N°. 59. HEIDELB. JAHRB. D. LITERATUR. 1833.
Herzog VI. UoM BeArews.
fBescAÜM/s.)
Aber leider fehlt dem vorliegenden Büchlein auch
die Art von Vorzügen, die vor diesen Richtern ein
günstigesUrtheil auswirkt. Denn mögen wir auch unsere
Ansprüche an solche Zuthaten und Einschiebsel in histo-
rischen Werken so niedrig, als nur immer mögiich,
stellen : der Inhalt der Abschweifungen von der Erzäh-
lung, die wir bei Hrn. B. finden, ist doch in der That
zu wenig ansprechender Art, als dafs er irgend als Ersatz
der übrigen Mängel des Buches dienen könntd. Denn
dies werden weder die gar alltäglichen und Hachen, mo-
ralischen oder psychologischen Bemerkungen thun, denen
wir hier und da z. B. S. 20, 28, 84, 85. u. a. a. O. be-
gegnen; — noch die Beurtheilungen von Verhältnissen
des Mittelalters, die auch so gar keinen 8inn für die
Eigentümlichkeiten dieser freilich in Denk - und Hand-
lungsweise von der unsrigen ganz verschiedenen Zeit
verrathen, wie die sehr gewöhnlichen, durchans nicht
individuaüsirten und daher unwahren, tadelnden Urtheile
über die Geschichtschreiber des Mittelalters 8. 1? 20.
u. a. m. a. O. die eben so alltäglichen Bemerkungen über
Wundergeschichten 8.68, über Welfs ReligiositätS. 21.
und über die Wulfhildens 8 ?1; — noch die auf die
gewaltsamste Weise herbeigeholten Hindeutungen auf
politische Verhältnisse anderer Zeiten, wiez.B. das wirk-
lich komische Hereinziehen der Lehren von dem politi-
schen Gleichgewichte in die Betrachtung so ganz und
durchaus verschiedener Verhältnisse, wie die des stau-
fischen und welüschen Hauses gegeneinander waren, in
Vergleich mit den8taatenverhältnissen, wo jene Lehren
ihre Entstehung, Ausbildung und Anwendung gefunden
haben, S. 91. — noch die juristischen Untersuchungen
S. 59, ob „nach dem Artikel 18. §. 2. des hier an-
XXVi. Jahrg. 9. Heft. 5)9
Herzog VI. UoM BeArews.
fBescAÜM/s.)
Aber leider fehlt dem vorliegenden Büchlein auch
die Art von Vorzügen, die vor diesen Richtern ein
günstigesUrtheil auswirkt. Denn mögen wir auch unsere
Ansprüche an solche Zuthaten und Einschiebsel in histo-
rischen Werken so niedrig, als nur immer mögiich,
stellen : der Inhalt der Abschweifungen von der Erzäh-
lung, die wir bei Hrn. B. finden, ist doch in der That
zu wenig ansprechender Art, als dafs er irgend als Ersatz
der übrigen Mängel des Buches dienen könntd. Denn
dies werden weder die gar alltäglichen und Hachen, mo-
ralischen oder psychologischen Bemerkungen thun, denen
wir hier und da z. B. S. 20, 28, 84, 85. u. a. a. O. be-
gegnen; — noch die Beurtheilungen von Verhältnissen
des Mittelalters, die auch so gar keinen 8inn für die
Eigentümlichkeiten dieser freilich in Denk - und Hand-
lungsweise von der unsrigen ganz verschiedenen Zeit
verrathen, wie die sehr gewöhnlichen, durchans nicht
individuaüsirten und daher unwahren, tadelnden Urtheile
über die Geschichtschreiber des Mittelalters 8. 1? 20.
u. a. m. a. O. die eben so alltäglichen Bemerkungen über
Wundergeschichten 8.68, über Welfs ReligiositätS. 21.
und über die Wulfhildens 8 ?1; — noch die auf die
gewaltsamste Weise herbeigeholten Hindeutungen auf
politische Verhältnisse anderer Zeiten, wiez.B. das wirk-
lich komische Hereinziehen der Lehren von dem politi-
schen Gleichgewichte in die Betrachtung so ganz und
durchaus verschiedener Verhältnisse, wie die des stau-
fischen und welüschen Hauses gegeneinander waren, in
Vergleich mit den8taatenverhältnissen, wo jene Lehren
ihre Entstehung, Ausbildung und Anwendung gefunden
haben, S. 91. — noch die juristischen Untersuchungen
S. 59, ob „nach dem Artikel 18. §. 2. des hier an-
XXVi. Jahrg. 9. Heft. 5)9