N°. 55 HEIDELB. JAHRE. D. LITERATUR, 1833.
Der JMf/e. Per:orNscAe BMtter /ür 7teHg:oa GeH7Msen^re:Ae:Y.
Jn s:tvntgto&e?t He/Yen AeraMsg*ege&e?t Pr. (?a&r:e% R:es&er.
P?*N(er ßa!t(Y. J. F. Dammer:cA. 1832. 208 & 4.
Zu der Verbesserung* des inneren und äufseren Zu-
standes des jüdischen Volks, ins Besondere in Deutsch-
land, mitzuwirken, das ist das Ziel, weiches der Heraus-
geber dieser Zeitschrift zu erreichen wünscht und — zu
erreichen hoffen darf. Er erkiärt sich über diesen seinen
Zweck ausführlich in einer wohigeschriebenen Ankündi-
gung, mit weicher die Zeitschrift beginnt. Er fordert
darin zugleich Andere zu Beiträgen auf; und schon ist
dieser Aufforderung von mehreren Seiten entsprochen
worden.
Es versteht sich von seibst, dafs der Verf. für sein
Voik vollkommene Reiigionsfreiheit und eben so aiie die
poiitischen und bürgeriichen Rechte in Anspruch nimmt,
weiche der christlichen Bevöikerung der deutschen Staaten
zustehn. Dem Verf. eigenthümiicher ist das, was er (in
der Ankündigung) über die Mögiichkeit der Fortbil-
dung und Veredlung des Judenthumes und über den
Weg, der zu diesem Ziele führt, äufsert. Wir können
uns nicht das Vergnügen versagen, die Hauptsteiie wört-
lich mitzutheilen. „In die entschiedenste Abgeschlos-
senheit versunken und von jeher ohne aiien Anspruch
auf Proselytenmacherei, hatte das religiöse Leben der
Juden in früheren Zeiten, besonders in den letzten Jahr-
hunderten der Erschlaffung, die der zweiten Häifte des
vorigen vorangehen, kein Auge für Alles, was rings
umher vorging, kein Bedürfnifs und keine Fähigkeit
sich nach aufsen zu vertreten. Die Ersten aber, die aus
dieser Abgeschlossenheit hervortraten, gaben, voll Freude
über die gewonnene Freiheit, das System, von dem sie
sich losgesagt, gern dem Spotte Preis. Unsere Zeit aber
duldet keine Abgeschlossenheit; sie will, dafs keine Er-
scheinung sich dem Lichte des Tages entziehe, dafs
XXVI. Jahrg. 9. Heft. 55
Der JMf/e. Per:orNscAe BMtter /ür 7teHg:oa GeH7Msen^re:Ae:Y.
Jn s:tvntgto&e?t He/Yen AeraMsg*ege&e?t Pr. (?a&r:e% R:es&er.
P?*N(er ßa!t(Y. J. F. Dammer:cA. 1832. 208 & 4.
Zu der Verbesserung* des inneren und äufseren Zu-
standes des jüdischen Volks, ins Besondere in Deutsch-
land, mitzuwirken, das ist das Ziel, weiches der Heraus-
geber dieser Zeitschrift zu erreichen wünscht und — zu
erreichen hoffen darf. Er erkiärt sich über diesen seinen
Zweck ausführlich in einer wohigeschriebenen Ankündi-
gung, mit weicher die Zeitschrift beginnt. Er fordert
darin zugleich Andere zu Beiträgen auf; und schon ist
dieser Aufforderung von mehreren Seiten entsprochen
worden.
Es versteht sich von seibst, dafs der Verf. für sein
Voik vollkommene Reiigionsfreiheit und eben so aiie die
poiitischen und bürgeriichen Rechte in Anspruch nimmt,
weiche der christlichen Bevöikerung der deutschen Staaten
zustehn. Dem Verf. eigenthümiicher ist das, was er (in
der Ankündigung) über die Mögiichkeit der Fortbil-
dung und Veredlung des Judenthumes und über den
Weg, der zu diesem Ziele führt, äufsert. Wir können
uns nicht das Vergnügen versagen, die Hauptsteiie wört-
lich mitzutheilen. „In die entschiedenste Abgeschlos-
senheit versunken und von jeher ohne aiien Anspruch
auf Proselytenmacherei, hatte das religiöse Leben der
Juden in früheren Zeiten, besonders in den letzten Jahr-
hunderten der Erschlaffung, die der zweiten Häifte des
vorigen vorangehen, kein Auge für Alles, was rings
umher vorging, kein Bedürfnifs und keine Fähigkeit
sich nach aufsen zu vertreten. Die Ersten aber, die aus
dieser Abgeschlossenheit hervortraten, gaben, voll Freude
über die gewonnene Freiheit, das System, von dem sie
sich losgesagt, gern dem Spotte Preis. Unsere Zeit aber
duldet keine Abgeschlossenheit; sie will, dafs keine Er-
scheinung sich dem Lichte des Tages entziehe, dafs
XXVI. Jahrg. 9. Heft. 55