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Deutsche Kunst: illustrirte Zeitschrift für das gesammte deutsche Kunstschaffen ; Centralorgan deutscher Kunst- u. Künstlervereine — 1.1896/​1897

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Nr. 39 (26. Juni 1897)
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https://doi.org/10.11588/diglit.55168#0463

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Preis vierteljährlidh 5,— Mark.
Jür die Mitglieder der Runft- und
Rünftler = Dereine 2,— Mark,

Poftzeitungslifte Yir, 1174,



Alle 8 Tage erfheint eine Nummer,
anferate
Foften 40 Pfennige für die 4 gefpaltene
Nonpareille-Zele,


Mr. 39.,


I. Inhrgang,


Mitteln wie in ihren Zielen, Sie würden durch die

Yhie Leiftungen der Runfivereine waren bisher, wie fchon
mebhrfad) erwähnt, vormiegend lokal begrenzt in ihren


{hädigt, fondern in jeder Weife gefördert werden. Die Unter-
fHüßung Dbeimathlicher Runfifammlungen und RKünftler, die
VDerbreitung des Runfiverftändniffes in Örtlichen fare1fen gehören
zu den ideellen Aufgaben, deren Cöfung durch einen Zufammen-
{ luß erleichtert werden würde, Es handelt fih hier vor Allem
_ um Reformen im Ausftellungswefen und um die DVeranftaltung
von Dorträgen, die das ntereffe der Mitglieder dauernd rege
erhalten.

Die bisher beftehenden FHeineren Ausftellungsverbände: der
Runfiverein. für das Großbherzogthum BHeffen,
Runftverein, der OÖftdentfche Runfiverein, die Vereinigung der
weftlich der Elbe verbundenen Runftvereine, der Münchener CTurnus,
der Verband Süddentfcher Runfivereine leiden an zwei augen-
fälligen Mebelftänden. Die Ausftellungen finden meilt nur alle
zwei Jahre ftatt und bringen zum größeren Theil das aleiche
veraltete Material, das fih noch dadırd verfchlechtert, daß die
— Anfäufe in den em5e[nen an erfter Stelle berücdfichtigten Städten
den Bilderbeftand von Ort zu Ort lichten. Das Befchicken der
— Ausftellungen durh die für einen größeren Runftverein an-
gefauften Werfe, wie es'3. 3, im Mündcdhener Turnus gefchieht,
zeitigt eine unftatthafte Gefhmadsübertragung und wird durch
die Unverkäuflichfeit des Materials um fo zweclofer, als es fich
bei foldhen Ermerbungen für eine Derloofung mehr um Ddie
Onantität als um die OAualität der Bilder handelt, Eine
Befferung in diefen Zuftänden ift nur da möglich, wo die
Rünftlerfchaft des Ortes, wie in München, KRarlsruhe, Stuttgart,
Düffeldorf u. f w, zahlreich genug ift, um den Kunfivereinen
wechfelndes Anfdhaunungsmaterial zuzuführen. Wenn diefes Fünft-
lerifche BHinterland fehlt, tritt eine Stagnirung ein, die durch die
in längeren Zwifchenräumen ftattfindende Ansftellung nur zeit-
weife unterbrochen wird.

Es muß zunächft das Beftreben eines jeden KRunfivereins

Berihtigung. — Don dem Morftande des Runftvereins. in Bremen geht
uns folgende Berichtigung 3zu:
Sie den Umfag des Yremer Runftvereins unrichtig an mit 13 000 Mark, indeß
derfelbe die Summe von 128 565 Mark ergaben, pro Winterhalbjahr 1895/96.
Die Derfäufe feit 1890 bis heute ergab die hohe Verkaufsfumme von
718 523 Mark,‘* Es handelt fid hier natürlidH um einen Drudfehler, der durch
Jortlai31ng einer Ylull in der Zahlenangabe entftanden war, ’




fein, ein ftändiges Ansftellungslofal zu erlangen.

erregen und diefe zur Hergabe eines angemeffenen Raumes 3u
bewegen, ‚der nicht mehr als 50—60 XMilder mittlerer Größe in
Diefes ftändige

Ausftellungslofal mürde zur Aufnahme eines wechfelnden Bild-
materials herzurichten fein, das von einer Centralgefchäftsftelle
ans, deren Örganifation unten näher auseinandergefeßt wird,
unter vorheriger ‚Fejtfekung eines beftimmten CTurnus des Runft-
werfes in die einzelnen Bezirke überzuführen. märe, Die Fracht-
folten bis zum erften Ausftellungsorte würde der Rünftler zu
tragen bhaben, für den weiteren Turnus würde eine Verrechnung:
unter den Runftvereinen {tattfinden.
find durch Jahresabonnements, ein möglichft geringes Eintritts- .
geld und einen dem verkaufenden RKRunfiverein zufallenden
Prozentfaß zu Secken.
Projektes in allmälig fichh) erweiterndem Umfange verweifen wir
auf den Artifel in MNr. 31 der „Dentfhen Runft‘“: Zur Um-
geftaltung des Ausftellungswefens. Der Bauptvortheil
folden durch eine Central-Gefchäftsftelle vermittelten fortwährenden
Bilderwechfels liegt in der ftändigen Verbindung mit der ges
fammten Rünftlerfhaft, Alle Rünftlervereinigungen ohne llntev_‚
{chied der Richtung wmürden Gelegenheit finden, ihren Produktionen
je nach Wabhl den ganzen oder einen CTheil des Runftmarktes fich
zugänglih zu macdhen. Die BHerftellung lebendiger Wechfel-
beziehungen zwifchen Produzenten und Ronfumenten würde es
ermöglichen, durch ganz Deutfchland einen frifden Strom Fünft-
lerifcher Anregungen furfiven zu Iaffen. /

Audy in der form der Verloofungen ließen fih mande
generelle Verbefferungen einführen,
fih gruppenweife zufammenthun, um beffere YNietenblätter als
bisher liefern zu fönnen. €s fäme vor allem darauf an, einen
praktifcheren Derloofungsmodus einzuführen, der dem SBefchmad
der Mitglieder größeren Spielraum ' gewährt. WVDielleicht wäre
hier dem Beifpiele des Rarlsruher Runftvereins zu folgen, der
nur Bons in einer gewiffen Betragshöhe verlooft und Sdem .
BGewinner freiftellt, fich im Lanfe des Gefchäftsjahres ein Runft-
werf zu wählen, das feinen Anfprüchen genügt. Oder aber
man fönnte den Anfanf durh den Dorftand und fomit eine
gewiffe Gefchmadsdirektive beibehalten, dann aber nur Yummern


der Gewinner unter der Gefammtheit öe1 Anfäufe feine Auswahl
. treffen muxöe
 
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