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Buchner, Ernst [Hrsg.]
Augsburger Kunst der Spätgotik und Renaissance — Augsburg, 1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.28869#0073

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Abb. 45. Schüler des Meisters von 1477, Thronende Mutter Gottes mit Engeln


sionsaltar gezeichnet sind. Vor einigen Jahren war
bei J. Böhler (München) eine originelle Bildtafel
(Abb. 45), ein thronende Maria nnter einem von
vier Engeln gehaltenen Traghimmel, zu sehen, auf
der trotz der etwas erweichten und gelösteren For-
mensprache die Einwirkung des Meisters deutlich
ist. Gewiß — für den rundlichen, etwas flauen
Kopftypus Mariä und das breiter proportionierte,
dickliche Kind fehlen die zwingenden Analogien
auf den Werken des Meisters, aber die Art der
Figurenverteilung, die lockere räumliche Schich-

tung, die spielerische Gebärdung der Hände, das
kleinbrüchige Falten werk, die karge Hügelland-
schaft und das vieltürmige Stadtbild — auch das
die Brücke durchfahrende Boot auf dem (vgl. Hin-
tergrund der Kreuzigung des Passionsaltars) fehlt
nicht — das alles läßt die Zuschreibung des Bildes
an den unmittelbaren Kreis berechtigt erschei-
nen. Vergleicht man etwa die Arm- und Handhal-
tung Mariä mit der Gebärdung der Mutter Gottes
auf der zuletzt besprochenen Zeichnung, die knie-
enden Baldachinträger mit den betenden Engeln

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