Deutscher Wille: des Kunstwarts (32,2.1919)

Eine Erweiterung des Kunstwarts

An die alten und neuen Leser

Anbau, den unsre Leser am Kunstwart bemerken, ist unsre erste
xNeuerung im Vorgefühle des Friedens. Für uns vom Kunstwart
^-^vedeutet er einen Versuch, mehr Raum für den „alten" Kunstwart,
den „Kunst- und Kulturwart" von ehedem, freizubekommen, und dennoch
und gleichzeitig dem „neuen" Kunstwart, dem „Deutschen Willen", zu
dienen. Die „Nebengebiete', die wir nach und nach heranzogen,
können wir nicht mehr missen, denn wir haben sie als Quellgebiete
auch unsrer Kunstkultur erkannt. Aber wir können ihre Bearbeitung
gleichzeitig verbessern und abgesondert halten, um so mehr (Linheitlich-
keit für unsre „eigentlichen" Gebiete zu gewinnen. Organisatorisch ge-
schieht das durch eine neue Verbündung. Der Kunstwart einer-
seits und das Deutsche Wirtschaftsmuseum in Leipzig ander-
seits haben sich zu gemeinschaftlicher Arbeit derart entschlossen, daß das
Deutsche Wirtschaftsmuseum unter dem Titel „Wirtschaft und
Lebensordnung" jedem Kunstwarthefte Blätter beigibt, die dieses
mit verbreitet und die auch nur gemeinsam mit dem „Deutschen Willen"
durch Buchhandel und Post zu beziehen sind.

Der Kunstwart verspricht sich von dieser Verbündung an Stelle einer
„zufälligen" eine systematische, durchaus sachverständige und doch genrein-
verständliche Behandlung von Fragen, ohne deren Beachtung unsrer Kultur-
politik der Halt an der Erde sehlen würde. Die Blätter „Wirtschaft und
Lebensordnung* werden unter eigener Verantwortung der Vertreter des
Wirtschaftsmuseums erscheinen, der verantwortliche Leiter von „Wirtschaft
und Lebensordnung" tst aber zugleich ständiger Mitarbeiter auch am Kunst-
wart. Das „Deutsche Wirtschaftsmuseum" seinerseits gewinnt für seine
Blätter durch die Anfügung an den Kunstwart sofort eine große Leserzahl
in den Kreisen derjenigen deutschen Gebildeten, dis geistig am regsten und

I. Ianuarheft rsis (XXXII, r)