Heidelberger Jahrbücher der Literatur (26,2.1833)

?84 Graberg v. Hcmsö, das Ka!serretch Marokko.
Goldstaub mit dem Werthe des Gegenstandes stimmend,
so nehmen sie ihn und iassen die Waare; wenn nicht, so
nehmen sie diese zurück, und wird das Gebot nicht er-
höht, so ist der Handei zu Ende und man trennt sich.
Ist man hingegen beiderseits zufrieden, so vereinen sich
Mauren und Neger und reisen vierzehn Tage mit einan-
der. — Desto schätzenswerther sind die Angaben über
die Gegenstände, weiche dieser Handei umfafst und das
Resultat desseiben für Marokko. Der Hr. Verf. meint,
dafs etwa für eine Miiiion Piaster marokkanischer Waaren
durch denseiben in das Innere Afrikas geführt, dafür
aber für mehr denn zehn Millionen Erzeugnisse desseiben
nach dem Mogh'rib-ul-aksä zurückgebracht und wenig-
stens zu zwei Drittheilen wieder mit grofsem Gewinne
nach Aigier und Tunis (und Europa, nach dem unten
Foigenden) abgesetzt werden, so dafs aiso dieser Ver-
kehr für das Mogh'rib-ul-aksä außerordentlich vortheil-
haft ist.
Nicht weniger gewinnreich ist auch der Handei mit
Europa, so sehr derseibe auch durch Ausfuhrverbote
bei dem Getreide (wie oben schon erwähnt wurde, aus
religiösen Gründen), unerschwingiicheZöiie (zumTheii
100 bis 200% des Kaufpreises) und wiiikühriiche Be-
drückungen der Regierung gehindert wird. Die Ausfuhr
besteht theiis in Naturprodukten und einigen Kunsterzeug-
nissen Marokkos seibst, theiis in den durch den Binnen-
handel eingeführten Waaren des Sudan, die mit unge-
heurem Gewinne an die Europäer verkauft werden. Die
Einfuhr dagegen besteht in europäischen Manutaktur-
waaren (Leinwand, Tuch, Seiden waaren), in Koloniai-
waaren und Spezereien, in verschiedenen Metallen u. dgi.
und in etwa 130,000 Piastern in haarem Geide, womit
der Ueberschuls der Ausfuhrartikel aufgewogen wird.
Ueber dies Alles giebt unser Verf. die genauesten Nach-
richten, selbst Preise und Zölle der einzeinen Artikel,
welche Angaben alle die genaueste Bekanntschaft mit
dem Gegenstände verrathen.
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