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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 1-26 (2. Januar 1902 - 31. Januar 1902)
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https://doi.org/10.11588/diglit.23860#0109

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herabgelasseir werden. Dce früher festen Fenster im Sei-
tengang sind durch nach Außen aufschlagcnde Drehfen-
ster ersent, an denen Handgriffe und Lederschlaufen zuin
Festhalten angebracht sind. Diese Einrichtung soll ein
Enttommen aus dem Wageu innerhalb weniger Sekun-
den ermöglichen. Die Dampfheizung im Seitengang
ist höher gelegt. An den Außenwänden des Wagens
befinden sich unmittelbar unter den Fenstern eiserne
Handgriffe und tiefer unten Fußtritte. Die seither aus
Holz gefertigtcn Fenstergardinenstangen sind aus star-
kem Eisenrohr hergestellt. Die Sitzgestelle sind mit Fuß-
boden und Wänden noch besonders befestigt. Fcrner
seien von den Neueinrichtungen erwähnt: LiiftungsklaP-
pen über den Wagenfenstern, Teakholzeinlagen auf den
Uebergangsklappen zur Verhinderung des Klapperns.
Ter Wagen ist 18 Bteter lang und hat ein Gewicht bon
34 760 Kilogramm. Der Umban kostete rund 16 000
Mark.

— Bcrlin, 14. Fan. Das Kuratorium der Iubi-
I ä u m s st i s t u n g der deutscheu Jndustrie,
die anläßlich der hundertjährigen Jubelfeier der königl.
technischen Hochschule Bcrlin errichtet worden ist, hat seine
ersts Sipung abgeyaltcn. Jni ganzcn sind 1 802 000
Mark gcstifret worden. Auf eine an den Kaiser ge-
richtete Huldigungsdepesche antwortete dieser: „Jch ber-
traue, daß, nachdem diese hochherzige Stiftung nunmehr
ins Leben getreten ist, die angebahnte Vereinigung bou
Theorie und Praris für diö deutsche Technik hervorra-
gende Erfolge zeitigen wird." Die Mittel dieser Stif-
tung sollen nur zur Ausfiihrung wichtiger technischer
Forschungen und Untersuchungen, zu Forschungs- und
Sludienreisen hervorragender Gelehrter und Praktiker
verwandt werden.

— Mutter imd Sohn. Aus S t r a ß b u r g, 12.
Januar, wird den „Mün-ch. Neuest. Nachr." folgeudes
hübsche Geschichtchen geschrieben: Von einer höchst er-
freulichen Folge der in Ehina geschlossenen deutsch-fran-
zösischen Waffenbrüderschast wird gegenwärtig in den
Kreisen der alten Straßburger viel erzählt. Der Sohn
des ehemaligen Notariatsgehilfen Fst von hier war vor
16 Iahren als lljähriger Jüngling nach Frankreich
gegangen und dort in die Armee eingetreten, um aus
Avancemeut zu dienen. Er wurde Offizier und war
als solcher jetzt mit in China. Dort hatte er Gelegen-
heit, zwei d e u t s ch e n W a fs e ng ef äh r t e n in
cinem Gefechte das L e b e n zu retten. Voll Danh-
barkeit frugen die deutschen Offiziere den französischeu
Kameraden, als sie hörten, das; dieser ein Elsässer sei,
ob sie ihm sich durch etwas erkenntlich zeigen könnten,
und dieser erwiderte, er habe uur einen Wunsch, seine
alte Vstttter, die iu Saud bei Erstein in dürftigen Ver-
hältnissen lebe, dort noch einmal zu seheu. Wenn es
möglich sei, ihm die Erlaubnis auszuwirken, sich eine Zeit
lang ini Elsaß aufhalten zu dürfen, ohne daß er dort als
Fahuenflüchtiger festgenommcn würde, so geschähe ihm
damit ein großer Dienst. Bald uach der Rückkehr aus
China erbielt Fir eine Ordre, durch welche ihm ein sechs-
wöchiger llrlaub nach Snnd gewährt, zugleich aber cr-
öffnet wurde. daß ilmi laut Mitteilung der deutschen
Behörden auf diese Zeit der freie Aufenthalt im Elsaß
gestatter sei. In dem Dörfchen Sand aber, wo Monsieur
Fir jetzt bei seiner Nintter zu Besuch weilt, fand er ein
Schreiben aus des deutscheu Kaisers Militärkabinet vor
mit 600 Mark, eine Summe, die bei seiner Nichtgestellung
zur Attshebung von seinem mütterlichen Vermögen zur
Strafe beschlügnahnit worden war. Mau känn sich den-

kcn, welche Freude das geschilderts Ereignis bK deu
Beteiligten und in den Kreisen ihrer Freunde ^nd ""
kannten angerichtet hat. Wie erzählt wird, foll bei der
Angelegenheit der Generalfeldmcrrschall GE Wal
dersee, an den die vorerwähnten deutschen Offiziere
sich gewendet hätten, bei dem Deuts-chen Kaiser der Fiir-
sprecher für den im französischen Heere dienenden Elsässer
Fix gewesen sein.

— Wicn, 13. Jan. Der ohne Vorwissen der Fa-
milie auf Betreiben des Denkmalskomitees von der Leiche
getrennte Schädel des Dichters Robert Hamerling
befindet sich, wie die „Grazer Morgenpost" berichtet, seit
dem 8. Januar im foreusischen Justitut dcr Universität
Graz: er wird in dem Ehrengrabe auf dem St. Leon-
hardfriedhofe, in welchem seit 24. Oktober 1901 die
iibrigeu Gebeine des Dichters liegen, beigesetzt werden.
In der gestrigen Versammlung des Grazer
Iournalisten- und Schriftstellervereius „Coneordia"
gelangte auch diese Angelegenheit zur Erörteruug. Ter
Jähresbsricht besagt darüber folgeudes: „Jm Hinblicke
darauf, daß der verstorbeue Dichter Robert Hainerling
dcr erste Obmann der Grazer „Concordia" war und diefe
Stelle bis zu seinem Lebensende bekleidete, wird dem
Bedauern darüber Ausdruck gegeben, daß man bei der
Uebertragung seiner Leiche in das Ehrengrab niit Außer-
achtlassung aller gebotenen Rücksicht gegen die Angehöri-
gen des Dichters vorgegangen ist."

— Jm Tode uachgefolgt. Die Braut dcs im Duell
gefallenen Leutnants Bla skowitz soll in Libau (Rußland),
wie das „Ostpreuß. Tagebl." mcldet, plötzlich ge-
storben sein.

WeaLer- und Kunjlnachrichten.

Coquelin-Gastspiel. Constant Coquelin, der qrößte unter
dm lebenden französisÄen Schausstielern bat am 13. d. M. seinen
Einzuq in Beriin im Kgl. Schauspielhause gehalten. Sein Gast-
spiel dortsrlbst war aus drei Ab-nde berechnet. Der Ansturm des
Publikums war aber so gewaltig. daß Herr Coqnelin eisucht
werden mußte, sein Gastspiel auf 6 Abende auszudehnen. Der
Erfolg des ersten GastspielabendZ war über alles Erwarten groß»
artig. — Nach dem Berliner Gastspiele wird Herr Coquelin in
Leivzig, Hannover, Köln und Franlfmt a. M. an je zwci bis
drei Abenden auftreten. Am 26. nnd 30. Januar solgt dann
sein Gastspicl m Hoftheater zu Karlsruhe. Mit Herrn
Coquelin wird die ausgezeichnete Schauspieleriu Marguerite
Durand hierherkommen und als Coqielin's Partnerin in
„Tartufe" und „L'aäsinoissllo <lo la Ssiglidrs" auftreten. Die
schöiir und gelstvolle Künstleriu war bis zu lhrem Eintritt in das
Eusemtle Coqnelin's Mttglied der Comsdie Franoaise, wo sie
eine empsindliche Lücke hinteilassen hat. Marguerite Durant steht
als Schrtftleiterin der Zettung „Da I'rouäs" an der Spitze der
Pariser Frauenbeweguna. Unter den übrigen Mitgliedern der
Gesellschaft Coquelin's seien die graztöse Gilda Darty und dic
hervoirogenten Charakterspieler Duquesne und Volny besonders
hervorgehoben. Das Ensemble des Iböntrs äs ia Lorts 8t. Llaitia
ist als hervorragend bekannt.

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1. Jahresbericht.

2. Kassenbericht.

3. Neuwahl dcr ausscheidenden Mitglieder des
Verwaltungsrats.

4. Neuwahl der Verbandsdelegierten.

5. Z 4, Abs. b dcr Statuten betr.

6. Versteigerung von 2 Ansstellungsbechern.

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Heidelberg, 15. Januar 1902.

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