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Ness, Wolfgang [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 10, Teil 1): Stadt Hannover — Braunschweig, 1983

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https://doi.org/10.11588/diglit.44751#0060

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H. Plath)

qualitätvolle Wandmaie des 16. und 17. Jh.
vermauert.
Die Marktkirche war von einem 1257 erst-
mals erwähnten Friedhof umgeben, der bis
zur Erstellung des ersten Rathauses Gerichts-
ort und Versammlungsplatz des Rates war.
Die Bestattungen wurden nach der Refor-
mation selten, der Friedhof wurde 1739
aufgelassen, die Friedhofsmauer stand noch
bis zu Beginn des 19. Jh. Die im Laufe des
16. und 17. Jh. entstandenen Kapellen- und
Budenbauten an der Marktkirche wurden
bei einer grundlegenden Restaurierung und
„Stilbereinigung'' durch Baurat Droste 1852
—55 entfernt.
Vor der Südseite der Marktkirche steht das
1900 aufgestellte Lutherdenkmal, ein Bron-
zestandbild Luthers als Prediger, von C.
Dopmeyer um 1890 entworfen als Reforma-
tionsdenkmal, zu dem die Gestalten Ernst
des Bekenners und der Herzogin von Calen-
berg als Förderer der Reformation gehörten.
Die den Krieg überdauernde Figur Luthers
wurde 1952 auf einfachem Sandsteinsockel
wiederaufgestellt.

1879/80 war das Bronzestandbild Pastor
Bödekers (C. Dopmeyer) an der Nordseite
der Marktkirche aufgestellt worden.
Rathaus
Der ständige Marktplatz Hannovers befand
sich seit der ersten Hälfte des 12. Jh. südlich
der Marktkirche und ihres Friedhofs. Um
1200 wurde er gepflastert, 1230 entstand an-
stelle des heutigen Rathausmarktflügels das
erste steinerne Rathaus, dessen ehemals
ebenerdige Lager- und Kaufhalle („cella-
rium civitas") heute das Kellergeschoß des
Marktflügels bildet. Die Entstehung des heu-
tigen vierflügeligen Rathauskomplexes um-
faßt den Zeitraum vom Beginn des 13. Jh.
bis zum Ende des 19. Jh. Die beiden älte-
sten Flügel (Markt-/Schmiedestraße und am
Marktplatz) wurden im Zweiten Weltkrieg
bis auf die Umfassungsmauern zerstört (Wie-
derherstellung: 1951/53; Rekonstruktion
des Westgiebels: 1964).
Das erste Rathaus mit Lager- und Kaufhalle
im Erdgeschoß und einem Saal („theatrum")
für Ratsversammlungen und Festveranstal-

Bödeker-Denkmal an der Marktkirche, 1879/80,
C. Dopmeyer


Luther-Denkmal an der Marktkirche, um 1890,
C. Dopmeyer


Altes Rathaus, Marktflügel und Gerichtslaube
an der Köbelingerstraße



Altes Rathaus, ,,Dogenpalast" an der
Köbelingerstraße. 1845-48


Altes Rathaus, Terrakottafries an der

Schmiedestraße, Ausschnitt

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