II, 8 DIE G AKTENKUNST 133
Parkartige Friedhöfe.
Der Centralfriedhof zu Hamburg—Ohlsdorf. Im Frühling 1880 begannen die eigentlichen Aptierungs-
(Mit 5 Abbildungen.) und Bepflanzungs-Arbeiten und Ende 1880 waren 8 Hektar
Die Hamburgische Friedhofs-Deputation stellt auf der für Beerdigungszwecke eingerichtet. Die weiteren Arbeiten
Pariser Weltausstellung als einen Teil der Kollektiv- schritten dann durch Zuziehung immer neuer Parzellen
Ausstellung des „Vereins Deutscher Gartenkünstler" einen nach den verschiedenen Richtungen fort.
Reliefplan des städtischen Centralfriedhofs in Ohlsdorf Der Teich an der Nordseite wurde im Jahre 1884/85
aus, der im Bureau der Friedhofs-Verwaltung zu Ohlsdorf hergestellt, der Südteich 1887/88 und der Ostteich 1892.
unter Leitung des Architek- Die Aptierung der letzten
ten und Garteningenieurs _-==-.,_--—-mg—I Flächen wurde im Jahre
W. Cordes, des Schöpfers ^ J|j|P Wh 18!'4 £ünehmi£t 1,11,1
und Direktors des Central- W W M Baukosten auf die fünf
friedhofs, hergestellt ist. * jRk. m\ ' "'^Ä *|j folgenden Jahre verteilt.
Zum Verständnis der Ter- L... ■ -^==L Jj—i^n^T ^==" -zzr^lW^ Inzwischen ist das Ter-
rainbildung und des land- ------T^^^j-- l~4 j&%BS& rain durch Zukauf um ca.
schaftlichen Schmuckes j^S^f-Zag 27 Hektar vergröfsert, so
wurden von dem Land- I '/' V ...... } *'rff£jfl@fi dafs es zur Zeit 163 Hektar
schaftsmaler Schwinge W»~-•—,--j. " —- - Js umfafst, wovon 6 Hektar
gemalte Aquarelle und als J[ v% auf die jüdische Abteilung
für die Anlage eines Central- dung in gröfsere und
friedhofes in Ohlsdorf an- L---J kleinere Mulden und je
gekauften Ländereien vom Centralfriedhof zu Hamburg-Ohlsdorf. Portal der 2. Kapelle. nach dem Vorherrschen von
Staate in Besitz genommen. Thon oder Sand zeigen
Es waren kahle Flächen, teilweise mit sogenanntem Knickwall sich die Grundwasserstände verschieden,
umgeben, zum gröfsten Teil in nicht besonderer Kultur. Damit die einsickernden Niederschläge sich nicht höher
Nach Erledigung mancher Vorfragen wurde 1876 eine als 2,5 Meter unter Terrain ansammeln können, oder was
kleine Fläche für die Beerdigung im allgemeinen Grabe dasselbe ist, damit das Terrain bis auf 2,5 Meter Tiefe
hergerichtet, und am 1. Juli 1877 der Friedhof mit Ein- trocken gelegt wird, ist eine eigens für diesen Zweck
Senkung dreier Leichen feierlich eröffnet. Bis zum konstruierte Drainage angelegt, die den Erwartungen auf
15. Mai 1879 wurden fast nur Leichen aus den öffentlichen Erfolg vollständig entspricht. Diese Röhrendrainage ist
Anstalten beerdigt. zur Sicherung gegen Einwachsen von Wurzeln mit
An diesem Tage wurde die Verwaltung des Friedhofes in den Muffen gedichteten glasierten Röhren ausgeführt,
von der Friedhofs-Kommission übernommen, die sich im Die Teiche, in welche die Sammel-Drainröhren der
Jahre 1883 in eine ständige Friedhofs-Deputation ver- einzelnen Systeme einmünden, und die auch die Tagwässer
wandelte. Im Juni konnte mit dem Verkauf von eigenen aufnehmen, durchschneiden die verschiedenen Boden-
und Genossenschaftsgräbern begonnen werden. schichten und wirken daher selbst stark drainierend.
Die Gartenkunst. 20
Parkartige Friedhöfe.
Der Centralfriedhof zu Hamburg—Ohlsdorf. Im Frühling 1880 begannen die eigentlichen Aptierungs-
(Mit 5 Abbildungen.) und Bepflanzungs-Arbeiten und Ende 1880 waren 8 Hektar
Die Hamburgische Friedhofs-Deputation stellt auf der für Beerdigungszwecke eingerichtet. Die weiteren Arbeiten
Pariser Weltausstellung als einen Teil der Kollektiv- schritten dann durch Zuziehung immer neuer Parzellen
Ausstellung des „Vereins Deutscher Gartenkünstler" einen nach den verschiedenen Richtungen fort.
Reliefplan des städtischen Centralfriedhofs in Ohlsdorf Der Teich an der Nordseite wurde im Jahre 1884/85
aus, der im Bureau der Friedhofs-Verwaltung zu Ohlsdorf hergestellt, der Südteich 1887/88 und der Ostteich 1892.
unter Leitung des Architek- Die Aptierung der letzten
ten und Garteningenieurs _-==-.,_--—-mg—I Flächen wurde im Jahre
W. Cordes, des Schöpfers ^ J|j|P Wh 18!'4 £ünehmi£t 1,11,1
und Direktors des Central- W W M Baukosten auf die fünf
friedhofs, hergestellt ist. * jRk. m\ ' "'^Ä *|j folgenden Jahre verteilt.
Zum Verständnis der Ter- L... ■ -^==L Jj—i^n^T ^==" -zzr^lW^ Inzwischen ist das Ter-
rainbildung und des land- ------T^^^j-- l~4 j&%BS& rain durch Zukauf um ca.
schaftlichen Schmuckes j^S^f-Zag 27 Hektar vergröfsert, so
wurden von dem Land- I '/' V ...... } *'rff£jfl@fi dafs es zur Zeit 163 Hektar
schaftsmaler Schwinge W»~-•—,--j. " —- - Js umfafst, wovon 6 Hektar
gemalte Aquarelle und als J[ v% auf die jüdische Abteilung
für die Anlage eines Central- dung in gröfsere und
friedhofes in Ohlsdorf an- L---J kleinere Mulden und je
gekauften Ländereien vom Centralfriedhof zu Hamburg-Ohlsdorf. Portal der 2. Kapelle. nach dem Vorherrschen von
Staate in Besitz genommen. Thon oder Sand zeigen
Es waren kahle Flächen, teilweise mit sogenanntem Knickwall sich die Grundwasserstände verschieden,
umgeben, zum gröfsten Teil in nicht besonderer Kultur. Damit die einsickernden Niederschläge sich nicht höher
Nach Erledigung mancher Vorfragen wurde 1876 eine als 2,5 Meter unter Terrain ansammeln können, oder was
kleine Fläche für die Beerdigung im allgemeinen Grabe dasselbe ist, damit das Terrain bis auf 2,5 Meter Tiefe
hergerichtet, und am 1. Juli 1877 der Friedhof mit Ein- trocken gelegt wird, ist eine eigens für diesen Zweck
Senkung dreier Leichen feierlich eröffnet. Bis zum konstruierte Drainage angelegt, die den Erwartungen auf
15. Mai 1879 wurden fast nur Leichen aus den öffentlichen Erfolg vollständig entspricht. Diese Röhrendrainage ist
Anstalten beerdigt. zur Sicherung gegen Einwachsen von Wurzeln mit
An diesem Tage wurde die Verwaltung des Friedhofes in den Muffen gedichteten glasierten Röhren ausgeführt,
von der Friedhofs-Kommission übernommen, die sich im Die Teiche, in welche die Sammel-Drainröhren der
Jahre 1883 in eine ständige Friedhofs-Deputation ver- einzelnen Systeme einmünden, und die auch die Tagwässer
wandelte. Im Juni konnte mit dem Verkauf von eigenen aufnehmen, durchschneiden die verschiedenen Boden-
und Genossenschaftsgräbern begonnen werden. schichten und wirken daher selbst stark drainierend.
Die Gartenkunst. 20