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Eder, Josef Maria
Geschichte der Photographie (Band 2) — Halle (Saale), 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.27416#0272

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NEUNUNDACHTZIGSTES KAPITEL.

HERSTELLUNG VON HELIOGRAVÜREN MITTELS
DES ASPHALTVERFAHRENS. ANFÄNGE DER
HALRTON STAHLÄTZUN GEN.

Die ersten Versuche der heliographischen Ätzung von Stahl-
platten basierten (abgesehen von der Ätzung der Daguerreotypplatten,
s. S. 814) auf der Anwendung des lichtempfindlichen Asphaltes
als Ätzgrund.

Niepce de Saint Victor, der Vetter Nicephore
Niepees, setzte die von letzterem 1843 begonnenen Versuche der
heliographischen Metallätzung mittels des Asphaltverfahrens
im Jahre 1853 fort (vgl. S. 260), nachdem er die Überzeugung ge-
wonnen hatte, daß die Ätzung von Daguerreotypplatten allzugroße
Schwierigkeit darbietet. Niepce de Saint-Victor verband sich
mit dem Pariser Graveur L e m a i t r e und sie beide ersetzten das
Zinn und Kupfer, welches Nicephore Niepce anfangs benutzt
hatte, durch Stahlplatten1) und schon am 23. Mai 1853 legte
Niepce de Saint Victor der Pariser Akademie seine erste
Abhandlung über seine Verbesserungen des Asphaltprozesses vor2).
Er konnte im Anfänge nur Reproduktionen in Strichmanier in seiner
Stahlätzung ausführen, kam also im wesentlichen zuerst nicht weiter
als sein Vetter Nicephore Niepce (s. S. 614).

Im Jahre 1883 trat er aber mit Halbtonätzungen nach
photographischen Naturaufnahmen in die Öffentlichkeit, welche ent-
schieden das Schönste waren, was die photographische Halbton-
Metallätzung (für die Tiefdruckpresse) damals leistete. Abb. 296
zeigt die Reproduktion einer solchen Niepce sehen Halbton-Helio-

D Stahlplatten waren schon 1820 durch den Engländer Charles Heath
zur Herstellung von Stahlstichen verwendet worden. —- Fakturadrucke
auf Stahlplatten (nach Art des lithographischen Umdruckes und deren Ätzung) be-
schrieb wohl als erster Jonas im „Frankfurter Gewerbefreund“ vom Jahre 1842.

2) Vgl. Bd. IV, 3 (1922).
 
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