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Deutsche Kunst: illustrirte Zeitschrift für das gesammte deutsche Kunstschaffen ; Centralorgan deutscher Kunst- u. Künstlervereine — 1.1896/​1897

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Nr. 33 (15. Mai 1897)
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https://doi.org/10.11588/diglit.55168#0391

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Preis vierteljährlih 5,— Mark,
Jür die Mitglieder der Runft: und
Rünftler = Dereine 2,— Marf,

Poftzeitungslifte Yr, 1174.



‘lllle 8 CTage erfheint eine Nummer,
Hnfjerate.
foften 40 Pfennige für die 4 gefpaltene
I'(onpateille=5exle. /


Yr. 33.


L Jahrgang. —


Don dem Vorftande des Sächfifchen KRunftvereins ift uns
der nachftehende Aufruf zu einem Zufammenfchluß der dentfchen
Kunfivereine zugegangen:

Die deutfhen Runfivereine, geboren und herausgewachfen aus
dem Wunfhe und Streben, der deutfhen Runft zu dienen und fie
nad) Rräften zu fördern, Fönnen feme BGenüge daran haben, diefe
Aufgabe ‚ auf dem orthc[; befchränkten Umfreis ihrer Thätigfkeit in
{tiller gututfgegogenbett zu erfüllen. Der Gedanke an ein großes ge-
eintes Deutfchland muß au fie erfüllen und zu einer Datftel[un3
drängen., MWie auf fo vielen anderen Gebieten des deutfhen SGeiftes-
lebens und Schäffens gilt es aud) für fie, die Neberzenugung 3zu för-
dern, daß bei aller anzuerfennender gefchichtlih entwidelter Eigenart
ein Zufammenfchließen die Erfüllung der gleidhen und gemeinfamen
Aufgabe, die eine vaterländifhe Aufgabe genannt zu werden verdient,
erleichtern und vollfommener. maden muß. Aus diefem Gefühle und
folden Erwägungen heraus hat fid der „Sächfifhe Runftverein‘‘ ge-
fagt, daß es ein Unrecht genannt werden muß, daß die vielen Runft-
vereine in Deutfhland fo wenig Fühlung unter einander haben und
fih fo wenig Fennen und gegenfeitig in der Erreihung ihres gemein-
Jamen Zwedes und Zieles unterftügen. Das ergebenft unterzeichnete
Direftorium hat fidh daher entfhloffen, einen erften Schritt zu verfuchen,

“ um ö1efet Dereinfamung und Zerfplitterung entgegenzutreten und die

Hand zu dem Verfuche eines Nähertretens und vielleiht Zufammen-
{hluffes zu bieten, und hat in der Annahme, daß die binnen Rurzem
„hier zu eröffnende Ynternationale Runftausftellung eine größere Zahl
_ von Rünftlern und Kunftfreunden in Dresden zufammenführen werde,
geglaubt, diefe Gelegenheit benußen zu follen, um eine Annäherung
“ der deutfchen Kunftvereine in dem angegebenen Sinne herbeizuführen.
Diefer in der Beneralverfammlung des „Sächfifhen Runftvereins‘“ am

. 30, Yovember 1896 zuerft ausgefprochene Gedanfe hat in der Preife

und au fonft Anflang gefunden. - Das Direktorium des „Sächfifhen

Runftvereins‘“ geftattet fih daher, die deutfhen Runftvereine einzuladen,

durch Vertreter am 12, Juni 1897 Nachmittags !/„4 Uhr an einer Be-
{fprehung zu dem angegebenen Zwede Theil zu nehmen und fohlägt
vor, der Derhandlung, weldhe im Rönigl. Ausftellungsgebäude auf
der Brühl’fchen Terraffe ftattfinden foll, den in einigen Druderemplaren
beigefügten Entwurf von Sagungen der in 21u5f1cbt genommenen
Vereinigung zu SGrunde zu legen.

Dre56en‚ den 2. April 1897.

Das Direktorium des 6acbfifcben Runftvereins,

Das Statut hat folgenden. Wortlaut:
SI

Die in $ 2 genannten Ruriftvereme bilden eine Dere1mgung, melcbe die
21ufgabe bat öxe öeutfcbe beöenbe Runft 3Zu fotöern

$ 2.
Der Dete1mgung gel;oxen foIgenöe Runftvereine als mitgheöer an.
E:
Der Beitritt anöerer deutfcher Runftnexeme ift 3zuläffig. ‘ Ueber die Auf-
nahme bei'd;heßt der Vorftans.
S 5:
Der 5mect der Dereinigung foll namentlih erreicht werden:
]. durch regelmäßigen Anustaufh der Derofi'enthcbungen 1bm Z1’htgheöef
und anderer Mittheilungen ($ 5); ;
2, durch gegenfeitige Erwerbung der Mitgliedfchaft öex der De1emguug
angehörenden Dereine (S 6);
5. durch die Abhaltung von Detfammlungen von Vertretern öerfelben
$ 7); -
4, durh die regelmäßige Berücfichtigung auswart1ger Runft[er bei den
UAnfäufen von Runftwerfen durh die einzelnen äunfive1.eme ($ 8);
ferner na Befinden (S 9)
. ur die Stiftung von E%unftmetfen für öffentlide Zwede und
' 6, durh die Unterftügung bedürftiger öeutfcber Runftler: und ihrer An-
gehörigen. .

Ol

$ 4. ;
Die Vereinigung wird nadh Innen und na Außen durch eines ibrer
Mitglieder, als Morfiand der DVereinigung, vertreten., :


in dtefer Hinficht durch feinen eigenen Dotftand aus, ®

Der Morftand wird in der Mitgliederverfammlung auf drei Jahre ge-
wählt, dod) erlifcht fein Amt jedenfalls erft nacb öer tege[maiärgen Mitglieder-
verfammlung des dritten Yahres.

Alle Mittheilungen an die Mitglieder der Deremiqung und fonftigen Rund-
gebungen des Dorftanöe5 erfolgen reubtsmirffam m1ttelft 5ui‘enbung öuttb

die Poft.'

Sür die erften drei 3abre wählen die‘ m1tgheöer der Vereinigung burcb
DHolksiehung: diefer: Saßungen den. .. .0 in R
.............. zum Dorfiand. E

S 5.

Zu 5 53 unter . verfpreden die Mitglieder der Detemigung‚ den anöeren
Mitgliedern ihre Sagungen und Gefhäftsordnungen fowie regelmäßig 1bte
Kahresberidhte oder anderen Veröffentlidungen zuzujfenden oder auf andere
Weife fie von bemerfenswerthen Dorfommniffen. im Vereinsleben, von gemadten
Erfahrungen, von Anfhanungen und Anfichten, die fich, über Sragen - der
Plunft gebüöet baben, non geiroffenen €inmcbtungen und dergleihen in
Renntniß. zu feben, .

S 6,
} 3u S 3 unter 2. verfprechen die Zl”ütgheöer der Vereinigung, öw 21’[1t»
gheöfdpaft der anderen ihr angehörigen Runftvereine zu. ‚erwerben. Eine
etmaxge erbebhd7e Derfdneöenbe1t öer 3abresbeitrage ift, fome1t angangig,
 
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