Deutscher Wille: des Kunstwarts (32,2.1919)

Nnd was er hänrnrert', war Ivasfen öer Rachc.
tlnd was sr schuf, war ein /sliigelkleid,

And was ihn triel»,

Das war Lieb' um Liel»' —

Sehnsucht nach ihr, der Schwanennraid,

Seiner Iugenöbraut —.

Zu ihr, zu ihr sich enrxorzuschwingen - —
lvielanö, du Schrnied, wie stolz dein Singen!
Tithon-Titan, ist es s o, dah öu singst?

Oas Schreckensjahr ist vorüber. — Ach,

Schon läuten die Glocken, die wenigen Glocken,

Die uns seine Vorgänger ubriglietzen,

Den Nachfolger werhevoll §u begrützen.
lVir aber starren denr Scheidendsn nach —
wir stshen erschrocken,

Betäubt und verständnislos noch da.

„Noch", sag ich? Ia,
wir sterben öahin

Nachgrübelnd seinenr verborgenen Sinn.

Und sei unser Lnöc fern oder nah —

Der Lethetrant wird öie Seele laben,
wcnn wir inrnrer noch nicht begriffen haben,

Datz solches unter der Sonns geschah.
wir sind zu alt! wir haben genug
Gelebt unö übergenug «rfahren,

Lrwarten uns nichts vonr Gezeitenflug.

Dies wissen wir doch: in konrnrenden Iahren
Aann nichts nrehr fxrietzen, was uns gefällt,
Aann kein Licht glimnren, öas uns erhellt.

Doch öürft' ich es hoffen, frohgesinnt,

Datz Lnkel einst oder Lnkelskind
Lrleben wird stwas wunderbares,
welches öas Schanöwerk bieses Iahres
Von neunzehnhundert zehn unb acht
Aunichte macht:

Lin Wieland-Iahr,

Das neubeschwingt den deutschen Aar
Nlit siegesmächtigem Flügelxaar
Und lätzt bie Feinde bützen: —'

Dann würd' ich mit xroxhetischem Schau'n
Vas jetzt aufdämmernde Nsujahrsgrau'n
Begrützen. Uarl Gjellerux

Vom tzeute fürs Morgen

DeutscheS Schicksal

wei Völker waren wir zuleht, und
daher gab es in uns den Bruch.
Ein Volk, in dem, gemischt mit der
Bitterkeit der Untcrdrückten, ein neuer

Gedanke menschlicher Gemeinschaftsgc-
staltung sich regte, und ein Volk, darin,
gemischt mit mancherlei niedriger Hab-
sucht, der Glaube an die rein persön-
liche Verantwortlichkeit und Kraftent-