II, 12
DIE GARTENKUNST
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Aussichten. I ~ ■ —--1 Gast des Mar-
Zwischen den > , quisdeGirardin
Pflanzungen • ' - "V . i j^feftb war; wo er
wurden zahl- .- tHHmBF' &erne in einer
reiche Aussirh- ^ J**|P - Binsiedlerhütte
ten geschaffen, 'fwvwm* weilte, und wo
welche meist . ■■i-vfjtijt/H&P™i ■ er auf einer mit
von Ruheplät- .'*gB^M|^b^*W^^^^j^^^>'v.'. '^Sj^^SSt Pyramidenpap-
Allee der Länge ,i,t..u i : "V^v ,,„, f»~<.. .„•.,., r,< verschönernde
nach. Thätigkeit des
Wasser.Der • Hütte J. J. RousseauB im Park zu Ermenonville. M. de Girardin,
alte See ist um- Nach der Natur skizziert von Encke-Wildpark. welcher den
geändert. Zwei Park unter der
bepflanzte Inseln sind in natürlicher Form hergestellt. Den Beihilfe des berühmten Landschaftsgärtners Morel um
Höhenunterschied zwischen dem Flusse und dem See hat das Jahr 1760 umgestaltete. (Nach einer Zeit des Ver-
man dazu benützt, einen künstlichen Giesbach herzustellen falles unter dem letzten Girardin ging das Besitztum an
mit Felspartien, Wasserfällen u. s. w. Am Ufer des Sees den Spielpächter Blanc über. Jetzt gehört es dessen
befindet sich eine Landungsstelle für Boote, und auf Schwiegersohn, einem Fürsten Radziwill, welcher es wie-
einer der Inseln bietet ein Aussichtstempel dem Auge über- der zu hoher Blüte gebracht hat.) Das Schlofs war von
raschende Fernsichten. jeher, wie z. B. auch Chantilly, von Wasser umgeben.
Parterres. Eines der Blumenparterres ist im Re- Diese Lage und eine sumpfige Umgebung mögen Girardin
naissancestil gezeichnet und mit Buxbaum eingefafst, veranlafst haben, grofse Seen auszugraben. Es handelt
wie man im 17. Jahrhundert solche von Boiceau de la sich, wie der Plan S. 215 zeigt, hauptsächlich um 3 Wasser-
Baraudiere und Claude Mollet sah. Das zweite ist modern stücke: den höher gelegenen See mit den Inseln, welche
gehalten. Zu bemerken dabei ist, dafs die Mitte dieses die Gräber von Rousseau und Mayer tragen, den langge-
Parterres bedeutend tiefer liegt als die äufseren Alleen, streckten See, welcher sich vom Schlosse bis zur Teufels-
wodurch dem Spaziergänger ein besserer Überblick über brücke hinzieht, und den See, welcher jenseits der Landstrafse
dasselbe gegeben wird. in dem felsigen wilden Teile jenseits der alten Mühle liegt.
92*
Besonderes Interesse beansprucht der vom Schlosse aus-
^ gehende See, welcher das Aussehen eines Flufslaufes hat.
1 lieger ist sehr geschickt durchgeführt, nur stört das Schlofs
Gärten des Auslandes. mitten darin einigermafsen den Eindruck als Flufslauf.
Der Flufsarm wird gespeist durch den Ablauf aus dem
Garten Studien aus .Frankreich. höher gelegenen See, welcher zwei Wasserfälle bildet. Der
Von Encke-Wildpark. wilde Teil jenseits der Mühle, aus schilfumränderten Wasser-
(Fortsetzung.) flächen und steilen Hügeln bestehend, auf denen malerische
(Hier™ 3 Abbildungen.) Sandsteinfelsen zu Tage treten, ist jetzt in der That wild,
2. Die Landschaftsgärten aus dem 18. Jahrhundert. oder besser verwildert. Er gehört jetzt nicht mehr zu
Die Einführung der Landschaftsgärten in Frankreich Ermenonville, sondern zu der Muratschen Nachbarbesitzung
erfuhr eine wesentliche Förderung durch J. J. Rousseau. Ghalis. Nicht ohne Mühe war die „Cabane" J. J. Rousseaus
In seinem Romane „La nouvelle Heloise" schildert er, wie aufzufinden, welche in einem recht zerfallenen Zustande
viel reizvoller ein Naturgarten sei als der alte geometrische ist. Früher mufs man hier eine herrliche Aussicht gehabt
Garten. Der alte Garten diene der Repräsentation, der haben, aber jetzt ist der steile Hang vor der Hütte, gleich
Naturgarten dem Genüsse der Familie. Noch heute können sämtlichen anderen Hügeln, mit Kiefernwald bedeckt. Der
wir Rousseaus Spuren in Ermenonville folgen, wo er der Anschauung jener Zeit entsprechend, sind allerlei Baulich-
Die Gartenkunst. 32
DIE GARTENKUNST
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Aussichten. I ~ ■ —--1 Gast des Mar-
Zwischen den > , quisdeGirardin
Pflanzungen • ' - "V . i j^feftb war; wo er
wurden zahl- .- tHHmBF' &erne in einer
reiche Aussirh- ^ J**|P - Binsiedlerhütte
ten geschaffen, 'fwvwm* weilte, und wo
welche meist . ■■i-vfjtijt/H&P™i ■ er auf einer mit
von Ruheplät- .'*gB^M|^b^*W^^^^j^^^>'v.'. '^Sj^^SSt Pyramidenpap-
Allee der Länge ,i,t..u i : "V^v ,,„, f»~<.. .„•.,., r,< verschönernde
nach. Thätigkeit des
Wasser.Der • Hütte J. J. RousseauB im Park zu Ermenonville. M. de Girardin,
alte See ist um- Nach der Natur skizziert von Encke-Wildpark. welcher den
geändert. Zwei Park unter der
bepflanzte Inseln sind in natürlicher Form hergestellt. Den Beihilfe des berühmten Landschaftsgärtners Morel um
Höhenunterschied zwischen dem Flusse und dem See hat das Jahr 1760 umgestaltete. (Nach einer Zeit des Ver-
man dazu benützt, einen künstlichen Giesbach herzustellen falles unter dem letzten Girardin ging das Besitztum an
mit Felspartien, Wasserfällen u. s. w. Am Ufer des Sees den Spielpächter Blanc über. Jetzt gehört es dessen
befindet sich eine Landungsstelle für Boote, und auf Schwiegersohn, einem Fürsten Radziwill, welcher es wie-
einer der Inseln bietet ein Aussichtstempel dem Auge über- der zu hoher Blüte gebracht hat.) Das Schlofs war von
raschende Fernsichten. jeher, wie z. B. auch Chantilly, von Wasser umgeben.
Parterres. Eines der Blumenparterres ist im Re- Diese Lage und eine sumpfige Umgebung mögen Girardin
naissancestil gezeichnet und mit Buxbaum eingefafst, veranlafst haben, grofse Seen auszugraben. Es handelt
wie man im 17. Jahrhundert solche von Boiceau de la sich, wie der Plan S. 215 zeigt, hauptsächlich um 3 Wasser-
Baraudiere und Claude Mollet sah. Das zweite ist modern stücke: den höher gelegenen See mit den Inseln, welche
gehalten. Zu bemerken dabei ist, dafs die Mitte dieses die Gräber von Rousseau und Mayer tragen, den langge-
Parterres bedeutend tiefer liegt als die äufseren Alleen, streckten See, welcher sich vom Schlosse bis zur Teufels-
wodurch dem Spaziergänger ein besserer Überblick über brücke hinzieht, und den See, welcher jenseits der Landstrafse
dasselbe gegeben wird. in dem felsigen wilden Teile jenseits der alten Mühle liegt.
92*
Besonderes Interesse beansprucht der vom Schlosse aus-
^ gehende See, welcher das Aussehen eines Flufslaufes hat.
1 lieger ist sehr geschickt durchgeführt, nur stört das Schlofs
Gärten des Auslandes. mitten darin einigermafsen den Eindruck als Flufslauf.
Der Flufsarm wird gespeist durch den Ablauf aus dem
Garten Studien aus .Frankreich. höher gelegenen See, welcher zwei Wasserfälle bildet. Der
Von Encke-Wildpark. wilde Teil jenseits der Mühle, aus schilfumränderten Wasser-
(Fortsetzung.) flächen und steilen Hügeln bestehend, auf denen malerische
(Hier™ 3 Abbildungen.) Sandsteinfelsen zu Tage treten, ist jetzt in der That wild,
2. Die Landschaftsgärten aus dem 18. Jahrhundert. oder besser verwildert. Er gehört jetzt nicht mehr zu
Die Einführung der Landschaftsgärten in Frankreich Ermenonville, sondern zu der Muratschen Nachbarbesitzung
erfuhr eine wesentliche Förderung durch J. J. Rousseau. Ghalis. Nicht ohne Mühe war die „Cabane" J. J. Rousseaus
In seinem Romane „La nouvelle Heloise" schildert er, wie aufzufinden, welche in einem recht zerfallenen Zustande
viel reizvoller ein Naturgarten sei als der alte geometrische ist. Früher mufs man hier eine herrliche Aussicht gehabt
Garten. Der alte Garten diene der Repräsentation, der haben, aber jetzt ist der steile Hang vor der Hütte, gleich
Naturgarten dem Genüsse der Familie. Noch heute können sämtlichen anderen Hügeln, mit Kiefernwald bedeckt. Der
wir Rousseaus Spuren in Ermenonville folgen, wo er der Anschauung jener Zeit entsprechend, sind allerlei Baulich-
Die Gartenkunst. 32