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N°. 46. HEIDELB. JAHRB. D. LITERATUR. 1833.

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Kap. 3. Vom Glauben an Gott. Speculativ ent-
steht die Idee Gottes durch Negirung der in der Kate-
gorie der Wechselwirkung liegenden Naturnotwendig-
keit. Die Welt, als nicht bestimmt durch wechselseitige
Naturnotwendigkeit, ist geschaffen, also bestimmt durch
Gott, die Ursache der Welt. Diese Hauptidee
wird dann nach den Verneinungen in den übrigen Kate-
gorien näher bestimmt: quantitativ als das einige, ein-
zelne, einfache Wesen, qualitativ als absolute Realität,
modalisch als notwendiges Daseyn. Dieses höchste Ideal
der Vernunft mufs gegen Einmischungen und Entstel-
lungen der Wissenschaft hauptsächlich dadurch gesichert
werden, dafs der Theismus gegen alle panthei-
stisehen Ansichten behauptet werden, d. h. dafs Gott
als Ursache der Welt (also als Wesen über der Welt),
nicht als Substanz der Welt (also Wesen in der Welt)
aufgefafst werde. So darf Gott der Qualität nach nicht
als Allheit der Dinge, als Inbegriff aller Realitäten, son-
dern als unbeschränkte Realität, als Negation aller Be-
schränkungen der Realität gedacht werden. Eben so
muls die Idee Gottes in den übrigen Kategorien nicht
durch Ergänzung oder Vollendung, sondern durch Ne-
gation aller Beschränkungen des Endlichen gebildet wer-
den. Für den Ausspruch der Idee Gottes ist allerdings
das Bildliche unvermeidlich, aber nur ein psychischer
Anthropomorphismus ist zulässig, durchaus verwerflich
sind alle mathematischen Bestimmungen aus der äulseren
Natur. Daher warnt der Verf. hauptsächlich gegen die
Vermischungen der Gotteslehre mit der Naturlehre, wie
sie in der naturphilosophischen Mystik Jac. Böhmes
und Schellings Vorkommen. —- Was die Beweise
XXVI. Jahrg 7. Heft. 46
 
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