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Belvedere: Monatsschrift für Sammler und Kunstfreunde — 11.1927

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Heft 56
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Suida, Wilhelm: Zwei Tafelbilder des Vittore Carpaccio
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https://doi.org/10.11588/diglit.55197#0076

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WILHELM SU IDA

lebens entstanden sind) im Beisein der Heiligen Ludwig und Ursula. Insbesondere letztere
Gestalt ist eine Zwillingsschwester der Magdalena, mit der sie sogar eine ähnlich gestickte
Spiralranke auf dem Mieder verbindet*. Das auffallende Nebeneinander scharf brüchiger
knittriger Falten und großer ruhig gezogener, wie es in den beiden Heiligen vorkommt,
findet sich ebenso in dem genannten Bilde der venezianischen Akademie. Alles spricht
dafür, daß die beiden neu aufgetauchten Tafeln den verhältnismäßig späten Werken des
Künstlers beizuzählen sind. Sie bestärken unsere Vorstellung, daß der Künstler in diesen
Jahren, ohne die knospenhafte Anmut seiner früheren Schöpfungen zu verlieren, Ansätze
zur cinquecentistischen Monumentalität aufweist.
i Diese eigentümliche Spirale an der Brust findet sich allerdings auch sonst, zum Beispiel bei der hl. Veneranda
des Lazzaro Bastiani in der venezianischen Akademie und der hl. Magdalena des Benedetto Diana auf dem Altar-
bild der gleichen Sammlung.
Für Carpaccio vgl.: Ludwig et Molmenti, Vittore Carpaccio, französische Ausgabe, Paris, Hachette 1910.

TWO PANELS BY VITTORE CARPACCIO
The two panels recently acquired by the New York collector, .1. B. Levy, undoubtedly
belong to V. Carpaccio’s final period. They confirm our impression that the artist tended
towards the monumental style of the Cinquecento without however, losing the fresh
charm in bis earlier works.

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