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N°. 37. HEIDELB. JAHRB. D. LITERATUR. 1833.

der Po^ehpeMe.
^Fortsetzung*.^
Solche Bilder und Vergleichungen sinnlicher und
unsinnlicher Gegenstände, wie
diz bispel — kan vor in senken
rehte alsam ein schellec hase,
oder:
Vrou Herzeloydc gap den schin ,
-räm erloschen gar die herzen sin,
da waer doch lieht von ir genuoc.
odei :
valsch geselleclicher muot
ist hoher werdekeit ein Hagel;
oder:
so waer min bester sin ein tor, u. dergl. m.
sind in diesen Poesien, und in anderer Art in Jean Paul,
eben so gewöhnlich, wie sie bei den Griechen unerhört
sind. Bei Wolfram aber ist viel Komisches eigentüm-
lich, wie er denn z. B. das Jean Paulische „Ungleich"
launig anwendet: „Ist etwas lichter als der Tag, dem
glich nicht Belacane (die Mohrin)." Anwendung eines
Besonderen statt eines Allgemeinen, eines Namens für
eine Gattung steigert den komischen Effect; dergleichen
findet sich mehrfach, wie wenn er von einem seiner
Helden sagt: „Wo der Gefecht zu finden dachte, da
mufste man ihn binden, oder er war dabei; nirgends ist
der Rhein so breit, sah er am andern Gestade kämpfen,
er würde das Bad nicht scheuen." Seine Uebertreibungen
zielen bei ihm fast auf komische Wirkungen; Gynover
bringt es bei Artus dahin, dafs Segramors mit Parzival
kämpfen darf:
do Bim die aventiure erwarp,
wan daz er niht vor liebe starp,
daz ander was da gar geschehen.
XXVI. Jahrg. 6. Heft.

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