
nach dem Vorangehen in Charlottenburg-Westend wohl Ver-

bindungsbauten zwischen den Bauten der chirurgischen und
medizinischen Abteilung teilweise unter Anschluss an die
Verwaltungsgebäude angeordnet, ohne jedoch als selbständige
gesonderte Verbindungsgangbauten in Er-
scheinung zu treten, wie solche in Eng-
land sehr häufig, jedoch meist offen an-
gelegt sind.
Die bereits erwähnten eigenartigen klima-
tischen Verhältnisse Münchens mit den
rauhen Winden, den sehr erheblichen Tem-
peraturschwankungen, den kalten Nächten
und den langen, strengen und schnee-
reichen Wintern gaben Veranlassung zur
Anlage dieser geschlossenen und heizbaren
Verbindungsgänge. Der Verkehr der Aerzte
und des Personals, insbesonders aber der
Transport und der Verkehr der Kranken
zum Operationsgebäude und dem Bade-
hause mit dem medico-mechanischen Insti-
tut werden hierdurch wesentlich erleichtert.
Erwähnenswert ist ausserdem noch die
Fürsorge für eine grosse Zahl von Neben-
räumen sowohl für den ärztlichen Dienst
als auch für den Anstaltsbetrieb.
Im übrigen wurde das Krankenhaus in
München-Schwabing nach denselben mo-
dernen Prinzipien ausgestaltet, wie alle
neueren deutschen Krankenanstalten und
mit allen technischen Hilfsmitteln ausge-
stattet, die zur Zeit des Ausbaues zur
Verfügung standen.
Ueber die Anlagen und den Ausbau der
Krankenanstalt geben folgende Ausführun-
gen weiteren Aufschluss.
Das neue dritte Krankenhaus Münchens
liegt im Norden der Stadt, im Stadtteil
Schwabing. Mit dem Baue der Anstalt
wurde Ende des Jahres 1904 begonnen.
Nachdem im 1. Halbjahr 1909 bereits ein
Teil der Verwaltungsgebäude als Notspital
vorübergehend in Benützung genommen
war, wurde im Januar 1910 der erste Bau-
teil der neuen Krankenanstalt dem Betriebe
endgültig übergeben. Ende des Jahres 1910
kamen weitere Bauten zur Benutzung. Der
Ausbau der Anstalt wird nach dem ge-
gebenen Bedarfe erfolgen. Nach vollstän-
digem Ausbau wird das neue Kranken-
haus ungefähr 1300—1400 Kranken Auf-
nahme gewähren. Zur Zeit können in der

Katholische Kirche und Uinfriedungsmauer an der Parsivalstrasse.
 
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