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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 57.1925-1926

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Corwegh, Robert: Jan Mankes: 15. August 1889 bis 1923. April 1920
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https://doi.org/10.11588/diglit.9180#0052

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Jan Mankes.
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JAN MANKES.

»BLUTEN IM GLAS«

das Beobachten seiner Lehrer und Mitschüler
lenkte ihn vom Unterricht ab. Noch während
seiner Schulzeit zogen seine Eltern nach Delft,
wo er bald darauf zu einem Drogisten und später
zu einem Malermeister in die Lehre kam. Dieser
gab ihm in den Abendstunden Zeichenunter-
richt. Mit ein paar Wappenzeichnungen, unter
dieser Leitung gefertigt, meldet er sich fünf-
zehnjährig in der Glasmalerei van Schouten.
In diesem Betrieb, von dem kunstverständigen
Besitzer angehalten, kam er endlich mit der
Kunst in Berührung. An Sonntagen besuchte
er die erlesene Gemäldegalerie des Mauritshuis
im Haag. Hier war es Vermeer van Delft, der

sein ganzes Sinnen fesselte. Rembrandt sagte
ihm damals noch garnichts. Erst als er selbst
schon ein reifer Künstler war, überkam ihn vor
der „Judenbraut" in Amsterdam eine Begeiste-
rung, die ihn völlig zusammenriß. Damals waren
neben Vermeer Carel Fabritius und Holbein
seine Leitsterne. Von Büchern wirkten Van
Eeden und Tolstoi am lebhaftesten auf ihn ein.
Gleichzeitig besuchte er in der Akademie zu
Haag den Abendkurs. Er genoß allerdings nur
einen Kurs ganz und einen anderen halb. Bei
dem Besuch von Ausstellungen lebender Künst-
ler erweckte sein besonderes Interesse Derk-
zen van Angeren. Da dieser in Delft wohnte,
 
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