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Buchner, Ernst [Hrsg.]
Augsburger Kunst der Spätgotik und Renaissance — Augsburg, 1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.28869#0291

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Altdorfers Fahrt in ursächliche Verbindung zu
bringen, dürfte ziemlich nahe liegen.
Die Köldererwerkstatt blieb im Zeichen dieses
Stils. Doch die Ursprünglichkeit und Frische, die
er in ihr 1511 hatte, schwand und machte einer
Vergröberung und Provinzialisierung Platz, wie
die um 1515 entstandenen Zeugbücher und der
Miniaturencodex der ,,Heiligen aus derSipp-,Mag-
und Schwägerschaft Maximilians" der National-
bibliothek^) beweisen. Vergröberung, die in einer
im Grunde genommen doch provinziellen Werk-
statt eintreten mußte, wenn dem einmaligen An-
stoß einer vielleicht persönlichen Berührung mit

einer überragenden Künstlerindividualität keine
weiteren folgten. Daß der wahrscheinlich als
Plauptmeister am Triumph beteiligte Zeichner der
^ signierten Blätter von Maximilians Gebetbuch
damals noch im Verbände der Köldererwerkstatt
stand, ist nicht sehr wahrscheinlich. Zwischen den
betretenden Blättern des Gebetbuchs und selbst
der besten der drei Miniaturengruppen der ^Heili-
gen" ist, in Anbetracht der ungefähren Gleichzei-
tigkeit, doch ein zu fühlbarer Abstand. Der Mei-
ster der Miniaturen hat mehr bäuerliche Schwere,
die wie ein Anklang an Hubers figurale Schöpfun-
gen wirkt.

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