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Baumeister: das Architektur-Magazin — 9.1911

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Heft 7
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Schur, Ernst: Medaillen und Plaketten
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Bücherschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.54602#0352

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DER BAUMEISTER • 1911, APRIL • BEILAGE.

B 109

Reiz. Die grosse Jubiläumsplakette von Lederer ist in den
seitlichen, plastischen Figuren am besten. Grosse Anschauung
der Form kommt auch hier zum Ausdruck. Malerischer geht
Lewin-Funcke zu Werk, der die Konturen weich überleitet
zum Grund. Die Entwürfe von Wrba zeigen Porträtköpfe
mit Geschick in die Rundung komponiert; die Formen ver-
meiden die harten Konturen. Auch Zeissig hat dieses Ma-
lerische, dieses Vermeiden der Form. Einen eigenen Stil
hat Taschner, dessen Darstellungen wie lustige Zeichnungen
wirken. Äusser diesen sind noch manchean dere Künstler zu
nennen, Hahn, Hildebrand, Lang, Schwegerle, Storch.
Vielleicht kommt einmal, wenn wir unsere Augen an den
schönen Medaillen und Plaketten geschärft haben, die Zeit,
wo wir einsehen, wie hässlich unsere Geldstücke sind. Sie
tragen Bildnisse, Umschriften und Ornamente; das alles aber
in kläglichster Trivialität, ohne künstlerische Gestaltung, ohne
Ornamentale Zusammenfassung. Sollen sie nur den Wert
angeben, so wäre es besser, sie trügen nur in schöner Ord-
nung die Zifferangabe. Die Geldstücke des Altertums, des
Mittelalters predigen eine andere Lehre. Diese Völker gaben
der Notwendigkeit ein wenig Kunst mit, indem sie das Geld-
stück schön gestalteten, während es uns vorbehalten ist,
gerade in den alltäglichen Dingen, wie z. B. dem Geldstück,
der Postkarte, der Briefmarke, jene triviale Hässlichkeit zu
entwickeln, die so freudlos und arm wirkt, während wir
grosse Programme von einer Kunst für das Volk entwerfen.
Hier aber wäre gerade zu beginnen, bei den kleinsten Dingen,
die jedem in die Hand kommen und die unbemerkt eine
Erziehung, täglich, stündlich, ausüben könnten. Und vielleicht
kommt man dann zu neuen Formen. Denn es braucht nicht
immer figürliche Darstellung, nicht immer symbolische De-
koration zu sein; auch die einfache Schrift in derber, charak-
teristischer Haltung und Anordnung kann künstlerisch wirken
und vielleicht Anregung zu einer Erweiterung und Moderni-
sierung des Gebietes geben. Ernst Schur.

Bücherschau.
Neue Motive für Dekorationsmalereien. Herausgeber Heinrich
Stenzel. 24 Foliotafeln in Mappe 30 Mk. Verlag Holze & Pahl, Dresden.
Das Hamburger Bürgerhaus, seine Bau- und Kunstgeschichte von
A. Erbe und Chr. Ranck. Gross-Folio, 100 Seiten Text mit 204 Abbildungen,
52 Tafeln in Lichtdruck und 39 Tafeln Zinkätzungen, enthaltend Grundrisse,
Schnitte, Ansichten, Einzelheiten der äusseren und inneren Ausstattung. In
Mappe 60 Mk. Verlag Boysen & Maasch, Hamburg.
Kunst- un d Alt er t u ms-D e n km al e im K ö n i gr ei ch Württem-
berg. Donaukreis. Ergänzungsatlas Lieferung 27/28. Preis jeder Lieferung
1.60 Mk. 61/62. Lieferung des Gesamtwerkes. Verlag Paul Neff, Esslingen.
Die Durchgeistigung der deutschen Arbeit. Ein Bericht vom
Deutschen Werkbund. Mit 8 Tafeln. Verlag Eugen Diederichs, Jena.

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Beschläge; Kunst- u. Bauschlosserei
Eisenkonstruktion
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Allererste. Referenzen. Begründet 1876.

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Was braucht der
Baumeister?
Die Aenderung der Geschmacksrichtung, der Einfluss der Kunst, der sich in allen
Gewerben geltend macht, die enormen Fortschritte der Technik, sie alle stellen an den
Baumeister von heute ganz andere Anforderungen als an den Baumeister vor noch
50 Jahren. Früher hat man im regelmässigen Kreislauf die Stilarten von der griechi-
schen bis zum Barock und der Renaissance durchgemacht und wenn man mit der letzten
fertig war, fing man von vorne wieder an. Heute verlangt jedes Bauwerk seinen eigenen
Stil, d. h. denjenigen, der mit seinem Zweck und mit seiner Umgebung im Einklang
steht. Hierzu gehören eine scharfe Beobachtungsgabe, um aus dem umliegenden Ge-
lände selbst die Motive und Formen für den Bau zu entnehmen. Die beste Anleitung
zur Entwicklung Ihrer Beobachtungsgabe sowie aller geistigen Fähigkeiten bietet Ihnen
Poehlmanns preisgekrönte Gedächtnislehre. Hier nur ein paar Aus-
züge aus Zeugnissen: „ ... . Ihre Lehre schärft das Auffassungsvermögen, indem
sie die Sinne durch angemessene Uebungen zu grösstmöglichster Schärfe und Leistungs-
fähigkeit ausbildet, und endlich lehrt sie das Studium vertiefen, indem sie den Geist
unerbittlich zwingt, bei der Sache zu bleiben. E. B.“ „ ... . Natur und Bücher,
überhaupt das flutende Leben um mich her sehen mich mit ganz anderen Augen an.
Meine Willenskraft hat zugenommen. . . . F. B.“ „ . . . . Die Uebungen waren für
mich wirkliche Stunden der Erholung. Ihre Regeln wende ich namentlich auf meine
Fachstudien an und habe bis jetzt schon Resultate erzielt, die meine Erwartungen bei
weitem übertroffen haben. . . . E. M., Bautechniker.“ „ . . . . Das ist ja, wie mir
scheint, die Quintessenz der Lebenskunst, jede Situation mit einem Blick zu über-
schauen und zu würdigen; und das lehren Sie. . . . Dr. M. E.“ „ . . . . Ihre Lehre
bedeutet eine Kulturtat ersten Ranges, auf die das deutsche Volk stolz sein darf. M.K.“
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L. Poehlmann, Amalienstr. 3, München P 79
Poehlmanns Gedächtnislehre wurde ausgezeichnet mit:
1 Ehrenkreuz, 3 Grand Prix, 5 Goldenen Medaillen.
Das Geheimnis
des genialen Schaffens
erläutert, was zum genialen Schaffen nötig ist; wie man es erlangen und sich stufen-
weise darin üben kann, mit Beispielen und Vorbildern aus Wissenschaft, Industrie,
Handel, Handwerk usw. Ein vorzüglicher Führer für jeden, der vorwärts kommen
will. Urteile: „Das Buch ist von der ersten bis zur letzten Zeile überaus fesselnd.
Es dünkt mir eine sehr brauchbare Anleitung zu eigner erfolgreicher Tätigkeit auf prak-
tischem und geistigem Gebiete. E. Sch.“ „Selbst der, welcher die natürlichen An-
lagen hat, Hervorragendes zu leisten, wird dieses ganz vorzügliche Werk mit grösstem
Gewinn lesen. M. P.“ „Das Werk bietet grosse Anregung zu neuem Schaffen und
Streben. Es ist kaum glaublich, wie viel Interessantes und für das Leben so Wichtiges
darin zusammengegriffen ist. H. B.“ Preis des Buches 6 Mk. 50 Pfg. Prospekt
kostenlos. Zu beziehen von
L. Poehlmann, Amalienstr. 3, München P 79
 
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