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Eder, Josef Maria
Geschichte der Photographie (Band 2) — Halle (Saale), 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.27416#0175

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Künstliches Licht in der Photographie.

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die neuere photographische Praxis führte sie York Schwartz
in Hannover im Jahre 1887 ein („Apollo“ Dezember 1887). Dieses
Magnesiumzeitlicht wurde vielfach variiert (s. Bd. I, 3., 1912).

Die photographischen Aufnahmen bei Gaslicht wurden erst durch die Ein-
führung der orthochromatischen Platte praktisch ermöglicht. Durch die Einführung
des Auer sehen Gasglühlichtes wurde die Photographie vorübergehend gefördert.

Das Gasglühlicht wurde von Carl Auer von Welsbach (Sohn des
Staatsdruckerei-Direktors Alois Auer von Welsbach) 1885 erfunden und
1891 durch Einführung des Thoriums verbessert. Die Verwendung von Ligroingas
mit Preßluft statt Leuchtgas für die Auerschen Glühkörper zum photographischen
Vergrößerungs- sowie Kopierverfahren erfand der Mechaniker Fabriciusin Wien
im Jahre 1889.

Das Quecksilberlicht im elektrischen Flammenbogen war
schon in den 60er Jahren bekannt (s. dieses Handbuch Bd. I, 3.,
dritte Aufl. 1912). Die erste brauchbare Quecksilberdampf-
lampe konstruierte Leon Arons in Berlin im Jahre 1892Q.
Diese Quecksilberlampen wurden 1901 von dem Amerikaner Coo-
per-Hewitt (geb. 1860, gest. 1921 in Neuilly-sur-Seine) ver-
vollkommnet. Durch Verwendung ultraviolett-durchlässiger Glas-
sorten entstand die „Uviolglas-Quecksilberlampe“ von Schott in
Jena. Dieser folgte die Quecksilberquarzlampe von Heraeus in
Hanau (1903).

Das Quecksilberlicht und das verbesserte Bogenlicht wurden
zum Teil durch die neuzeitlichen gasgefüllten Metalldraht-
Glühlampen verdrängt, die in Vereinigung mit färben emp-
findlichen Platten eine enorme Verbreitung zu photographi-
schen Aufnahmen aller Art fanden. Am großartigsten entwickelte
sich diese Beleuchtungstechnik in den Anlagen der Ateliers für
Kinoaufnahmen. 1

1) Hierüber s. Jahrb. f. Phot. 1896. S. 26 u. 423.
 
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