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Ness, Wolfgang [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 10, Teil 1): Stadt Hannover — Braunschweig, 1983

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https://doi.org/10.11588/diglit.44751#0196

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Immengarten, Holbein- und Rubensstraße
Etwa 25 Jahre älter sind die östlich angren-
zenden, z.T. bescheidenen dreigeschossigen
Wohnhäuser am südlichen Abschnitt des
Immengartens, zu denen die korrespondie-
renden Eckgebäude Podbielskistraße 109
und 111 überleiten. Hierhatsicheingeschlos-
sener Bereich erhalten, der mit seiner ver-
gleichsweise kleinteiligen Gliederung und be-
lebten Dachzone einen deutlichen Kontrast
zur Zwanziger-Jahre-Architektur darstellt.
Gleichzeitig wird an dieser Nachbarschaft
die „sprunghafte" Aufsiedlung der Podbiels-
kistraße deutlich.
Straßenkreuzungen und -einmündungen bie-
ten die Möglichkeit, architektonische Merk-
zeichen zu setzen, die den Verlauf der Stra-
ßen gliedern — besonders wichtig bei langen,
geraden Anlagen wie der Podbielskistraße.
Zahlreiche akzentuierte Eckgebäude, die
gleichzeitig als „Gelenkstellen" in die Nach-
barstraßen überleiten, bestimmen die Abfol-
ge der Straßenfront. Die Eingangsbauten
zur deutlich durch ihre Vorgärten als wohn-
liche Seitenstraßen ausgewiesenen, um 1900
angelegten Holbeinstraße (Podbielskistraße

Podbielskistraße 105, 107 ff.


Immengarten 3, 5 ff


Holbeinstraße 16, um 1902


126, um 1910 und Holbeinstraße 16, um
1902) bilden typische, stilistisch unter-
schiedliche, gut erhaltene Beispiele für diese
„Eckhausarchitektur".
Eine ähnliche Situation findet sich an der
Einmündung Rubensstraße, einem der älte-
sten Seitenwege der Podbielskistraße, der
gegenüber dem Pelikanwerk nach Süden zur
Eilenriede führt. Als er bereits in der 2.
Hälfte der neunziger Jahre angelegt wurde,
gab es in der Nähe praktisch keine Bebau-
ung. Möglicherweise sollte daraus — ähnlich
z.B. Waldhausen an der Hildesheimer Straße
(vgl. 05 Waldhausen) — in reizvoller Nähe
zur Eilenriede und mit guter Verkehrsanbin-
dung zur Stadt eine Einfamilienhaus- und
Villenkolonie entstehen. So wurden um
1900 (Nr. 8 datiert 1899) zweigeschossige
reihenvillenähnliche Einfamilienhäuser ge-
baut, die mit ihren Vorbauten und Giebeln
eine lebhaft gegliederte Straßenfront bilden
und mit ihren Vorgärten und Einfriedigun-
gen relativ unverändert das Bild einer „gut-
bürgerlichen" Wohngegend vermitteln. Der
Gebäudetyp ist in diesem Bereich eine Be-
sonderheit.

Kurz nach der Ansiedlung des Pelikanwerkes
1904 lag die Straßenplanung für den östlich
anschließenden Bereich vor, der heute den
Teil des „Dichterviertels" zwischen Constan-
tin- (1909 angelegt), Pelikan- (1911 ange-
legt), Podbielskistraße und Im Kreuzkamp
(1908 angelegt) bildet. Die Bebauung fiel
in die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg (z.B.
Teile der Storm- und Hauffstraße) und in
die späten zwanziger Jahre.
Raabestraße und Umgebung
Um 1905 entstanden zwei geschlossene
Reihen von 3 1/2-geschossigen verputzten
zweispännigen Mietwohnhäusern an der Pod-
bielskistraße (151—167, 169—173), die z.T.
noch rückwärtige Flügel haben. Die Straßen-
planung sah für die Einmündung der Raabe-
straße einen dreieckigen Platz vor, an dem
sich Geschäfte finden sollten; entsprechend
gestaltete man die beiden Eckgebäude Pod-
bielskistraße 167 und 169. Erst in den spä-
ten zwanziger Jahren konnte der Platz voll-
endet und die Besiedlung des Bereichs mit
seiner einheitlichen Klinkerarchitektur fer-
tiggestellt werden. So entstand der trichter-


Immengarten 2,4 ff. mit Eckhaus
Podbielskistraße 111


Podbielskistraße 126, um 1910


Podbielskistraße 153, 155 ff.


Podbielskistraße 167, 169


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