Deutscher Wille: des Kunstwarts (32,2.1919)

Llnd wieder „Kunstwart"!

^^^^it diesem Heft schließt die Kriegsausgabe des Kunstwarts ab, die
/ I Zuuameu „Deutscher Wille" trug, mit dem nächsten erhalten
^"^^die Leser wie ehedem den ,Kunstwart" schlichtweg. Der Amfang
ist wieder, und diesmal wesentlich, erweitert, die alten Gebiete unsrer
Arbeit treten wieder vor, die „Losen Blätter" werden wieder gepflegt. Der
Preis soll 51/2 Mark für sechs Hefte im Vierteljahre sein, einschließlich
„Wirtschaft und Lebensordnung".

Das wäre das „Außerliche", sollen wir vom „Innerlichen" erst sprechen?
Wie viele unsrer Aufsätze in der letzten Zeit haben das getan! Aber sie
zeichneten die Aufgaben nicht selber, sie zeichneten nur nach, was die
Zeit ihnen wiss. Diese Zeit ohnegleichen an Verderb auf Verderb, voller
Schmerz, voller Trauer, aber mit dem Blick aus sich selber hinaus auf
Hoffnungen, die Größeres umleuchten, als auf Erden jemals verwirklicht
war. Warum sehn wir sie so wenig und so matt, diese Hosfnungen?
Haben uns die Iahre des Darbens und Erleidens sogar die Kraft ge-
nommen, das aufzunehmen, was Stärke gibt? Das, was uns retten kann,
so daß wir retten können? Auch das Wirkliche sehn, und wär es das
Schwerste, aber sich nicht umwerfen lassen davon, sondern eindringen
darein, bis man sein Bestes ihm abzwingt, wie dem Felsen
das Erz. Nicht um Erstorbenes die Kraft vergeuden. Nicht zanken um
die Schuld an unwiederbringlich Verlorenem, sondern wo die Ziele ge°
meinsam sind, zusammenarbeiten, und — ja: und haßte man sich sonst.
Nur durch Arbeit für Gemeinsames ersticken wir ihn in uns, den Haß,
der uns sonst alle miteinander frißt. Den Gegner hören und gerade ihn,
bis man im Mitdeutschen das Tüchtige erfaßt hat, bis man das Tüchtige
in sich selber miterlebt, und stammte es vom Feind. Kampf nur dem
Trennenden, das aus Geschäften und Interessen, aus Niedrigem und aus

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