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Deutsche Kunst: illustrirte Zeitschrift für das gesammte deutsche Kunstschaffen ; Centralorgan deutscher Kunst- u. Künstlervereine — 1.1896/​1897

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Nr. 27 (3. April 1897)
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https://doi.org/10.11588/diglit.55168#0319

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€«mfrai£®rgan Aeuffeber Kunft- und Q5unfffeu@ereme. 3

Wochenblatt für das geiammte deutfche Runftfchaffen,

Preis vierteljährliH 5.— Marfk, fyemusgegeben DoN Alle 8 Tage erfcheint eine Yummer,
Sür die Mitglieder der Runft- und Za E Znferate
- Rünftler » Dereine 2,— Marf. QBEUL ß Gillaa{fiuin 5fi!.]' . Foften 40 Pfennige für die 4 gefpaltene
Poftzeitungslifte NAr. 1174, érI;riffleiiung um Berwaltung Berlin W.57, Steinmeklix, 26, Honpareille-Zeıle,

Publikationsorgan des Deutfchen Rnnftverems in Berlin, des Schlefifhen RKunftvereins in Breslau, des Kunfivereins für das Großherzogthum Heffen, in Darmftadt, des Anhaltifhen Runft }

vereins in Defjan, des Württembergijchen KRunftvereins in Stuttgart, des Schleswig -Holfteinifchen Runftvereins in Riel, der Runftvereine in München, Öldenburg, Mannheim, Nürnberg, Gera,
Altenburg, Elberfeld, Barmen, Bielefeld, Görlisf, Danzig, Romgsbcrg, Steftin u. a.

Yr. 27. _ 3, April 1897. — L Jahrgang.

Un unjere Lefer!

as 3weite Ouartal der „„Deutfchen Runft‘“ hat uns dürch die ftete 5unabme unferer Lefer bewiefen, ödi‘ wir uns mit der
6A9 Begründung einer objektiv beridhtenden Runfgeitfibuft auf dem rechten Wege befanden. Es handelte fihH nicht darum,
die Anzahl der beftehenden Fritifhen Journale zu vermehren, fondern ein Blatt zu fhaffen, das zwirldhen der produzirenden _
Rünftlerfchaft und den Fonfumirenden RKRunftfreunden ideell und materiell vermittelt, das Gefchaffene dem Verftändniß zu nähern;
ibm den Markt zu erfchließen fucht. _ . / ‘
; Das beginnende Halbjahr verfpricht auf dem Gebiete der bildenden Runft ein befonders ereignifßreihes zu werden. Die .
großen Ausfiellungen in Berlin, Münden, Dresden, Leipzig u. f. w. ftellen eine fFülle von Anregungen in ‘llusf1cbt öxe{
dem heimifhen Runftfhaffen zu gute Fommen müffen. Die „Deutfche Runft“ ift e

das einzige achttägig erfheinende Kunltblatt 'älßutrrhlunil„fa

und ift fomit in der Lage, durd Schnelligfeit und Umfang der Ausftellungsberichte, für die wir durch Gewinnung der bedentendften
- Runfifchriftfteller vorgeforgt haben, alle ähnlidhen Zeitfchriften zu übertreffen, Mit dem verbindlichften Danf für das uns bisher
entgegengebrachte Yntereffe verbinden wir die Bitte, unfere Beftrebungen durh Gewinnung neuer Freunde unterftüßen zu wollen.

Berlin, April 1897, Ergebenft
Derlag und Redaktion der „Deutichen Runft”

ä-«;k;%ää«.äääääääää..ä‘.;‘äääää.;‘ääääääää.;‘ää„ä‘äääß‘ääää#ä:ä‘äßääa*.;‘.ä‘ß:;‘ä “

Dlakat ; Kunlt. — zZm A =

Don R. Morrer-Sivaßburg.

g%\}od) vor 10 Jahren mwürde Jeder erftaunt gefragt haben, | hinleuchtende, fernwirfende und Fünftlerifch ausgeführte Plakate
G was unter „Plakatfunft‘“ zu verftehen fei. Beute — eigenartig. in der Zeichnung und eigenartig im Rolorit. .

I° 3S lind wir bereits auf dem Standpunkte angelangt, Der Umfohwung allerdings war durdhaus Fein plößlicher,
© daß wir eine Handzeihnung, einen Buchumfehlag oder fondern, wie Alles in Kunft und Jnöufirie, nur ein aI{mab[1cber,

eine Reflamefarte als „im Plafatftil gearbeitet“ bezeichhnen. | von Stufe zu Stufe fich hebender. Wer erinnert fich nocdh der
— Das beweift, daß im Laufe des leßten Jahrzehnts im Plakat- „guten alten Zeit‘ (unfere fiebziger und achtziger Jahre!), wo
— wefen eine bedentfame Deränderung vorgegangen fein muß — | alle Welt in „deutfcher Renaiffance“ lebte und mebte.' Unfere
und in der That, wer unfere Plakate der Siebziger und Achtziger Profefforen und insbefondere unfere damals emporfcb1ef?enöen
Jahre — oder gar jene der Sechfiger Jahre mit denen vergleicht, Runitgewerbemufeen predigten eifrig die R_1}nft„ der Repa1fi'qnce
die heute unfere Manuern und Plakatfänlen bededen, muß einen . als die allein feligmacdhende und wollten f1’e überall eingeführt
gewaltigen Umfhwung und ganz entfchieden auch einen großen wiffen, im Haufe des Reichen fowohl als in dem des Armen
SFortfhritt zugeftehen: VDor 20 und 30 Jahren noch einfache (jawohl, auch die „gute Stube‘“ des- Dolkes fo[[;e nur nod
gelbe oder rothe Anfchlagzettel mit fchwarzem Letterndrudk — i „Renagiffance‘“ fein). In allen Bierwirthfhaften ftieß man fich
wollte man mehr haben: roth geörucdte Anfangsbuchftaben und an reichgefchnitten Büffets, weitvortretenden Raryatiden, an viel-
ein paar tohe Pofannenengel, eine fFortung, einen YNarren oder l fach gerolltem Schmiedeeifenwerk und ähnlidhen Dingen, die für’s .
ein ähnlihes „Sypmbol‘“, Bente in Farbe und Zeihnung weit» ' 16, und 17, Jahrhundert vorzüglidh paßten, -die aber für unfere
 
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