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Eder, Josef Maria
Geschichte der Photographie (Band 2) — Halle (Saale), 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.27416#0225

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Photokeramik, Emailbilder mittels des Kollodium- u. des Einstaubverfahrens. 795

C-hromat-Gummi aus (1864; s. Bel. IV, 2., 1926, S. 434). Insbe-
sondere der Amateurphotograph JustusLethin Wien erzielte 1864
sehr schöne photographische Porzellanbilder mit dem Einstaubver-
fahren 1).

Gegenwärtig ist die Photokeramik ein Industriezweig gewor-
den und wird in Böhmen, Sachsen, Frankreich, England und an-
deren Ländern ausgeübt, wobei man häufig eine Art des Pigmentver-
fahrens anwendet.

Eine originelle, kulturgeschichtlich beachtenswerte Verwendung
fanden die eingebrannten Emailbilder, indem man sie nebst den an-
deren üblichen Dokumenten in den Schlußstein von Monumentalbauten
einschloß, damit späteren Generationen unzerstörbare photographische
Bilder übermittelt werden. Dieser Vorgang dürfte zuerst in Wien
eingehalten worden sein, indem ein sehr gelungenes, von J. Leth
hergestelltes, in Porzellan eingebranntes Porträt des Kaisers Franz
Josef I. von Österreich, im Schlußstein des k. k. österreichischen
Museums für Kunst und Industrie in Wien (I. Stubenring) am 1. Sep-
tember 1871 eingemauert wurde2)- Ein Duplikat dieses photokerami-
schen Porträts übergab Leth persönlich dem Verfasser; es befindet
sich in den Sammlungen der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt
in Wien und ist in Abb. 266 reproduziert.

1) Über neuere Methode s. Schwier, Handb. d. Emailphotographie. 3. Aufl.
Weimar 1885.

2) Vgl. Phot. Korresp. 1871. S. 55 und 1895 S. 544.
 
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