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Belvedere: Monatsschrift für Sammler und Kunstfreunde — 1.1922

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Neue Bücher über Kunstwissenschaft
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Gregor, Joseph: [Rezension von: Museion]
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Suida, Wilhelm: [Rezension von: Ein Gedenkblatt zur Trauerfeier für Max Dvořák]
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https://doi.org/10.11588/diglit.52117#0113

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mit aller Kraft festzuhaltenden hellenisch-deutschen, faustischen Kultur. Wir Deutschen
haben das Glück der ständigen Regeneration. So legte Fichte seine Reden wie Felsblöcke
in eine wirr kreisende Zeit. Aber Schillers Briefe zur ästhetischen Erziehung und die
Dichtungen der Unzeitgemäßen Betrachtungen des jungen Nietzsche sind vielleicht die
größeren, wenn auch stilleren Dokumente des sich erneuernden Kulturgeistes, der europä-
ischen Renaissance. Die Gründer des Museion sind nicht so vermessen, sich mit solchen
Werkmeistern zu vergleichen. Viel stillere, viel härtere Arbeit wird gefordert, an den
Quellen. Aber man wird erfahren, daß jemand am Werke war. Joseph Gregor
EIN GEDENKBLÄTT ZUR TRÄUERFEIER FÜR MAX DVORAK
widmet die österreichische Verlagsgesellschaft Ed. Hölzel & Co. Ges. m. b. H. in Wien
(Verlagsabteilung der österreichischen staatlichen Lichtbildstelle für Buchpublikationen)
den Verehrern, Schülern und Freunden des Verewigten. Das kleine Buch enthält die
Trauerrede, welche Dr. Josef Weingartner im Namen der Schülerschaft Max Dvoräks
bei der am 6. März 1921 veranstalteten Trauerfeier der Wiener Universität gehalten hat,
schlichte Worte von tiefer Empfindung und eindringender Erkenntnis in das Wesen
Dvoräks.
Anschließend wird der letzte öffentliche Vortrag Dvoräks, gehalten in der ersten Ver-
sammlung der „Vereinigung zur Förderung der Wiener kunsthistorischen Schule“ am
15. Jänner 1921 über „Dürers Apokalypse“ mitgeteilt. Man hätte kaum ein anderes Bruch-
stück aus der Geistesarbeit Dvoräks wählen können, das einen ähnlich umfassenden
Begriff von der Bedeutung geistigen Erfassens und meisterhafter Darstellung, wie sie
Dvoräk zu eigen waren, gegeben hätte. Der von dem gleichen Verlag vorbereiteten
Herausgabe aller handschriftlich ausgearbeiteten Vorlesungen und Einzelvorträge Max
Dvoräks wird man nach dieser Probe mit um so größerer Spannung entgegensehen.
Mit der „Bibliographie der Schriften Max Dvoräks“ schließt das gehaltvolle, mit einem
guten Bild des verewigten Forschers versehene Buch. Wilhelm Suida

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