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640 Apok. Erwartungen nach Bengel, Oslander, Wurm, Burk u. A.
sie aber doch, da sie so sehr verbreitet ist, auch an-
ders überzeugten Geiehrten nicht ganz unbekannt blei-
ben darf.
Eine gründiiche, ausführliche Beurtheiiung der Ben-
geiischen Berechnungen und Ahnungen gab Joh. Ge.
Pfeiffer schon 1788. ais „Neuen Versuch einer Anlei-
tung zum sichersten Verstand und Gebrauch der OOenb.
Johannis, wovon Burk in Bengeis Leben 8. 823—329.
mit rühmiicher Unpartheiiichkeit einen Auszug giebt.
Aber das Ungiaubiichere geht dem Verständigeren bei
den meisten Ueberglaubigen und Gernestaunenden, so
iange vor, bis es nicht mehr zu haiten ist, aber eiiends
mit einer andern Ungiaubiichkeit vertauscht wird. Jeder
Aberglaube hat schon zum voraus seinen Ersatzmann.
Den Bengel'schen ganz entgegengesetzte Grundsätze der
Zeitbestimmung enthäit eine 1826. gedruckte, und in
Ernst Gott!. Bengel s Archiv für Theoiogie 4. Bd.
1. St. eingerückte Abhandiung über die richtige Auffas-
sungsart der Apokalypse von Dr. Steudei, Prof, in Tü-
bingen (auch einem Abkömmling Joh. Albr. Bengels ).
Dagegen beruft man sich darauf, dals einiges, was
Bengel mit scharfem Seherblick, den man ihm aller-
dings nicht absprechen kann, z. B. vom Aulhören des
römisch-deutschen Reichs bald nach 1800, von Auf-
hebung der geistlichen Stifter u. s. w. geahnt hatte, in
der Folge sich bestätigt habe. Etwas gewaltsamer hat
man auf Napoleon gedeutet, was Bengel (s. das Leben
von Burk S. 301^. und 276 ) auch vermuthete, dals näm-
lich „der König von Frankreich einst noch Kaiser (wie
der ganze Zusammenhang lehrt, römischer Kaiser) wer-
den dürfte.

(Der BescAtM/s
 
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