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Eder, Josef Maria
Geschichte der Photographie (Band 2) — Halle (Saale), 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.27416#0195

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Kopierverfahren mit Eisensalzen. — Lichtpauserei. — Platinotypie. 765

Geographie (Brückner) den Antrag auf die Weiterführung des Institutes. Die Mehrheit
schloß sich dem Anträge Eders an, daß das Geographische Institut aus dem Ressort
des Kriegsministeriums in das des Ministeriums für öffentliche Arbeiten übergeleitet
werden solle. Es erfolgte die Annahme. Der Buchdruckereibesitzer Adolf Holz-
hausen wurde zum Direktor ernannt, der Ordnung machte. Das Institut war aber
in der alten universellen Form nicht mehr zu halten und wurde das wesentlich
verkleinerte ,,Kartographische Institut“ des Bundes. — Das altberühmte bahn-
brechende k. k. Militärgeographische Institut, das vielfach die Wissenschaft und
Kunst befruchtete, hatte hiermit sein Ende gefunden 1). — Vgl. S. 840.

Trotz der Kriegswirren beobachtete das Ausland diese Vorgänge; als die Wirren
1920 groß geworden waren, machte der in Wien befindliche brasilianische Gesandte
den Antrag, den Feldmarschalleutnant von Hübl und eine erlesene Schar seiner
besten Arbeitskräfte in Rio de Janeiro in den Dienst der brasilianischen Regierung
zu Zwecken der Vermessung und Kartographie des Landes zu treten. Dieser
Antrag wurde angenommen und die erwähnten Wiener Kartographen und Repro-
duktionstechniker reisten im September 1920 ab, um dort ihre Tätigkeit zur Landes-
vermessung aufzunehmen, wobei sich aber mancherlei Schwierigkeiten in den Weg
stellten.

Nach 4 Jahren kehrte Hübl, dem das Klima nicht wohl bekam, wieder nach
Wien zurück und konnte den erhalten gebliebenen Teil seines Versuchslaboratorium
im nunmehrigen „kartographischen Institut“ in Wien weiter benutzen. Im Jahre
1930, als er aus Gesundheitsrücksichten selbst dort nicht mehr arbeiten konnte, zog
er sich ins Privatleben zurück. Die Überreste des alten Laboratorium-Inventars
wurden an die Sammlungen der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt abgegeben.
Von Hübl erfuhr zahlreiche Ehrungen, er wurde zum Ehrendoktor der Technischen
Hochschule in Wien ernannt. Er war auch Ehrenmitglied der Wiener Photographischen
Gesellschaft und gehörte viele Jahre lang dem Vor stände derselben an.

1) Ein Beitrag zur hundertjährigen Geschichte des Wiener
militärgeographischen Instituts (1818—1918) gibt Wilhelm Glotz
in der „Kartographischen Zeitschrift“ X. Jahrgang 1922 (Wien).

Eder, Handln d. Photogr. I. l. — Geschichte. 4- Aufl.

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