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DARMSTADT • HESSISCHES LANDESMUSEUM
Fig. 22. Hll. Kunigunde und Benedikt. Darmstadt, HLM, Nr. 211.
Mittelrhein, Ende 13. Jh.
zwei Ornamentscheiben aus Oppenheim (Nr. 104L), 1935
der Scherbenfund aus Lorsch (Nr. 1, 2), schließlich 1936
vier Scheiben aus Neckarsteinach (Nr. 181-184). Ferner
sind die zahlreichen Glasmalereien ungeklärter Herkunft
zu nennen, die in der Forschung zur Glasmalerei am Mit-
telrhein und in Hessen eine wichtige, mitunter vieldisku-
tierte Rolle spielen (Textabb. 20, Fig. 20-30, 49L, 351, 353,
355-3585 369)-
Diese nach und nach erworbenen Glasmalereien wurden
erstmals 1932 in einer Sonderausstellung (»Ausstellung
rheinischer Glasmalereien des 12.-18. Jahrhunderts im
Hessischen Landesmuseum«), ab 1935 in einer dauerhaft
eingerichteten Abteilung präsentiert, die im Rahmen
der Ausstellung »Deutsches Glas. Zweitausend Jahre
Glasveredelung« eröffnet wurde; die Objekte waren in
Holzwände integriert und künstlich hinterleuchtet, was
zu damaligen Zeit eine ganz neue Art der Präsentation
dargestellt haben muss10. Doch schon nach wenigen Jah-
ren musste die Abteilung wegen des Zweiten Weltkrieges
wieder geschlossen werden. Der Bestand wurde damals
zum größten Teil ausgelagert; einige wenige in Darm-
stadt verbliebene Glasmalereien wurden einschließlich
der Museumsakten 1944 zerstört11.
Von der Nachkriegszeit bis heute wurden nur noch we-
nige Glasmalereien erworben; immerhin konnte 1954
noch eine dritte Ornamentscheibe aus Oppenheim ange-
kauft werden (Nr. 106), und unter den 1958/59 aus dem
Besitz von Otto Linnemann erworbenen Glasmalereien
befanden sich u.a. zwei Scheiben aus Friedberg (Nr. 92,
95). Dafür wurde die wissenschaftliche Erforschung des
Bestandes vorangetrieben, deren Ergebnisse 1967 bzw.
1973 in dem vorzüglichen Katalog von Suzanne Beeh-
Lustenberger niedergelegt worden sind. Zuletzt wurde
der Glasmalereibestand des Hessischen Landesmuseums
in Darmstadt isoliert in zwei lang gezogenen Kellerräu-
men des 1980-1984 errichteten Erweiterungsbaues prä-
sentiert; seit September 2007 bis voraussichtlich Ende
2012 ist das Haus wegen grundlegender Sanierungs- und
Modernisierungsarbeiten geschlossen.
Vorbemerkung zum Katalog: In der Auflistung der Glasmalereien gesicherter Herkunft werden nur diejenigen Werke
aufgeführt, deren ursprüngliche Standorte tatsächlich bekannt sind oder aufgrund von historischen resp. stilistischen
Indizien als gesichert angesehen werden dürfen. Die Liste weicht daher in Details von dem »Verzeichnis der ursprüng-
lichen Standorte« bei Beeh-Lustenberger 1973, S. 33if., ab. Sie ist chronologisch geordnet, doch wird diese Ordnung
überall dort aufgegeben, wo Glasmalereien unterschiedlicher Entstehungszeit unter einem Standort zusammengefasst
werden können (s. z.B. Altenberg, Wimpfen im Tal, Friedberg, etc.). In den Literaturnachträgen werden lediglich die
wichtigsten nach 1973 erschienenen Arbeiten erfasst. Die Auflistung der Glasmalereien ungeklärter Herkunft be-
schränkt sich auf ein bloßes Verzeichnis der Scheiben, Fragmente und Scherben.
DARMSTADT • HESSISCHES LANDESMUSEUM
Fig. 22. Hll. Kunigunde und Benedikt. Darmstadt, HLM, Nr. 211.
Mittelrhein, Ende 13. Jh.
zwei Ornamentscheiben aus Oppenheim (Nr. 104L), 1935
der Scherbenfund aus Lorsch (Nr. 1, 2), schließlich 1936
vier Scheiben aus Neckarsteinach (Nr. 181-184). Ferner
sind die zahlreichen Glasmalereien ungeklärter Herkunft
zu nennen, die in der Forschung zur Glasmalerei am Mit-
telrhein und in Hessen eine wichtige, mitunter vieldisku-
tierte Rolle spielen (Textabb. 20, Fig. 20-30, 49L, 351, 353,
355-3585 369)-
Diese nach und nach erworbenen Glasmalereien wurden
erstmals 1932 in einer Sonderausstellung (»Ausstellung
rheinischer Glasmalereien des 12.-18. Jahrhunderts im
Hessischen Landesmuseum«), ab 1935 in einer dauerhaft
eingerichteten Abteilung präsentiert, die im Rahmen
der Ausstellung »Deutsches Glas. Zweitausend Jahre
Glasveredelung« eröffnet wurde; die Objekte waren in
Holzwände integriert und künstlich hinterleuchtet, was
zu damaligen Zeit eine ganz neue Art der Präsentation
dargestellt haben muss10. Doch schon nach wenigen Jah-
ren musste die Abteilung wegen des Zweiten Weltkrieges
wieder geschlossen werden. Der Bestand wurde damals
zum größten Teil ausgelagert; einige wenige in Darm-
stadt verbliebene Glasmalereien wurden einschließlich
der Museumsakten 1944 zerstört11.
Von der Nachkriegszeit bis heute wurden nur noch we-
nige Glasmalereien erworben; immerhin konnte 1954
noch eine dritte Ornamentscheibe aus Oppenheim ange-
kauft werden (Nr. 106), und unter den 1958/59 aus dem
Besitz von Otto Linnemann erworbenen Glasmalereien
befanden sich u.a. zwei Scheiben aus Friedberg (Nr. 92,
95). Dafür wurde die wissenschaftliche Erforschung des
Bestandes vorangetrieben, deren Ergebnisse 1967 bzw.
1973 in dem vorzüglichen Katalog von Suzanne Beeh-
Lustenberger niedergelegt worden sind. Zuletzt wurde
der Glasmalereibestand des Hessischen Landesmuseums
in Darmstadt isoliert in zwei lang gezogenen Kellerräu-
men des 1980-1984 errichteten Erweiterungsbaues prä-
sentiert; seit September 2007 bis voraussichtlich Ende
2012 ist das Haus wegen grundlegender Sanierungs- und
Modernisierungsarbeiten geschlossen.
Vorbemerkung zum Katalog: In der Auflistung der Glasmalereien gesicherter Herkunft werden nur diejenigen Werke
aufgeführt, deren ursprüngliche Standorte tatsächlich bekannt sind oder aufgrund von historischen resp. stilistischen
Indizien als gesichert angesehen werden dürfen. Die Liste weicht daher in Details von dem »Verzeichnis der ursprüng-
lichen Standorte« bei Beeh-Lustenberger 1973, S. 33if., ab. Sie ist chronologisch geordnet, doch wird diese Ordnung
überall dort aufgegeben, wo Glasmalereien unterschiedlicher Entstehungszeit unter einem Standort zusammengefasst
werden können (s. z.B. Altenberg, Wimpfen im Tal, Friedberg, etc.). In den Literaturnachträgen werden lediglich die
wichtigsten nach 1973 erschienenen Arbeiten erfasst. Die Auflistung der Glasmalereien ungeklärter Herkunft be-
schränkt sich auf ein bloßes Verzeichnis der Scheiben, Fragmente und Scherben.