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Belvedere: Monatsschrift für Sammler und Kunstfreunde — 11.1927

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Heft 55
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Buchbesprechungen
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Probszt, Günther: [Rezension von: Emerich Schffran, Entwicklungsgeschichte der Stile in der bildenden Kunst]
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Schober, A.: [Rezension von: J. D. Beazley, Attische Vasenmaler des Rotfigurigen Stils]
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https://doi.org/10.11588/diglit.55197#0056

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BUCHBESPRECHUNGEN

kunstgeschichtlichen Fachausdrücke. Eine ansehn-
liche, übersichtliche Bibliographie am Schlüsse
des Buches gönnt abermals der heimischen Kunst
den entsprechenden Raum. Allerdings ist gegen
diese Bibliographie so manches einzuwenden. Denn
manches wichtige grundlegende Werk fehlt,
während besonders im allgemeinen Teile vieles
längst Überholte angeführt ist. Gerade in diesem
Buche hätte Max Dvoraks »Kunstgeschichte als
Geistesgeschichte« und die Buchausgabe des
»Rätsel der Kunst der Brüder van Eyck«, dann
Hans Tietzes »Methode der Kunstgeschichte« nicht
fehlen dürfen. In der österreichischen Spezial-
bibliographie vermisse ich Moriz Dreger, »Joseph
Führich«, Garzaroli-Thurnlackh, »Das graphische
Werk Martin Johann Schmidts«, E. H. Zimmer-
mann, »Das Altwiener Sittenbild«, J.Wastler,»Das
Kunstleben am Hofe zu Graz«, David Schönherrs
Gesammelte Schriften, Band I, »Kunstgeschicht-
liches« und so manches andere, dessen Aufzählung
hier zu weit führen würde. Denn wenn auch, wie
der Verfasser selbst hervorhebt, in dieser Biblio-

©
DIE ANTIKE
ZEITSCHRIFT FÜR KUNST U. KULTUR
DES KLASSISCHEN ALTERTUMS
Herausgegeben von WERNER JAEGER
Die Zeitschrift erscheint vierteljährlich in Heften von 4 bis
5 Bogen Umfang. Sie ist künstlerisch ausgestattet und enthält
ein reiches Abbildungsmaterial (Textabbildungen und Tafeln,
darunter auch farbige). Abgeschlossen liegt der 1. Jahrgang von
4 Heften vor / Preis des ganzen Jahrgangs für Nichtmitglieder
der „Gesellschaft für antike Kultur“ M. 40.—, des Einzelheftes
M. 10. — / Mitglieder der „Gesellschaft für antike Kultur“ er-
halten die Zeitschrift nach Zahlung des Mitgliedsbeitrags
(M. 30.—)
Eine neue Zeitschrift — und wirklich etwas Neues; das will
nicht wenig besagen. Aber noch so kluge und feine Gedanken
würden dem neuen Unternehmen kein Lebensrecht gewäh-
ren; auf die Ausführung kommt es an. Und die erste Probe,
das darf man bekennen, hat „Die Antike“ bestanden. Eine
solche Folge guter, zum Teil ausgezeichneter Arbeiten in
geschmackvoller Sprache wird man nicht so leicht wieder
finden. Jeder Beitrag bleibt auf einer bemerkenswerten Höhe
des Inhaltsund derDarstellung. Bilder, Ausstattung und Druck
sind so gut, wie man vom Herausgeber und vom Verleger mit
Recht erwartet. Alles in allem: ich freue mich auf das nächste
Heft. W. Schubart in ,,Orientalistische Literaturzeitung“
Ausführlicher Prospekt steht durch jede Buchhandlung
kostenlos zur Verfügung.
WALTER DE GRUYTER & CO.
BERLIN W 10

graphie auch annäherungsweise keine Vollständig-
keit zu erzielen war, so wäre es von Vorteil
gewesen, durch richtige Auswahl dem in der wissen-
schaftlichen, noch dazu oft kontroversen Lite-
ratur nicht bewanderten Leser gewisse Richtlinien
für das Selbststudium vorzuzeichnen. Aus dem-
selben Grunde wären bei manchem in der Biblio-
graphie angeführten Werke auch die letzte, auf
den Stand der neuesten Forschung gebrachte Aus-
gabe an Stelle der ersten anzugeben gewesen, so
zum Beispiel bei C. Glaser, »Zwei Jahrhunderte
deutscher Malerei« (2. Auflage unter dem Titel:
»Die altdeutsche Malerei«),
Vielleicht ließen sich diese Wünsche in einer
eventuellen Neuauflage berücksichtigen.
Günther Probszt
J. D. BEAZLEY: ATTISCHE VASENMALER
DES ROTFIGURIGEN STILS
Verlag von J. C. B. Mohr (Paul Siebeck),
Tübingen 1925.
Der Verfasser, Professor der klassischen Archäo-
logie in Oxford, hat sich bereits durch seine
früheren Arbeiten als besonderer Kenner der
attischen rotfigurigen Vasenmalerei zu erkennen
gegeben. Das vorliegende Buch bedeutet den groß-
angelegten Versuch, durch Zusammenfassung der
bisherigen Forschung und durch Beisteuerung
vieler eigener Zuweisungen eine möglichst lücken-
lose Aufteilung des großen, uns erhaltenen Vasen-
materials auf einzelne Künstlererscheinungen
durchzuführen. Das feste Gerüst des chronologisch
angeordneten Stoffes bilden die durch eigenhändige
Signatur oder durch Nennung des Fabrikanten
festgelegten Meister.
Wenn sich auch manche von den Zuweisungen
als unrichtig oder fraglich erweisen werden, so
lernen wir doch erst durch diese Arbeit die
unglaubliche Mannigfaltigkeit der im Kerameikos
tätigen Künstlerindividualitäten kennen. Schade,
daß der Text in mancher Hinsicht zu kurz und
zu gedrängt ist. Man muß vieles ohne nähere
Beweisführung hinnehmen. Aber als Gesamt-
leistung ist das Buch achtunggebietend und
wird hoffentlich bald als unentbehrliches Nach-
schlagebuch eine Vervollkommnung und Er-
weiterung notwendig machen. A. Schober

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