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Eder, Josef Maria
Geschichte der Photographie (Band 2) — Halle (Saale), 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.27416#0063

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Expositionsmessung, Bestimmung der Empfindlichkeit photogr. Platten usw. 633

der Wissenschaften und Honorarprofessor an der Berliner Universität. Im Weltkriege
zog er sich eine schwere unheilbare Krankheit zu, der er in Potsdam am 11. Mai 1916
erlag. Nekrologe über Schwarzschild sind enthalten: 1. Vierteljahrsschrift der Astr.
Gesellschaft Bd. 58, S. 191—209, von Oppenheim verfaßt, der mit Schwarzschild
zusammen an der v. Kuffnerschen Sternwarte tätig war. ■—• 2. Die Naturwissenschaften
1916, Heft 31, von Sommerfeld verfaßt, der die Münchner Zeit Schwarzschilds mit-
erlebt hat. — 3. Jahresbericht der Deutschen Mathematiker-Vereinigung, Bd. 26, 1917
S. 56—75, von 0. Blumenthal, dem Schwager Schwarzschilds verfaßt.

Biographie E. Krons. Erich Krön1) wurde am 13. Juli 1881 in Potsdam
geboren, studierte zunächst an dem Gymnasium in Potsdam, dann in Berlin, machte
1906 sein Doktorexamen mit einer astronomischen Dissertation, wurde Assistent und
Observator am Potsdamer Astrophysikalischen Observatorium, wo er auf Veran-
lassung und unter Leitung Schwarzschilds seine Untersuchungen über das Schwär-
zungsgesetz photographischer Platten ausführte. Im Weltkriege rückte er zum Militär
ein, Avar zuletzt als Oberleutnant und Batterieführer an der Westfront und fiel in der
schweren Schlacht in Flandern am 24. Okt. 1917. (Nekrolog in den Astronomischen
Nachrichten, Bd. 205, 1917, S. 223.)

In den Potsdamer Publikationen sind zwei Abhandlungen von ihm erschienen,
eine über den Lichtwechsel des kurzperiodischen Veränderlichen XX Cygni, die
andere über das Schwärzungsgesetz photographischer Platten.

Diephotographische Photometrie zur Messung der Helligkeit von

Himmelskörpern.

Hierüber berichtet sehr ausführlich Prof. G. Eberhard (Astro-phykalisches
Observatorium in Potsdam) in dem von G. Eberhard, A. Kohlschütter und H.
Lulendorff herausgegebenen „Handbuch der Astrophysik“, Bd. II, 2, 1931, S. 431
bis 518.

Daselbst wird auch ein geschichtlicher Überblick gegeben. (Über die Arbeiten
von Fizeau und Foucault s. S. 356 und 735 dieser Geschichte). Im Jahre
1858 machte Warren de la Rue Helligkeitsvergleichungen des Mondes mit dem
Jupiter und Saturn, die mit Hilfe von Kollodiumplatten ausgeführt worden waren,
In demselben Jahre berichtete der Astronom G. P. Bond über die E.fahrungen
der photographischen Helligkeitsmessungen von Sternen auf der Sternwaite des
Harvard College. Er stellte zuerst fest, daß mit zunehmenden Belichtungszeiten
nicht nur die Schwärzungen der photographierten Sternscheibchen wachsen, sondern
auch die Scheibchendurchmesser, die sich leicht mit Hilfe eines Mikroskopes messen
lassen. Bond benutzte dies zur Messung der Sternhelligkeiten.

Gelegentlich der Anfertigung photographischer Himmelskarten, welche als
internationales Unternehmen am Pariser Astronomen-Kongreß 1887 in Angriff
genommen wurde, veranlaßte die Astronomen sich weiter mit diesem Gebiete zu
beschäftigen, das sehr wichtig für die wissenschaftliche Astronomie werden sollte.

1) Es war dem Verfasser nicht möglich eine Porträtphotographie Dr. Krons zu
beschaffen; seine Familie verließ nach seinem Tode Potsdam und weitere Nachfor-
schungen blieben ergebnislos (E.).
 
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