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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 57.1925-1926

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Pfister, Kurt: Paul Elsas, München
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https://doi.org/10.11588/diglit.9180#0270

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Paul Elsas - München

['ATI. KI.SAS—M l'XCHEX

. STILLEBEN l'ULVATHIiSITZ

Grünewald, Greco, Cezanne zu lösen, die, ge-
rade in den Jahren vor dem Krieg, als Ahnen-
bilder in den Tempel der neuen Kunst gehängt
wurden, um hier eine sehr schnell diskreditierte
religiöse Malerei oder auch einen von Greco
die Geste, von Cezanne das Gerüst überneh-
menden Formalismus zu begründen. Es galt
damals, jene Erkenntnis zu gewinnen, die van
Gogh, in einem Brief an Theo, sehr nachdrücklich
formuliert hat: „Wenn ich hier bleibe, werde
ich nicht versuchen, einen „Christus im Oliven-
garten" zu malen; vielmehr die Olivenernte, so
wie man sie noch sieht, und wenn ich darin die
wahren Verhältnisse der menschlichen Gestalt

auffinde, so kann ich dabei an jenes denken".
— Nachdem der entscheidende Schritt getan
war, begann das Bemühen um die eigene Bild-
form. Zuerst in Bildnissen, dann in Blumen-
bildern, zuletzt in weitergreifenden komposito-
rischen Entwürfen. Diese Bildnisse von Kindern
wollen mehr als photographischer Abdruck und
dekorativer Rahmen sein: Ausdruck kindhaften
Wesens. Sie wollen Keim und Wurzel des
kindlichen Lebens erfassen, aus den vielen zu-
fälligen Regungen und flüchtigen Gesten die
eine gültige, währende ergreifen. Und eine
Pflanze soll nicht Ornament, dekoratives Ge-
bilde, Stilleben sein — wie sie in schönster
 
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