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Die Gartenkunst — 2.1900

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Vereinsberichte
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https://doi.org/10.11588/diglit.22267#0049

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38 DIE GARTENKUNST II, 2

artiger Anlagen eine gröfsere Klarheit Platz greife, da unter dem
Begriff „Friedhofanlage" auch die Gestaltung und gärtnerische
Ausschmückung des Geländes zu verstehen ist. Dals in dem
Wettbewerb eine Preissumme von 6 000 Mk. ausgesezt ist, zeugt
dafür, dals das Interesse der Behörden für den Friedhof ein
nicht zu unterschätzendes ist, und giebt der Erwartung Raum,
dal's auch auf die gärtnerische Ausgestaltung entsprechendes
Gewicht gelegt und die Behandlung des Geländes nach garten-
künstlerischen Grundsätzen durchgeführt werden wird. W.

Vereinsberichte.

Verein Deutscher (jartenkünstler.

Niederschrift der Sitzung vom 8. Januar.

Der Vorsitzende eröffnet die äufserst zahlreich besuchte
Versammlung, heifst die Erschienenen anläfslich des Jahres-
wechsels herzlich willkommen und gedenkt alsdann der im
Laufe des vergangenen Monats gestorbenen Mitglieder, des
Kommerzienrats Conrad zu Wannsee, des Garteningenieurs und
langjährigen eifrigen Mitgliedes Hektor Eck zu Blasewitz
uns des Gartenbaulehrers an der Lehranstalt zu Oranienburg,
Schindowski, deren Andenken von der Versammlung.in üblicher
Weise geehrt wird. Hierauf wird die Niederschrift vom
11. Dezember v. J. genehmigt und im Anschlüsse hieran die
Aufnahme und Anmeldung neuer Mitglieder vollzogen.

Nach Bekanntgabe der auf dem Tisch des Hauses aus-
gelegten Eingänge, u. a. des Jahresberichtes des Gartenbau-
vereins für Hamburg und Altona, nimmt der Vorsitzende das
Wort zu einer kurzen Besprechung der Thätigkeit des Vereins
in dem verflossenen Geschäftsjahr, etwa wie folgt: „Meine
Herren! Schauen wir zurück in die Vergangenheit, namentlich
auf den Gang der Geschäfte in dem letzten Jahre, so dürfte
wohl allen Teilnehmern an der Hauptversammlung in Mann-
heim der Verlauf derselben, Dank der Freigebigkeit der städtischen
Behörden und der aufserordentlichen Rührigkeit des Herrn
Stadtgärtners Lippel und anderer Kollegen dortselbst so
angenehm gestaltet, sowie der interressante, mit Beifall auf-
genommene Vortrag des Herrn Friedhofs-Direktors Cordes-
Hamburg noch lebhaft in Erinnerung sein.

Die auf der Hauptversammlung gefalsten Beschlüsse, betr.
Änderung der Satzungen behufs Erlangung der Rechte einer
juristischen Person durch Eintragung in des gerichtsamtliche
Vereinsregister, Umgestaltung des Kassenwesens, Sicherung
des Vereins-Vermögens, Feststellung von Normen für Strafsen-
Bepflanzungen, Änderung der Gebührenordnung für landschafts-
gärtnerische Arbeiten etc. haben zum Teil ihre Erledigung
bereits gefunden, zum Teil werden sie derselben in Kürze ent-
gegengeführt.

Unsere Zeitschrift, jetzt mit einem Jahrgange abschlielsend,
dürfte den Erwartungen, die wir hinsichtlich ihrer äufseren
und inneren Gestaltung, nach Erhöhung des Mitglieds-Beitrages
um 60 °/0 zu stellen berechtigt waren, entsprechen. Nicht zum
geringsten Teile haben wir das der rührigen Thätigkeit der
zahlreichen, oft ihre Artikel unentgeltlich hergebenden Mit-
arbeiter, der Thätigkeit unseres Redakteurs, Herrn Stadt-Ober-
gärtners Clemen, und der Verlagsbuchhandlung von Gebr.
Bornträger, zu verdanken, welch letztere Firma keine Mittel
scheut, das noch jungfräuliche Unternehmen zu fordern und
finanziell zu sichern.

Die allgemeinen neben den engeren Vorstandssitzungen
einhergehenden Monats-Vereinigungen erfreuen sich eines mehr
und mehr zunehmenden Interesses und einer recht regen Be-
teiligung seitens hiesiger und auswärtiger, gerade auf der

Durchreise befindlicher Mitglieder. Vorträge wurden in den
allgemeinen Sitzungen gehalten:

1. Uber engl is die Gärten, an der Hand eines umfang-
reichen Materials von Karten, Photographien, Zeich-
nungen etc. von Herrn Landschaftsgärtner Brodersen.
Berlin.

2. Uber russische insbesondere finni sehe Gärten unter
Vorlage zahlreicher veranschaulichender Photographien
von dem Prinzl. Hofgärtnor Herrn Hoffmann, Berlin.

3. Über Dahlien unter Berücksichtigung ihrer Verwen-
dung für landschaftsgärtnerische Zwecke von dem Gärt-
nereibes. Herrn Kohlmannslehner-Britz-Berlin.

4. Über Herbstblüher und immergrüne Gehölze
unter Vorführung einer reichhaltigen Sammlung von
Herrn Köhler, in Firma Köhler & Rudel, Windischleuba.

5. Über Wiesenboden lieb ende Pf lanzeu, auf Sand-
boden kultiviert, von dem Gärtnereibes. HerrnKörper,
Pürsten walde.

6. Uber interessante seltenere SträucherundStauden
von Herrn Landschaftsgärtner Rohlfs, Grols-Lieh-
terf elde.

7. Über Bepflanzung öffentlicher Strafsen und
Feldwege von Herrn Landschaftsgärtner Vogeler,
Charlottenburg,

An sonstigen Fragen wurden in den allgemeinen
Sitzungen behandelt;

1. Forderungen von Garantien für sicheres Anwachsen
und Gedeihen der Pflanzungen bei Anlage von Gärten.

2. Aufstellung einer Liste sehenswerter Gärten Deutsch-
lands.

3. Änderung unserer Gebührenordnung.

4. G estaltung der Abteilung des Vereins Deutscher Garten-
künstler auf der Pariser Weltausstellung.

An Ausflügen wurde nur einer veranstaltet und zwar
nach dem Zoologischen Garten, der bekanntlich einer voll-
ständigen, den gesteigerten Verkehrs verhältnissen entsprechenden
und auch die Gartenkunst mehr zur Geltung bringenden Um-
gestaltung unterworfen wird. Den unter liebenswürdiger Führung
des gartonkünstlerischen Leiters der Anlagen, des Kgl. Garten-
Direktors Herrn Geitner, und des Direktors des Gartens, Herrn
Dr. Heck, unternommenen Ausflug verdankten wir dem be-
sonderen Entgegenkommen unseres Mitgliedes, des Vorsitzenden
des Verwaltungsrats der Gesellschaft „Zoologischer Garten",
Herrn Kgl. Baurat Boeckmann.

Durch Tod verlor der Verein in kurzer Zeit 6 Mitglieder
und zwar KommerzienratConrad, Wannsee, Landsehaftsgärtner
Hector Eck-Blasewitz, Dresden, Hoflieferant Henckel, Darm-
stadt, Baumschulenbesitzer Rüppel, in Firma Peter Smith
& Co., Bergedorf, Landschaftsgärtner Sehindowsky, Oranien-
burg und Ökonomierat Siewert-Westend.

Die Zahl der Mitglieder ist in erfreulicher Zunahme begriffen.

Der Schatzmeister, Herr Rohlfs, wird uns nunmehr über
die Kassenvei'hältnisse unseres Vereines einige Aufklärungen
geben.

Herr Rohlfs erhält hierauf das Wort und giebt seinen

Bericht wie folgt ab:

1. Einnahmen:

Bar nach Kassenabschlul's vom Jahre 1898 . . . 68,67 Mk.

Restbeiträge von 1898........... 161,97 „

Beiträge für 1899 ............ 7866,30 „

Beiträge für 1900 ............ 72,50 „

Lesezirkel............... 24,00 „

Anteil an den Verlag der Schriften bei T. Neumann 62,30 „

Latus 8235,74 Mk.
 
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