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Deutsche Kunst: illustrirte Zeitschrift für das gesammte deutsche Kunstschaffen ; Centralorgan deutscher Kunst- u. Künstlervereine — 1.1896/​1897

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https://doi.org/10.11588/diglit.55168#0623

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v Ichte, nahm drei Weiber und ftarb am 23. Öftober 1546 — mehr

/ wiffen wirt von Peter Flötner's Schikfilen nicht; glüdlicherweife

defto mehr von feinen Werken. Nachdem vor zwei Jahren der

Wiener Gelehrte Domanig „Peter Flötner als Plaftifer und Modelleur‘ ge-
fchildert hatte, ift jekt des Rünftlers ganze Runftthätigfeit in erfhöpfender
Weife in dem Werke des Tübinger Profeffors R. Lange „Peter Flötner, ein
Bahnbrecher der deutfhen Renaiffance‘, Berlin bei G, Grote, dargelegt.
SJohann Neudörfer in feinen unlängft in der „„Deutfhen Runft“ {fizzirten
Memoiren ftellt ihm einem Veit Stoß gleih. Yon Beruf Bildfhniger, hat
fiod Flötner in verfhiedenen Gebieten mit großem Erfolg verfucht. Neberall
bewährt er fidh als Meifter von origineller und reiher Erfindungsgabe, von
eleganten und fFünftlerifh ausgereiften Formen in feinen Werfen. Er ift der
erfte unter den YNürnberger Rünftlern, der die eigenartige Mifhung von SGothif
und Renaiffance überwunden. hat und die veine Formengebung der italienifhen
Rengiffance in durchaus felbftändiger Derarbeitung birtet. Befonders verbreitet
und bewundert waren die 40 zum größten Theil Mauresfen darftellenden
Bolzfchnitte der fog. Wyffenbachtchen Folge, die ihn ihrer Mannigfaltigfeit und
Fünftlerifchen fFeinheit heute nodh als DMorbilder dem Runfthandwerker dienen.
Daran fehließen fidhh eine große Reihe weiterer Holzfhnitte, die zum Theil als


finS jebßt Surh Lange's Forfihungen eine Anzahl von trefflichen Hand-
zeichnungen Flötner's bekannt geworden. Seine Hauptthätigfeit tritt uns
jedoch in feinen Deforationen und Architefturen, feinen Bilsfhnigereien,

Medaillen und Plaketten entgegen. Bezuglih des Hirfdvogelfaales weift
Lange nach, daß nicht nur die Otnamentit, Jondern der ganze Sacalbau, au
in feinen architeftonifchen Theilen auf Flötner zurüdzuführen ift und er faßt


ruht darauf, daß es das erfte größere, im reinen Renaiffanceftil ausgeführte
Bebäude Nürnbergs und überhaupt die fhönfte und ftrengfte Shöpfung der
ganzen Seutfhen fFrührenaiffance ift.‘ Serner ift der größte Theil der
Schnigereien in dem herrlihen Saale des bekannten Tucherhaufes, die reiz-
yolle Thürumrahmung und DVertäfelung eines jekt als Schlaftaum dienenden
Zimmers fowie eine Reihe einzelner Theile Flötner zuzufhreiben, ebenfo das
Nordportal im Standesamte des Rathhaufes. Doch nicht nur für Yürnberg
hat flötner gefchaffen. Schon im Jahre 1526 muß er fich eines guten
Rünftlerrufes erfreut haben, denn damals bereits erhielt ec v»om Rardinal
Albreht von Brandenburg den Auftrag zu einem Brunnenentwurfe, der, aus-
geführt, auf dem Markte in Mainz . aufgeftellt wurde.

Don den Bildhauereien und Bildfhnigereien, dem Hauptgebiete von
Slötner's Sıhaffen, find leider nur wenige authentifche Stücde erhalten. Um
fo mehr begrüßen wir es freudig, daß durd Bange's Forfchungen au hier
wieder ein Prachtftück mit Sicherheit auf unferen Rünftler zurüdgeführt werden
darf. Es ift der herrlidHe Pokal der Familie Holzfhuher, der „aus reiner
reidh gefhnikten Rokosnuß von 47 SZentimeter Umfang, die auf einent
{ilbernen und vergoldeten Fuße in Geftalt eines doppelt gewundenen Wein-
ftods ruht und mit “reihen vergoldeten Silberornamenten gefaßt ift,‘‘ befteht.


ie Ausftellung, weldhe zu Ehren des größten farbendichters unferes

SKahrhunderts zu Bafel eröffnet ift, dürfte zu den eigenartig|ten und
C feltenften ihrer Art gehören. Schhwerlich werden wohl jemals wieder
hundert Original - Bödlin’s zufammen 3u bringen fein; das Material ift 3zu
foftbar, als daß es von den weit verfirenten Befigern noch einmal hergegeben
mwürde. BHier findet man die Bödlin’s aus dem Bafeler Mufenum, die im
Bafeler Privatbefig befindlihen Werke, darunter die foftbaren Stiüde des Herın
£a Roche - Ringwald, ferner die act Bilder der frhen. . Bepl in Darnm-
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Traum, das dreitheilige Bild Venus genitrix; die Sufanna im Bade
mit ihrer unverwüftlidhen Romit, Polyphem und Oöpffeus, Promethenus;
ein Selbftbildnif von 1872 mit dem fiedelnden Tod zur Seite, ein
zweites von 1893; das Berliner Selbftbildnif von 1885 fehli; fchließlich
feien nodh der heilige Hain, „Sieh es Iacht die Au und die Heimtehr
erwähnt. Es ift ein eigenes Gefühl, diefe Reihen längft bekannter und lieb-
gewordener Werke zu durhwandern; geben fie dochH ein beredtes Zeugniß von
"einem raftlofen fleiß, der mit immer fteigenden Erfolgen belohnt wurde, ein
 
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