Rosla. Rosperwende. Rottleberode.
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Schlosscapelle zu Artern hierher geschenkt wurde. Boi einer nach dem Neubau
der Kirche stattgefundenen Erneuerung des Altars und der Kanzel sind nur die in
Holz geschnitzten und vergoldeten barocken Verzierungen derselben wieder benutzt
worden. Die Steinplatte des Altars enthält noch die Vertiefung für die eingelegten
Reliquien (sepulcrum). Big. 55. ist eine Abbildung des Querschnitts derselben.
Die drei Glocken stammen aus den Jahren 1724, 1805 und 1606. Das Siegel
der Kirche und der Gemeinde enthält das Bild einer Kirche auf einem Schiff.
Rodisliain.
Pfarrkirchdorf 41/2 Km. südwestlich von Stolberg (sedes Berga superior).
Eines Hedenricus de Rodenhagen wird 1221 in einer Walkenrieder Urkunde gedacht,
und 1506 kommt Rotesshagen als Pfarrkirchdorf vor. Die 1604 erbaute Kirche
St. Phihppi et Jacobi ist einschiffig und ihre Fenster sind im Rundbogen
geschlossen. Die drei Glocken sind neu.
Rohrbach.
Ruine eines füheren Cisterciensernonnenklosters 4 Km. südlich von Sanger-
hausen an der Helme (Archidiaconat Kaltenborn). Gegründet 1117 von Graf
Wichmann, der auch Kaltenborn stiftete, angeblich als Dank für den Sieg, den
seine Partei am Welfesholze bei Gerbstedt über die Truppen Kaiser Heinrichs V.
unter Befehl Hoyer von Mansfelds erfochten. Anfangs Benedictinernonnenkloster,
wurde es zwischen 1220 und 1230 in ein Cisterciensernonnenstift umgewandelt.
Die Aebtissinnen desselben nannten sich „von Gottes Gnaden11. Im Bauernkriege
wurde es zwar geplündert, aber nicht zerstört. 1540 gab die letzte Aebtissin Marg.
von Rölitz das Anrecht auf die Klostergüter gegen eine Leibrente auf. Jetzt be-
steht Rohrbach nur noch aus einer Mühle und einem Wirthshause. Erhalten
haben sich noch: der Grabstein eines Probstes mit dessen ganzer Figur, mit
Kelch und Hostie in der Linken, die Rechte’segnend erhoben; die sehr ver-
witterte Umschrift besteht aus Majuskeln aus dem Anfänge des 14. Jahrhunderts;
ferner ein Theil der Klostermauern mit Resten spätgothischer Fenster aus
dem 15. Jahrhundert.
Rosla.
Grosses Pfarrkirchdorf, Station der Halle-Casseler Eisenbahn, 15 Km. westlich
von Sangerhausen an der Helme (sedes Berga inf.). Residenz der Grafen von
Stolberg-Rosla seit Begründung dieser Linie im Jahre 1706. War in ältester Zeit
im Besitz der Grafen von Nordheim, dann der Grafen von Rothenburg, nach deren
Aussterben es an die Grafen von Beichlingen kam. Von diesen erwarben es die
Stolberger Grafen. — Das Dorf enthält nichts Bemerkenswerthes aus älterer Zeit.
Zu der im gothischen Styl erbauten Trinitatiskirche wurde am 19. August 1868
der Grundstein gelegt und am 21. October 1873 wurde sie eingeweiht. Von ihrer
Vorgängerin ist noch der Thurm erhalten worden, der einige im gedrückten Spitz-
bogengedeckte, jetzt grösstentheils vermauerte Fenster enthält. Die Schlossgebäude
rühren mit Ausnahme des Untertheils des Thurmes aus den letzten beiden Jahr-
hunderten her.
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Schlosscapelle zu Artern hierher geschenkt wurde. Boi einer nach dem Neubau
der Kirche stattgefundenen Erneuerung des Altars und der Kanzel sind nur die in
Holz geschnitzten und vergoldeten barocken Verzierungen derselben wieder benutzt
worden. Die Steinplatte des Altars enthält noch die Vertiefung für die eingelegten
Reliquien (sepulcrum). Big. 55. ist eine Abbildung des Querschnitts derselben.
Die drei Glocken stammen aus den Jahren 1724, 1805 und 1606. Das Siegel
der Kirche und der Gemeinde enthält das Bild einer Kirche auf einem Schiff.
Rodisliain.
Pfarrkirchdorf 41/2 Km. südwestlich von Stolberg (sedes Berga superior).
Eines Hedenricus de Rodenhagen wird 1221 in einer Walkenrieder Urkunde gedacht,
und 1506 kommt Rotesshagen als Pfarrkirchdorf vor. Die 1604 erbaute Kirche
St. Phihppi et Jacobi ist einschiffig und ihre Fenster sind im Rundbogen
geschlossen. Die drei Glocken sind neu.
Rohrbach.
Ruine eines füheren Cisterciensernonnenklosters 4 Km. südlich von Sanger-
hausen an der Helme (Archidiaconat Kaltenborn). Gegründet 1117 von Graf
Wichmann, der auch Kaltenborn stiftete, angeblich als Dank für den Sieg, den
seine Partei am Welfesholze bei Gerbstedt über die Truppen Kaiser Heinrichs V.
unter Befehl Hoyer von Mansfelds erfochten. Anfangs Benedictinernonnenkloster,
wurde es zwischen 1220 und 1230 in ein Cisterciensernonnenstift umgewandelt.
Die Aebtissinnen desselben nannten sich „von Gottes Gnaden11. Im Bauernkriege
wurde es zwar geplündert, aber nicht zerstört. 1540 gab die letzte Aebtissin Marg.
von Rölitz das Anrecht auf die Klostergüter gegen eine Leibrente auf. Jetzt be-
steht Rohrbach nur noch aus einer Mühle und einem Wirthshause. Erhalten
haben sich noch: der Grabstein eines Probstes mit dessen ganzer Figur, mit
Kelch und Hostie in der Linken, die Rechte’segnend erhoben; die sehr ver-
witterte Umschrift besteht aus Majuskeln aus dem Anfänge des 14. Jahrhunderts;
ferner ein Theil der Klostermauern mit Resten spätgothischer Fenster aus
dem 15. Jahrhundert.
Rosla.
Grosses Pfarrkirchdorf, Station der Halle-Casseler Eisenbahn, 15 Km. westlich
von Sangerhausen an der Helme (sedes Berga inf.). Residenz der Grafen von
Stolberg-Rosla seit Begründung dieser Linie im Jahre 1706. War in ältester Zeit
im Besitz der Grafen von Nordheim, dann der Grafen von Rothenburg, nach deren
Aussterben es an die Grafen von Beichlingen kam. Von diesen erwarben es die
Stolberger Grafen. — Das Dorf enthält nichts Bemerkenswerthes aus älterer Zeit.
Zu der im gothischen Styl erbauten Trinitatiskirche wurde am 19. August 1868
der Grundstein gelegt und am 21. October 1873 wurde sie eingeweiht. Von ihrer
Vorgängerin ist noch der Thurm erhalten worden, der einige im gedrückten Spitz-
bogengedeckte, jetzt grösstentheils vermauerte Fenster enthält. Die Schlossgebäude
rühren mit Ausnahme des Untertheils des Thurmes aus den letzten beiden Jahr-
hunderten her.