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Ness, Wolfgang [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 10, Teil 1): Stadt Hannover — Braunschweig, 1983

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https://doi.org/10.11588/diglit.44751#0173

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chenberg überleitet. Insbesondere die Ein-
gangsbauten dieser Straße schließen an die
Yorkstraße an (Auf dem Lärchenberg 4, 5,
6, 18, 18a, 19, 21a). Der Dekor dieser Bau-
ten ist ähnlich abwechslungsreich wie in
der Yorkstraße. Besonders auffällig ist die
realistisch-vegetabile Ornamentik und Bau-
plastik der Jugendstilbauten Nr. 18/18a.
Die Fassaden sind jedoch wegen der Enge
der Straße flacher gehalten und springen
im Gegensatz zur Bebauung der Yorkstraße
nicht oder nur wenig aus der Baufluchtlinie
heraus.
Auch die Bebauung der Ostwender Straße,
einer Querstraße zu Auf dem Lärchenberg,
weist die oben angeführten Merkmale auf.
Eine Sonderstellung nimmt das stadtge-
schichtlich bedeutsame niedrige Einfamilien-
haus Nr. 2 ein. Es markiert die einfache Gar-
tenvorstadt-Bebauung etwa zur Zeit der Ein-
gemeindung, die ansonsten der Stadterwei-
terung-zum Opfer gefallen ist.

Hohenzollernstraße 11,12


Auf dem Lärchenberge, Blick nach Norden,
rechts Yorkstraße 15


HOHENZOLLERNSTRASSE
Die Vorzüge der Eilenriede für eine ruhige
Wohngegend wurden früh erkannt. Bereits
seit 1878 wurde der Waldrand abgeholzt und
für eine projektierte Straße begradigt. Aller-
dings wurde erst 1887/88 der Bebauungsplan
für die Hohenzollernstraße aufgestellt, der
ein „Landhausviertel” vorsah. Der hohe
Wohnwert führte zu einer Ausnutzung der
Grundstücke mit einer villenähnlichen Be-
bauung, wobei der Eilenriederand unbebaut
belassen wurde.
Zwischen Ostwender Straße und Emmich-
platz haben die mit einer Ausnahme vor
1900 entstandenen Häuser bis zu vier Ge-
schosse und sind überwiegend aneinanderge-
baut. Herrschaftliche Geschoßwohnungen
sind die Regel, auch wenn die freistehenden
Bauten Villencharakter annehmen. In einem
Fall umfassen die zwei Wohnungen eines
Hauses je zwei Geschosse (Hohenzollern-
straße 20, 1893, Architekt: Ch. Hehl).
Nördlich der Einmündung der Ostwender
Straße sind die Bauten nur noch zwei- bis
dreigeschossig und als freistehende villen-


Hohenzoliernstraße 4, um 1898

Yorkstraße 15, um 1895


artige Mehrfamilienhäuser oder als Villen
konzipiert.
Die Eckbauten an den einmündenden Stra-
ßen sind durch turmartige Aufbauten (Nr.
4, 30, 45/46), Abknicken der Fassade (Nr.
11) und hohe übergiebelte Zwerchhäuser
(Nr. 25) besonders hervorgehoben und in
ihrer Fassadengestaltung mehransichtig auf
die anliegenden Straßen bezogen.
Die Häuser sind bis zu 5 m aus der Straßen-
fluchtlinie zurückgesetzt. Ihre Vorgärten ha-
ben sich mit zum Teil originalen Einfriedi-
gungen erhalten. Die früheste weiter zurück-
gelegene Bebauung ist ursprünglich mit dem
Haupteingang zur Lärchenstraße orientiert
gewesen (Nr. 17), da zur Erbauungszeit die
Hohenzollernstraße noch nicht bestand.
Zwei dieser großen Grundstücke sind in
jüngster Zeit mit höherer Ausnutzung neu
überbaut worden (Nr. 15,16).
Die Bauten der Hohenzollernstraße nehmen
in ihrer Formensprache keinen Bezug auf-
einander, sondern sind in Gliederung und
Dekor individuell geprägt. Entsprechend
dem Zeitgeschmack überwiegen renaissanci-
stische Elemente. Über das Dekor hinaus-

Hohenzollernstraße 6/7, 1889


Lärchenstraße 19, 17,15,13, 11,9


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