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Eder, Josef Maria
Geschichte der Photographie (Band 2) — Halle (Saale), 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.27416#0226

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FUNFUNDACHTZIGSTES KAPITEL.

GALVANOPLASTIK — AUERS NATURSELBST-
. DRUCK.

Die ältesten Versuche des Naturselbstdruckes wurden besonders im
vierten Kapitel dieses Werkes (S. 45) beschrieben. Erst die Einführung

der Galvanoplastik 1837 durch Ja-
cob i ermöglichte die Abformung
von Naturobjekten, wie Pflanzen,
beziehungsweise deren Abklatsche in
Kupfer auf elektrolytischem Wege.

Moritz Hermann von J a -
cobi (geb. am 21. Sept. 1801 in
Potsdam, gest. am 10. März 1874
in Petersburg in Rußland) war Tech-
niker und Physiker. Er widmete
sich anfänglich dem Baufach, lebte
als Baumeister in Königsberg, wurde
1835 als Professor der Baukunst
nach Dorpat berufen, wo er sich mit
den Wirkungen des galvanischen
Stromes befaßte und im Jahre 1837
die Galvanoplastik erfand.

Bereits im Jahre 1836 hatte De la
Rive beobachtet, daß das auf der Kupfer-
Moritz Hermann von Jacobi platte eines Daniellschen Elementes nieder-
(* 1801, f 1874). geschlagene Kupfer ablösbar ist und einen

Erfinder der Galvanoplastik. selir genauen Abdruck der Oberfläche der

Platte darstellt. Dieselbe Beobachtung
machte Jacobi in Dorpat im Jahre 1837 und gründete darauf ein Verfahren zur
Abformung verschiedener Gegenstände mittels des galvanischen Stromes. 1840 fand
Murray, daß nicht leitende Flächen durch Einreiben mit Graphit leitend und
zur galvanoplastischen Reproduktion geeignet werden.

Im Jahre 1837 wurde Jacobi von der kaiserlich russischen
Regierung, nach Petersburg berufen. Er führte dort die Galvano-


'

Abb. 267.
 
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