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Buchner, Ernst [Hrsg.]
Augsburger Kunst der Spätgotik und Renaissance — Augsburg, 1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.28869#0271

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Dijon, Musount Tannenholz; (11X69 cm
Abb. 184. Jörg Breit, Verkündigung Mariä

seum in Dijon besitzt seit kurzer Zeit zwei Tnfetn
von BrerP), die mit dem an wichtigen Werken der
oberdeutschen Malerei so reichen Legat Dard an
die Sammlung kamen und noch vor dem Zwettler
Altar entstanden sind. Sie stellen dieVerktindigung
Mariae und Geburt Christi dar und sind jedenfalls
Reste eines verschollenen Altars (Tannenholz 64X
69 cm, Rückseiten unbemalt,an den Rändern etwas
beschnitten); das ersehen wir schon aus dem ge-
malten Astwerk, das sich ähnlich wie das geschnitzte
auf dem Zwettler Altar über die Szenen spannt, mit

lappigen Blättern wuchernd: früheste tastende Vor-
boten eines neuen ornamentalen Geistes — Öster-
reichs Architektur und Plastik vermag noch ältere
Parallelen zur Seite zu stellen. Denn in Österreich
ist auch bereits dieser Altar entstanden; das lehrt
uns der hl. Joseph desWeihnachtshildes (Abb. 185),
der nach dem jüngeren Schottenmeister frei kopiert
ist. Auf der Flucht nach Aegypten des Schottenstif-
tes (Ost. Kunsttop. XIV Abb. 34) schreitet er rüstig
aus; hier in genau derselben Stellung, nur hat er
Stock und Gefäß vertauscht und wendet sich nach
Maria um, als wolle er ihr sagen, er gehe bloß Wasser
holen. Auf den Schottenzyklus geht auch dieVerkün-

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