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Großherzoglich Badische privilegirte Heidelberger Tageblätter für Verkündigung, Politik und Unterhaltung (35) — 1841

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No. 51 - No. 60 (2. März - 12. März)
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Heidelberg er

Tageblätter

für Verkündigung, Nolitik und Unterhaltung.

Mo. 51.

Dinstag, den 2. März

1 841.













Bruchsal, 26. Febr. Statt des Geheimeraths, Prof.
Mittermaier, der seine Entlaſſung eingereicht, wurde bei der
geſtern hier ſtattgehabten Deputirtenwahl der als Domänen-
rath nach Karlsruhe berufene bisherige Amtmann Weizel zum
Abgeordneten gewählt. Dieſe Wahl iſt um so intereſſanter,
da, wie wir vernehmen, die Domänen bei dem bevorſtehenden
Landtage einen Hauptgegenſtand der Berathung bilden werden.

Buchen, 26. Febr. Für den 38. Wahlbezirk ( Aemter
Buchen und Adelsheim) wurde bei der heute statt gefundenen
Walhl der durch das Loos ausgetretene Deputirte, Obergerichtsad-
vokat Mördes in Heidelberg, wieder erwählt.

Müllheim, 25. Febr. Bei der dahier ftattgefundenen
Wall eines Abgeordneten für ten 10. Aemterwahkbezirk wurde
der Sohn des verstorbenen bisherigen Abgeordneten dieſes Wahl-
bezirks, Blankenhorn in Müllheim, mit großer Stimmenmehr-
heit zum Deputirten erwählt.

Darm ſtadt, Wie man hört, erfolgt die Abreise Er. H..

des Prinzen Emil von Heſſen nach Petersburg am 6. künfti-
gen Monats. Der Prinz wird daselbſt als Repräsentant des
großh. heſſ. Hauſes der Vermählung I. H. der Prinzesſin
Marie von Heſſen mit Sr. ks. H. dem Großfürſten Thronfolger
von Rußland beiwohnen. Es werten denselben vier Kavaliere
begleiten, worunter auch der junge Fürſt v. Wittgenſtein-Ber-
leburg, Lieutenant im großh. Chevaulegersregiment dahier und

Sohn unl|eres, gegenwärtig in Petersturg befindlichen Gesantten, .

Generals Fürſten v. Wittgenſiein-Berleburg. ~ Die Kriegsrü-
ſsîungen gehen ihren Gang fort.
nen Partrcnen, die gefertigt werden sollen. Defßgleicten iſt
man fortgeſeßt thätig beſchäftigt, die Gewehre unserer gesamm-
ten Infanterie in Perkuſſionsgewehre umzuarbeitenz bei dcn

Manöuores im vorigen Herbſte bei Heilbronn waren unſere.

Schützentompagnien schon mit solchen verſehen. Die erforder-

lichen Umänderungen der Patrontaſchen sind hier, in Offen-.

bach , Mainz und Worms in Akkord gegeben.
„Müuünthen, 2s. Fehr.

wo er ſchon während der kommenden Woche wieder hier an-
kommen und dann mit ſeiner Gemahlin nach Darmſtadt zurück-
kehren wird. – In Folge des Abtebens J: k. H. der

in Baiern aus Hechingen hier zurückerwartet. ;

Frankfurt a. M., 24. Febr. Der Bundestag und die
Militärkommiſsion des deutschen Bundes sind in unausgeseßter.
Thätigkeit. Ebenso. auch neuerdings. wieder die Zentralunter-
ſuchungskommiſſioen.

Wien, 17. Febr. In den höheren Geſchäftskreiſen wird.
von dem bevorſtehenden Abſchluſse der orientaliſchen Angelegen-
hit. in dem Zentrum zu London , als von einer ausgemachten
Sache gesprochen. Thatſächlich hat der Julivertrag bereits. seit
dem 28. Jan., an welchem Tage die türkische Flotte den Hafen

Man ſpricht von zwei Millio-

5. Se. H. der Erbgroßfherzog von:
Heſſen-Darmſtadt iſt geſtern son hier nach Wien abgereist, von.

Kurfürſtin von Heſſen wird bei Hof eine vierwöchentliche alter !
angelegt werden. ~ Heute Abend wird Se. H. der Herzog Max.

von Alexandrien verließ, seine völlige Löſung erhalten“ We-
niger beruhigt, als in der diplematiſchen Sphäre, iſt man in
der Handelswelt, welche wohl ſchwerlich, so lange der bewaff-
nete Friede fortdauert, ihren Besorgniſſen ganz entſagen wird.
Aber die See wogt und brandet noch einige Zeit, nachtem ſich
der Sturm, der jene Wellen aufgethürmt, gelegt hatz dieß iſt
ein Naturgeselz, welches auch in der moraliſchen Welteidnung
seine Geltung hat. (Pr.. Stz.)
In den letzten 6 Jahren sind im öſtreichiſchen Kaiserſiaate
1259 Bären, 11,028 Wölfe und 60 Luchse erlegt und hierfür
dis Summe von 55,513 fl. an Prämien vezahlt worden.
Wien, 22. Febr. Se. k. k. M. haben mit allerhöchſtem
Kabinetsſchreiben vem 18. Jan. l. I., dem kên. großbritan.
Adrmirale und Kommandanten der Flotte im mitteliändischen
Meere, Sir Robert Stopford, das Kommandeurkreuz, und
Tem Kommodore auf. deisſelben Flotte, Karl Naxier, das Rit- .
terkreuz des militäriſchen Marien-Thereſienordens, danu dem
Flaggenkapitän des Admirals Stopford, Arthur Fansſhawe,
das Ritterkreuz tes kaiſ. öſtr. Leopoldterdens allergnätigſt zu
verleihen geruht. . (Deſtr. Beob.)
Straßburg, 22. Febr. Ich kann Ihnen nun heute über
die neue Errichtung der Dampſſchifffahrten auf tem Oberrhein
osſfiziele Mittheilungen machen. Dieselben werden für dieſes
Jahr nicht wie srüher erſl im Monat Mai oder Junius , son-
dern schon gegen tie Mitie des künstigen Monats beginnen.

Jeden Morgen um 6 Uhr geht ein Fahrzeug tirckt aus dem

hiesigen Kanal ab, und ift gegen 2 Ubr Nachmittags in
Mannheim ein, von woaus tie Reise unvaizüglich nach Mainz.
fortgeselzt wird, um wit den Wagenzügen der Taunuseiſenbahn
zu korreſpondiren , so daß tie Reilenden, welche Morgens Straf-
burg verlassen, noch denselben Tag nach Frankfurt a. M. ge-
langen können, und somit eine Strecke Weges ven mehr als
50 Stunden in einem Tage mit Bequemlichkeit zurücklegen. Die
Schiſfe, welche in der Frühe aus Baſel abgehen, ſtehen mit
denen, welche von Kehl aus expedirt werden in Verbindung,.
und verlaſſen jeden Tag um 12 Ulr den dortigen Hafen, um
lis Mannheim zu gelangen. Durch kiese treffliche Einrichtung
iſt alſo den Reisenden aus der Scl wciz sowohl, als auch denen
der Vewohner der beiden Rheinufer cinc zucimalige Reiſegele-
genheit jeden Tag getoten, die um so wehr an Frequenz ge-
winnen muß, als die Direktionen der verschiedenen Eisenbahnen
im Elsaß ihre Fahrteh mit denen der Tampſſchiſfe in Ueber-
einſtimmung bringen werden. (fuss (A. Z.) :
Paris,. 25. Febr. In der heutigen Sitzung der Depu--
tirtenktammer begann die Discussion des Geseßentwurfs über
die geheimen Fonds. Alle Miniſter ſind anweſend. Hr. Marien

Hat zuerſt das Wort, er erklärt ſich gegen den Gesetzentwurf,.

er hält den Bericht des Hrn. Jeuffroy für übertricben,.
das Miniſterium vom 29. Okt. habe die Oppoſitien geradezu:
herausgefordert ; der Erfolg werde deſſen Hoffnungen vielleicht:
übertreffen. Hr. Carné mag dcnVericht des Hrn. Jouffrog-
 
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