mehrfach eine innere Beziehung zur italienischen zeitgenössischen Skulptur
wahrzunehmen. Es scheint mir daher am wahrscheinlichsten, daß der Autor
dieser so ungemein reizvollen Arbeit, in der Herbheit und Anmut, Monumen-
talität und Grazie sich paaren, ein Katalane ist, der sowohl französische wie
italienische Werke mit Nutzen studiert hat, ohne in sklavische Abhängigkeit
zu geraten. Auf Spanien scheint vor allem auch das Christkind zu weisen,
sowohl wegen seines Ausdrucks wie auch wegen der Bekleidung mit dem
Wämschen mit den großen Knöpfen. Die vielfach straffe Faltenbehandlung,
vor allem aber die Art der Loslösung des Tuches über dem rechten Arm
Mariä erinnert lebhaft an Arbeiten in Metall, sei es Bronze oder ein Gold-
schmiedwerk, und man möchte annehmen, daß der Autor in jenen Techniken
mindestens so viel gearbeitet habe, wie als Marmorbildhauer. Freilich findet
man diese Zusammenhänge gerade in jener Epoche, der unser Stück ange-
hört, der Zeit um 1360—1370 wiederholt, und gerade an der spanischen Ost-
küste: am Aposteltor der Kathedrale von Valencia wie bei Skulpturen in
Gerona.
The richest and most prominent collection of mediaeval Spanish art, that
of D. Luis Plandiura in Barcelona, includes several exquisite objects not of
Spanish origin. Foremost among these the Madonna in ivory, reproduced
here. The group of the Madonna, seated, tending a flower to the Christ-
child Standing on her lap, has somewhat of the grandeur of French early
Gothic art; we can assume it to be the work of an eminent French artist
of approximately 1350. — A second piece of this same collection, a Madonna,
erect, in marble with remnants of the old colouring and gilding, combines
contradictory elements of style. The author of this work, the origin of which
lies in the decade between 1360 and 1370, was probably a Catalan who
studied from French, as well as Italian master-pieces.
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