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Eder, Josef Maria
Geschichte der Photographie (Band 2) — Halle (Saale), 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.27416#0176

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VIERUNDSIEBZIGSTES KAPITEL.

AUSKOPIERVERFAHREN MIT SILBERSALZEN.

Das Auskopierverfahren auf mit Silbersalzen imprägniertem
Papier reicht in den ersten Anfängen auf Hellot 1737 (s. S. 115),
Scheele 1777 (s. S. 130), Wedgwood und D a v y 1802 (s. S. 17 6)
zurück. T a 1 b o t (s. S. 432) beschrieb für Kopierverfahren das
Chlorsilberpapier, welches er durch Tränken von Papier mit Kochsalz-
und Silbernitratlösung herstellte. Er war der erste, welcher nach
den Angaben Herschels das Fixieren solcher Kopien mit Fixier-
natron beschrieb (s. S. 335). Ta 1 b o t fand auch, daß Brom-
silberpapier zum Auskopierverfahren brauchbar sei (1839), je-
doch blieb man beim Chlorsilberpapier, das kräftigere Schwärzen gab.

Durch Talbot und Herschel war somit die Grund-
lage unserer neuzeitlichen photographischen Aus-
kopierverfahren auf Chlorsilberpapier gelegt
worden.

Den beiden Engländern gebührt das Verdienst, den photographi-
schen Kopierprozeß auf Papier lebensfähig gemacht und das beste
Fixiermittel, nämlich unterschwefligsaures Natron, gefunden zu
haben.

T a 1 b o t erkannte auch die große Wichtigkeit jener Kopier-
prozesse auf Papier zu den Zwecken, welche wir kurzweg als Licht-
pauserei bezeichnen. Er legte nicht nur 1839 Kopien von Zeich-
nungen vor (s. oben), sondern übersendete am 23. März 1840 der
französischen Akademie der Wissenschaften getreue photographische
Kopien von alten Schriften und Dokumenten, welche
im Kopierrahmen hergestellt waren und deren Genauigkeit und Leser-
lichkeit auch bei den Mitgliedern der Academie des Belles-Lettres
volle Anerkennung fand ß.

Auch Daguerre hatte eine Methode angegeben, um Chlor-
silberpapier herzustellen. Biot teilte diese Methode, welche Da-

li Compt. rend. Bd. 10, S. 485.
 
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