Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutscher Wille: des Kunstwarts — 32,1.1918

DOI Heft:
Heft 1 (1. Oktoberheft 1918)
DOI Artikel:
Unsre Bilder und Noten
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.14375#0055

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Zu Friedrichs „Faustburg" wolle nran den Aufsatz „Lin ueuer Griffel-
küustler" vergleichen, in welchern gerade von dieseur Blatte auch des Näheren
die Rede ist.

Der Schnittdruck nach Fritz Ouant, „Das Kreuz", möge wieder als Bei--
spiel dafür dienen, wie viel sich mit der eiufachen Technik des Schnittes schon
in Schwarz-Weiß sagen läßt — wenu der Schneidende ein Künstler ist.

Die Kopfleiste für dieses Heft ist eine Zeichnuug von F. V. Cissarz aus
Avenarius' Gedichtband „Stimmeu und Bilder". Das Schlußstück ist eine
Kleinigkeit, die aus Dürers Gebetbuch-Zeichnungen gelöst ist.

«°ttir freuen uns, heute ein Bruchstück aus E. N. v. Rezniceks Chorwerk
memcrmin'' bringen zu können; unter der Menge der Kompositionen,
die ihre Anregung aus den gegenwärtigen Ereignissen empfingen, ist dieses
dem Andenken der gefallenen Helden gewidmete Werk eins der ganz wenigeu,
die Aussicht haben, als künstlerische Schöpfung den Krieg zu überdauern. Frei-
lich HLtten wir noch lieber einen der größeren Chorsätze unserm Hefte mitgegeben,
um die Vorstellung von dem Wesen dieses neuen deutschen Requiems zu er-
leichtern. Der Schwerpunkt des Werkes ruht ja in den Chören. Dem staud aber
leider der Rahmen unserer Beilage entgegen, und als Probe für den schlichten
Ernst und die edle Sprache der Musik in dieser Tondichtung kann das aus--
gewählte Bruchstück immerhin gelteu. Wer Rezniceks Art aus seinen anspruchs-
vollen shmphouischen Werken kenut, wird vielleicht erstaunt sein über die Be-
scheidenheil der hier aufgewendeten Mittel. Aber auch in dieser Hinsicht erhält
er ein richtiges Bild. Denn das ganze Chorwerk verzichtet auf die Chromatik
im modernen Sinne und bescheidet sich damit, den Orchesterkörper fast aus-
schließlich diatonisch in vorwiegend selbständig geführtsn Stimmen zu verwendeu.
Mau achte also bei der Ausführung der Begleitung zu unserem Bruchstück dar-
auf, daß den einzelnen Stimmen ihre melodischen Rechte nicht verkümmert
werden, und lasse sich durch die Schreibweise der Notenintervalle am Ende des
vierten und in der Mitte des fünften Taktes nach Beginn der Wiederkehr des
Hauptteiles nicht etwa verleiten, sie im akkordischen Sinne aufzufassen, sondern
beachte, daß die untere, nur aus Gründen bequemerer Spielbarkeit uach oben
gestielte Note in jedem der beiden Fälle Bestandteil einer fließenden Alt-
stimme ist. Das „In Memoriam" sowie der Klavier-Auszug erschieneu im
Verlag Universal-Edition in Wien, mit deren freundlicher Erlaubnis wir die
Probe daraus abdrucken. L

Herausgebcr: vr. b. e. Ferdinand Avenarius in Dresdcn-Blasewitz; verantwortlich: der
Herausgeber. Mitleitende: Artur Bonus, vr. P. Th. Hoffmann und Wolfgang Schumann —
In Ssterretch-Ungarn für Herausgabe u. Schriftleitung verantwortlich: vr. Richard Batka in Wien Xlll/o —
Sendungen für den Lcxt ohne Angabe einesPcrsonennamens andie.Kunstwart-Leitung'in
Drcsdcn-Blascwitz — Manuskripte nur nach vorheriger B e r e in b aru n g , widrigenfalls
keine Aerantwortung übernommen werden kann — Bcrlag von Gcorg D. W. Callwcy — Druck von
Kastner L Lallwey, k. Hofbuchdruckerei in Münchcn — Geschäftsstelle für Berlin: Georg Siemens, s?>
Kurfürftenstr. o — Seschäftsstelle sür Ssterreich-Ungarn: Hofbuchhanülung Moritz Pcrles, Wicn I, Sctlergasse »
 
Annotationen