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Eder, Josef Maria
Geschichte der Photographie (Band 2) — Halle (Saale), 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.27416#0213

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Entdeckung der photographischen Verfahren mit Chromaten usw. 783

Die chemische Grundlage der Photographie mit

Chromaten.

Die chemische Reaktion des Lichtes auf Chromate bei Gegen-
wart organischer Substanzen war anfänglich trotz vielseitiger prak-
tischer Anwendungen der Chromleimverfahren noch wenig studiert,
so daß sich die Photographische Gesellschaft in Wien veranlaßt sah,
im Jahre 1877 einen Preis (140 Dukaten) für eine kritische Studie
über die Lichtreaktionen der chromsauren Salze auf Albuminoide,
Gelatine usw. auszuschreiben; den Preis erhielt 1878 die Konkur-
renzarbeit Eders1), in welcher die gerbende Wirkung des im Lichte
entstandenen Chromichromates (Chromdioxyd — Cr02) als der Grund
der Unlöslichkeit der Chromatgelatine usw. sichergestellt wurde.

Die Versuchsergebnisse wurden in der Photogr. Korrespondenz
1878 und etwas erweitert in einer selbständigen Broschüre „Eder,
Über die Reaktionen der Chromsäure und der Chromate auf Gelatine,
Gummi, Zucker und andere Substanzen organischen Ursprungs in ihren
Beziehungen zur Chromatphotographie. Preisgekrönt von der Photo-
graphischen Gesellschaft in Wien. 1878. (Verlag der Photographi-
schen Korrespondenz)“ publiziert2)- — Ein kurzer Auszug erschien im
„Journal für praktische Chemie“, 1879, Bd. 14, S. 294.

Da diese Broschüre seit Jahrzehnten vergriffen und viel gesucht
worden war, erfolgte ein Neudruck in kleiner Auflage an der Graphi-
schen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien im Jahre 1916. Auch ist
der Inhalt im wesentlichen in Eders „Pigmentverfahren“ (Bd. IV, 2.
dieses Handbuches) übergegangen.

1) Die Jury, die dieser Arbeit den Preis zuerkannte, bestand aus dem Präsi-
denten der Wiener Photogr. Gesellschaft, Regierungsrat Prof. Dr. Emil Hornig,
dem Vizepräsidenten der Gesellschaft von M e 1 i n g o , dem Schriftführer Hofphoto-
graphen Prof. Eritz Luckhard, Hofphotographen Viktor A n g e r e r , dem
Vorstand Franz der Banknotenfabrikation der Österreichisch-ungarischen Bank
in Wien, ferner Hauptmann G. Pizzighelli, dem Photographen und Chemiker
Dr. Szekely in Wien, kaiserlichen Rat Anton Martin, dem Chemieprofessor
Dr. Alexander Bauer von der Technischen Hochschule in Wien, dem Reproduk-
tionstechniker Prof. J. Husnik in Prag, dem Vorstande Jos. Leipol d des
kartographischen Staatsinstitutes für Kartographie (Reproduktions-Abteilung), und
G. Scamoni von der kaiserlich-russischen Expedition zur Anfertigung von Staats-
papieren in St. Petersburg.

2) Die spektrale Lichtempfindlichkeit von Chromat-Gelatine.
(Maximum 470 bis 430 im Blau und Violett) stellte Eder später fest (Zeitschr. f.
Physik. 1920. Bd. 37. S. 235).

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