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Ness, Wolfgang [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 10, Teil 1): Stadt Hannover — Braunschweig, 1983

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https://doi.org/10.11588/diglit.44751#0192

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1906 fällt. Die benachbarte zweispurige
Burckhardtstraße mit ihrem begrünten Mit-
telstreifen stellt die ideale Verbindung zwi-
schen der großstädtischen Podbielskistraße
und der Eilenriede her. Entsprechend leiten
das anspruchsvolle Eckhaus Podbielskistraße
22 und das anschließende Gebäude Burck-
hardtstraße 2 (beide etwa 1900 erbaut) von
der großstädtischen Zeilenbebauung der
,,Hauptstraße" zur gleichzeitigen Einzelhaus-
bebauung an der Walderseestraße — erhalten
ist hier Nr. 1— über. Diese villenähnlichen
Putzbauten sind zweigeschossig, für eine Fa-
milie konzipiert und mit reichem Dekor un-
terschiedlicher stilistischer Provenienz ge-
staltet.
Einen Kontrast bilden die angrenzenden spä-
teren Villen, unter denen das 1928 von F.
Höger für den Verleger Madsack entworfene
Wohnhaus besondere Qualität auszeichnet.
Die Architektur entspricht dem Stil der Zeit:
Einem zweigeschossigen lagernden Kubus
unter Zeltdach fügen sich mehrere, flachge-
deckte Anbauten an; die horizontale Struk-
tur des Klinkermauerwerks findet sich in der
charakteristischen Sprossengliederung der
Fenster wieder.

Podbielskistraße von Nr. 35 Richtung Lister Platz


Waldstraße 11, um 1912


Den Eingangsbauten der Podbielskistraße am
Lister Platz kommensurabel ist die Gruppe
Podbielskistraße 29—35 (dat. 1903), die sich
aus einem Geschäftshaus und drei von der
Straße zurückliegenden, vierstöckigen, ver-
putzten Wohnhäusern zusammensetzt.
Die plastische Durchgliederung der Baukör-
per und der historistische Jugendstildekor
stehen auf der gleichen Entwicklungsstufe.
Allerdings gewinnt die Gruppe durch die
Vorgärten an Wohnlichkeit und erinnert
hierin an die Situation in der Kollenrodtstra-
ße (Nr. 10-13, s.o.).
Der Straßenabschnitt zwischen Wald- und
Hammersteinstraße hat sich weitgehend in
der originalen Form aus dem ersten Jahr-
zehnt dieses Jahrhunderts erhalten. Zwi-
schen den akzentuiertenden Eckbauten der
Nordseite (Nr. 41 und 49) bilden dreiein-
halbgeschossige verputzte Mietwohnhäuser
(z.T. mit Läden) eine um 1904 entstandene
geschlossene Straßenfront. Symmetrische
Fassadengliederung, Erker, Balkone und
durch Ausbauten belebte Dachzone und Ju-
gendstildekor erzeugen ein einheitliches
Bild.

Großbürgerlicher Anstrich zeichnet die ge-
genüberliegenden Gebäude aus, deren Vor-
gärten noch erkennbar und deren Gliederung
und z.T. barockisierender Zierat noch er-
halten sind (Podbielskistraße 36 ff., Ham-
mersteinstraße 1, 2). Städtebaulich bilden
die beiden repräsentativen Eckhäuser (Nr.
34, 36) den kontrastreichen Übergang zur
aufgelockerten Eilenriederandbebauung, für
die Waldstraße 1 ein Beispiel bietet.
Entsprechendes findet sich am südlich der
Podbielskistraße liegenden Abschnitt der
Hammersteinstraße. Die großstädtische, zur
Hauptstraße orientierte Bebauung schließt
mit einem anspruchsvollen Wohnhaus von
1908 mit neobarockem Schmuck (Hammer-
steinstraße 5); an der Ecke zur Waldersee-
straße steht eine vom Landhausstil beein-
flußte Villa, die der Architekt W. Kröger
1910/11 erbaute (Hammersteinstraße 3).
De-Haen-Platz
Nachdem 1901 der Betrieb De-Haen nach
Seelze umgesiedelt war, begann man um
1912 mit dem Bau von Wohnungen am
Rand des ehemaligen Fabrikgeländes — aus

Podbielskistraße 41.43 ff.



Podbielskistraße 34, datiert 1905

Podbielskistraße 22, 20


Burckhardtstraße 2, um 1905

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