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N°. 41.

HEIDELBERGER

1835.

JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Scriptores verum Silesicarum. I. Bd. Herausgegeben von
Stenzei.
(Beschlufs.)
Darauf folgt als viertes Stück der Catalogus abbatum Saga-
nensium, und hier stofsen wir p. 237. auf ein lateinisches Lied,
das unstreitig zu den vorzüglichsten Stücken der lateinischen
Poesie des Mittelalters gehört. Man mufs freilich in Rücksicht
der lateinischen Sprache von ihrer alten und klassischen Form
absehen und die Dichtung als Poesie einer Volkssprache, welche
lateinische Worte und deutsche Formen gebraucht, betrachten.
Wir wollen zur Probe die beiden ersten und die beiden letzten
Verse hier einrücken :
Consolatrix pauperum

Celica regina
Audit captum filiuni
Hora matutina
Gregera apostolicum
Intelligit dispersum
Sicque sentit gladimu
In cor sibi mersum.
Hora priina conspicit
Qualiter Fylato
Ihesum turba tradidit
Yiro reprobato,
Cernens prolis faciem
Sputo maculatain
Ensis sentit aciens
In corde vibratam.

Dann folgen die übrigen Momente der Leidensgeschichte
recht zart gehalten. Die Schlufsverse sind:
Cum de ligni nexibus

Vespere movetur,
Maternis amplexibus
Stringens intuetur,
Ungit, tergit vulneua
Flet et osculatur,
Mater et in anima
Sic transverberatur.

XXVIII. Jahrg. 7. Heft.

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